Erstaunliche Leno-Aussagen nach DFB-Wirbel
Erstaunliche Leno-Aussagen
Mit seiner DFB-Absage hat Bernd Leno für viel Aufsehen gesorgt. Nun spricht der Fulham-Keeper über die Hintergründe und bezieht zur Kritik von Joshua Kimmich Stellung.
Mit seiner DFB-Absage hat Bernd Leno für viel Aufsehen gesorgt. Nun spricht der Fulham-Keeper über die Hintergründe und bezieht zur Kritik von Joshua Kimmich Stellung.
Diese Entscheidung zog weite Kreise. Im Oktober hatte Fulham-Keeper Bernd Leno Bundestrainer Julian Nagelsmann für die seinerzeit anstehenden Länderspiele abgesagt. Aber nicht etwa aus Verletzungsgründen, sondern weil ihm als Nummer 3 keine Spielzeit garantiert gewesen wäre.
Für Leno hagelte es in der Folge Kritik, dennoch würde er seine Entscheidung und die in der Folge getätigten Aussagen wieder so treffen.
„Es war mir klar, dass es Diskussionen gibt. Wobei ich es am Ende schon extrem fand. […] Ich habe Julian Nagelsmann offen und ehrlich gesagt, dass ich mich nicht als Nummer 3 ohne Aussicht auf Spiele sehe. Ich habe großen Respekt vor ihm und finde, dass er ein sehr guter Nationaltrainer ist. Daher ist es mir wichtig, ihm auch ehrlich gegenüberzutreten“, erklärte Leno im Interview mit der Sport Bild.
Leno würde Entscheidung wieder so treffen
Demnach sei in der Berichterstattung vergessen worden, dass er Nagelsmann und Bundestorwarttrainer Andreas Kronenberg versichert habe, dass er zur Stelle ist, wenn er denn wirklich gebraucht wird.
„Ich glaube, dass meine Entscheidung respektiert wurde, wenn natürlich auch niemand darüber begeistert war. Ich habe aber nicht aus Emotionen heraus gehandelt: Ich hatte mir viele Gedanken gemacht, in welcher Konstellation ich dabei sein will, wie ich mich persönlich sehe.“
Dass mit Alexander Nübel ein jüngerer Keeper herangeführt wird, dafür hat Leno Verständnis. An seiner eigenen Perspektive ändert dies freilich nichts, so war für ihn „keine Perspektive gegeben“.
Fulham-Keeper dankt Nagelsmann
Für den 32-Jährigen ist trotz seiner Absage das Kapitel DFB-Team noch nicht abgeschlossen. Auch wenn er weiß, dass er durch sein Handeln die Tür nicht unbedingt weiter aufgemacht hat.
„Ich bin Julian Nagelsmann dankbar, dass er meine Meinung auf menschlicher Ebene akzeptiert hat. Seine Aussagen fand ich total nachvollziehbar und korrekt. Und ich würde selbst die Tür auch nie zumachen. Wer weiß, was passiert? Ich empfinde es immer noch als große Ehre, für mein Heimatland zu spielen. Aber laut dem Coaching-Team sind die anderen beiden (Nübel und Oliver Baumann, Anm.d.Red.) eben im Moment vor mir.“
Und weiter: „Ich will meine Leistung bringen und fit bleiben. Über andere Ziele oder Optionen will ich nicht labern und nichts fordern. Mir war es schon unangenehm, dass nun so viel über mich gesprochen wurde.“
Leno über Kimmich verwundert
Geäußert hatte sich in diesem Zusammenhang auch Bayern-Star Joshua Kimmich. Der Kapitän des DFB-Teams hatte unter anderem erklärt: „Ob man 34 Jahre alt ist oder 19, es ist etwas Besonderes, für Deutschland spielen zu dürfen.“
Für Leno eine nicht unbedingt zu erwartende Aussagen. „Als ich es gelesen habe, war ich schon kurz überrascht. Im O-Ton klang es aber weniger schlimm. Zudem hat er etwas Witziges gesagt: Er meinte, man solle ‚immer stolz sein, für die Nationalmannschaft zu spielen.‘ Ich habe nie was anderes gesagt und bin mehr als stolz.“
Eine Einschränkung in Richtung von Kimmich äußerte der Torhüter aber dennoch. „Ich weiß nicht, wie er reagieren würde, wenn er Jahre dabei wäre, ohne zu spielen. Ich habe mein letztes Länderspiel vor drei Jahren gemacht. Aus der Sicht hat er sich daher ein wenig widersprochen. Aber alles okay, ich kenne ja Joshua, wir haben kein Problem miteinander.“
Übrigens: Leno, der bei Fulham bereits mehrmals als Kapitän das Feld betrat, ist mit der DFB-Thematik auch in England immer wieder konfrontiert. „Das höre ich hier andauernd, dass ich in England die Nummer 1 wäre. Teamkollegen sagen mir das, Leute aus dem Trainerteam, dem ganzen Staff. Ich bin aber stolz, ein deutscher Nationalspieler zu sein.“