18 aus 19: Bayerns besondere Bundesliga-Dominanz im DFB-Pokal
Der FC Bayern und die zweite Runde im DFB-Pokal - in den vergangenen Jahren war das keine glückliche Beziehung. Eine Statistik macht vor dem Duell mit Bundesliga-Konkurrent Mainz aber Mut. Zumindest in Teilen.
Treuer Begleiter der Pokal-Dominanz und -Schrecken des FC Bayern: Thomas Müller. IMAGO/osnapix
Elf Jahre lang hielt der FC Bayern ein Dauer-Abo für das Halbfinale im DFB-Pokal - meistens mit dem Zusatzticket fürs Finale und das Siegertreppchen. Ab der Saison 2009/10 bis zum Titelgewinn 2020 stand der Rekordpokalsieger immer mindestens im Halbfinale, holte in diesem Zeitraum sechsmal den Pokal, verlor nur zweimal im Finale und dreimal im Halbfinale. Doch seither ist die Pokal-Dominanz abhandengekommen.
Stattdessen droht fast schon ein Zweitrunden-Fluch. Dreimal in den vergangenen vier Jahren war noch vor dem Achtelfinale Schluss, bei der einzelnen Ausnahme 2022/23 schwang sich der SC Freiburg im Viertelfinale - auch noch in der Münchner Allianz-Arena - zum Spielverderber auf. Zu jenen gehörten zuvor auch der damalige Zweiligist Kiel (5:6 i.E. in 2020/21) und Drittligist Saarbrücken (1:2 in 2023/24).
Ob diese magere Zweitrunden-Bilanz nun auch vor dem Duell mit Mainz am Mittwochabend (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) in den Köpfen der Bayern-Profis festhängt? Vincent Kompany widerspricht vehement. "Keine Sekunde" verschwende der FC Bayern an diese Gedanken, beteuerte der Cheftrainer der Bayern in seiner Pressekonferenz am Dienstag. "An der Vergangenheit können wir nichts mehr ändern."
Kompanys Bochum-BeispielDer 38-Jährige bemühte anschließend einen Vergleich mit den Partien gegen den VfL Bochum aus der jüngeren Vergangenheit. Auswärts beim Revierklub hatten die Münchner in den vergangenen drei Saisons zweimal verloren - am vergangenen Wochenende aber einen 5:0-Erfolg gefeiert. Eine ähnliche Befreiung soll nun auch vom Zweitrunden-Makel im Pokal gelingen.
Es gehe nur darum, "was wir morgen bringen", so Kompany, "die ganze Energie und der ganze Fokus liegt darauf". In eine ähnliche Kerbe schlug auch Sportdirektor Christoph Freund, der anmerkte, "noch keine lange Pokalgeschichte mit dem FC Bayern München" zu haben, "ich bin ja erst seit gut einem Jahr hier". An letzte Saison könne er sich aber natürlich noch erinnern.
Das Ausscheiden in Saarbrücken sei "nicht so positiv" gewesen. Vielmehr "sehr überraschend und eine Enttäuschung". Aber der Blick des Favoriten gehe nur nach vorne: "Unser großes Ziel ist, dass wir dieses Jahr nach Berlin kommen, da brauchen wir nicht drumherum reden." Egal, was in der jüngeren Vergangenheit auch passiert sein mag.
Bayerns Bundesliga-DominanzAber: Mainz präsentierte sich in den vergangenen Jahren in der Bundesliga auch gerne mal als Stolperstein bei Gastauftritten der Bayern in Rheinhessen. Erst in der vergangenen Saison beendete der Rekordmeister seine Durststrecke in Mainz nach zuvor drei Liga-Auswärtsniederlagen in Serie.
Auf der anderen Seite gibt es eine Statistik, die Mut machen dürfte. Im DFB-Pokal hat der FCB 18 der letzten 19 Auswärtsspiele bei einen Bundesligisten gewonnen, darunter auch ein Achtelfinale in Mainz (4:0 in 2022/23 - ohne Spiele auf neutralem Platz). Die einzige Ausnahme ist gleichzeitig der Grund, warum Kompany auch diese Statistik aus den Köpfen seiner Profis heraushalten wollen wird: das Aus in Mönchengladbach 2021/22, ein krachendes 0:5 - in der zweiten Runde.
pja