Managerin der U19-Juniorinnen des DFB spielt für HSG Rodgau
Stand: 11.09.2024, 18:47 Uhr
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Die Frauen der HSG Rodgau Nieder-Roden stehen in der 3. Liga vor neuen Herausforderungen. Von links (stehend): Pia Magnago, Laura Keller, Jule Krüger, Trainer Ergün Sahin, Amy Blümel, Jana Schilling (Sportliche Leitung), Clara Wimmer, Jessica Straub, Sophie Born, Torwarttrainer Joachim Rhein, Tamay Adanir, Louisa Leichthammer, Juliane Neubauer (Betreuerin). Vorne: Jil Riecke, Jana Göbel, Katharina Keller, Naomi Speckhardt, Lara Krapp und Julika Leichthammer. Es fehlen: Paula Kratz und Christine Burgard. © VereinJulika Leichthammer, Zugang der Drittliga-Handballerinnen der HSG Rodgau Nieder-Roden, hat in Hobby und Beruf weite Fahrten zu absolvieren.
Rodgau – Die Drittliga-Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden starten am Sonntag in die Saison 2024/25, gleich am ersten Spieltag reist die Mannschaft von Trainer Ergün Sahin zur Zweitvertretung des Bundesligisten Thüringer HC. Mit dabei ist Julika Leichthammer, sie kam als Neuzugang im Sommer von Oberliga-Absteiger TuS Kriftel und freut sich „wahnsinnig auf die 3. Liga“.
Für die 26-jährige Außenspielerin sind es die ersten Erfahrungen in dieser Klassenstufe: „Es wird definitiv eine große Aufgabe für mich. Ich lebe aber nach dem Motto, dass man an Herausforderung wächst, daher freue ich mich extrem, dass dieser Schritt geklappt hat.“ Leichthammer ist eine von insgesamt fünf Neuzugängen bei der HSG Rodgau, auch ihre ältere Schwester Louisa streift sich seit diesem Sommer das Trikot der Baggerseepiratinnen über.
Julika Leichthammer sagt: „Nach dem Abstieg mit Kriftel war klar, dass die Mannschaft dort auseinanderbricht, zudem wollte ich mir grundsätzlich nochmals den Traum der 3. Liga erfüllen. Über Clara Wimmer kam dann der Kontakt nach Nieder-Roden, wir kennen uns bereits aus unserer Zeit in der Jugend in Bensheim/Auerbach“, schildert die Linksaußenspielerin ihren Wechsel: „Ich habe dann mit den Verantwortlichen gesprochen und bin unfassbar glücklich, dass der Wechsel dann so funktioniert hat. Ich fühle mich hier von Anfang an super wohl, ich habe es selten erlebt, so gut aufgenommen zu werden. Auch das Gefühl im ganzen Verein ist sehr positiv, hier wird vermittelt, dass der Mensch im Vordergrund steht und nicht die Spielerin als Spielermaterial gesehen wird.“ In Nieder-Roden wird die ehemalige Sportmanagement-Studentin zusammen mit ihrer Schwester auflaufen, Julika selbst brachte sie bei den Verantwortlichen ins Spiel.
Angefangen hat Julika Leichthammer bereits ganz früh mit dem Handball-Sport, bereits mit vier Jahren schnürte sie ihre Schuhe beim SV Bad Camberg. „Meine Schwester hat bereits Handball gespielt, auch meine Cousins und Cousinen waren bereits aktiv. Daher kann ich durchaus sagen, dass ich in einer Handball-Familie aufgewachsen bin und der Sport mir quasi vorgelebt wurde“, erzählt sie rückblickend. Von ihrem Heimatverein ging es über die Stationen Bad Soden und Mainz-Bretzenheim nach Bensheim/Auerbach, bei den Aktiven spielte sie bis zuletzt in Kriftel, jetzt folgt der Schritt eine Spielklasse höher. „Ich freue mich ungemein, dass die Saison nun endlich startet. Für mich ist klar, dass ich an meine Grenzen gehen und diese wahrscheinlich nach oben setzen muss, aber genau darauf freue ich mich“, sagt Leichthammer voller Vorfreude.
Vor allem die Dynamik am Spiel und die vielen verschiedenen Spieler-Typen die zu einem großen Puzzle zusammengefügt werden, fasziniere sie besonders an diesem Sport: „Es geht alles so schnell, dass Hin und Her finde ich einfach toll. Zudem ist für mich das Mannschaftsgefühl super wichtig, ich weiß manchmal gar nicht, wie das mal werden soll, wenn ich kein Handball mehr spiele.“
Von einem Karriereende ist sie zwar noch weit entfernt, bei ausnahmslos jedem Spiel und Training wird sie dennoch nicht dabei sein können. Die 26-Jährige arbeitet beim Deutschen Fußball Bund als Teammanagerin der U19-Juniorinnen, ein Job, der ihr unfassbar viel Spaß macht, aber auch Zeit in Anspruch nimmt: „Durch die neue Einteilung der 3. Liga sind die Fahrten natürlich nochmals ein Stück weiter, das hat mich aber nicht abgeschreckt, im Gegenteil, ich freue mich, neue Gegner kennenzulernen. Dennoch ist mir natürlich bewusst, dass auch mein Job beim DFB viel mit Reisen zu tun hat und sich gewisse Termine überschneiden werden.“ Angst davor verspüre sie aber überhaupt nicht, für den Neuzugang sei es eher eine weitere Motivation: „Ich weiß, dass ich mich dann noch mehr reinhängen muss, noch mehr an mir arbeiten muss. Immer, wenn ich auf der Platte stehe, muss ich probieren, an meine 100 Prozent zu kommen oder sogar darüber hinaus. Genau auf diese Herausforderung habe ich hingearbeitet.“
Für die ganze Mannschaft steht die erste große Herausforderung nun am Sonntag an, um 17 Uhr trifft die HSG auf den Thüringer HC II. „Es wird auf jeden Fall keine leichte Aufgabe in Erfurt werden. Die Gastgeber haben tolle Nachwuchstalente in ihren Reihen, ich erwarte ein schnelles und temporeiches Umschaltspiel der Gastgeberinnen“, blickt Trainer Ergün Sahin auf das Auftaktspiel. Derweil gab es bereits vor dem ersten Spiel bittere Nachrichten in Nieder-Roden zu verkünden, die Neuzugänge Amy Blümel und Jessica Straub haben sich jeweils verletzt und fallen länger aus, auch Jule Krüger wird erst einmal nicht zur Verfügung stehen. „Die Spielerin, die wir zur Verfügung haben, müssen an ihr Leistungsoptimum gehen, dann haben wir auch in Erfurt gegen einen starken Gegner eine Chance“, zeigt sich Ergün Sahin kämpferisch.
Von Niklas Mamat
Kader der HSG Rodgau Nieder-RodenTor: Sophie Born, Naomi Speckhardt
Feld: Christine Burgard, Paula Kratz, Louisa Leichthammer, Julika Leichthammer (beide TuS Kriftel), Jule Krüger, Pia Magnago, Katharina Keller, Laura Keller, Lara Krapp (TSG Leihgestern) , Jessica Straub (SU Neckarsulm), Jil Riecke, Jana Göbel, Tamay Adanir, Amy Blümel (HSG Gedern/Nidda), Clara Wimmer, Jana Schilling
Abgänge: Anna Bretz, Michelle Eichler, Leyla Götz, Lea Gutacker (treten kürzer aus privaten und beruflichen Gründen)