2:0 gegen Dänemark: DFB-Elf in der Einzelkritik

DFB-Elf in der Einzelkritik Starker Havertz, stabile Innenverteidiger: Deutschlands Matchwinner gegen Dänemark

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft steht nach einem 2:0-Sieg gegen Dänemark im EM-Viertelfinale. Die Garanten dafür: Ein starker Kai Havertz und zwei stabile Innenverteidiger.

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#1 Manuel Neuer: Bis zur Gewitterpause gab es keinen Schuss aufs deutsche Tor, Neuer blieb im Ballbesitz aber immer sauber, wenn auch teilweise riskant. In der 45. Minute gegen Hojlund nach einem starken Konter das erste Mal gefordert und zur Stelle. Bei zwei zentralen Abschlüssen ebenfalls sicher. - Note: 2,5

#2 Antonio Rüdiger: Der Innenverteidiger wurde das erste Mal mit einem tollen Diagonalball auf Havertz auffällig (10.). Dann auch defensiv gefordert: Blockte gegen Eriksen, der aus guter Position abzog herausragend (21.). Vor Maehles Chance in der 25. Minute etwas zu weit weg, ansonsten aber in vielen Laufduellen und Zweikämpfen aufmerksam. Rückte vor Hojlunds Chance in der 66. Minute viel zu weit raus und öffnete damit den Raum. Danach wieder stark: Warf sich in jeden Ball und bekam mehrfach Applaus für seinen Einsatz. - Note: 2

#3 David Raum (bis 80.): Holte die Ecke vor dem vermeintlichen 1:0 durch Schlotterbeck heraus und fügte sich als Linksverteidiger auch defensiv mit aggressivem Abwehrverhalten gut ein. Seine überragende Flanke in der 37. Minute verwertete Havertz nicht. Traf mit seiner Flanke Andersens Hand vor dem Elfmeter, hatte aber sonst nicht mehr allzu viele Szenen. - Note: 3

#6 Joshua Kimmich: Spielte angeblich Foul vor Schlotterbecks Treffer. Hatte kurz danach einen starken Distanzschuss, den Schmeichel aus dem Winkel kratzte. Defensiv eher wenig gefordert, mit dem Ball ohne große Highlights, aber stets sicher. - Note: 3,5

Defensiv kaum gefordert: Deutschlands Rechtsverteidiger Joshua Kimmich Foto: IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl

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#7 Kai Havertz: Wurde als Sturmspitze in der 10. Minute per Volleyschuss das erste Mal torgefährlich. Der Ball war schwer zu nehmen, eine Annahme wäre vielleicht besser gewesen. Seinen Kopfball in der 37. Minute setzte er aus guter Position zu zentral. Vor der vermeintlichen dänischen Führung in schlechter Abwehrposition, Glück für ihn. Genauso wie beim Elfmeter, den Deutschland glücklich bekam - Havertz versenkte ihn überaus souverän. Erarbeitete sich mit einer Weltklasse-Bewegung bei einem seiner unzähligen Tiefenläufe die Riesenchance aufs zweite Tor, legte den Lupfer aber neben das Tor (59.). Gegen den Ball als erster Anläufer super - eine unterschätzte Qualität des 25-Jährigen, der in der Nachspielzeit fast noch das 3:0 gemacht hätte, aber mit den letzten Kräften an Schmeichel scheiterte. - Note: 2

#8 Toni Kroos: Seine starken Ecken sorgten in der Anfangsphase für viel Torgefahr. Im Ballbesitz streute er - neben vielen klugen und sauberen Pässen - aber auch so manchen Fehler ein. In der zweiten Hälfte lenkte er das deutsche Spiel deutlich sicherer und ruhiger. - Note: 3,5

#10 Jamal Musiala (bis 80.): Gegen den Ball von Beginn an extrem fleißig und mit ein, zwei guten Ballgewinnen, mit der Kugel fehlten aber anfangs die zündenden Ideen. Hätte kurz nach dem aberkannten Tor der Dänen den freien Sané im Zentrum bedienen müssen, fand ihn aber nicht. Hatte dann beim 2:0 seinen Moment: Wollte fast nicht durchlaufen, erreichte den Ball aber und schloss sauber ab. - Note: 3

Starker Abschluss: Jamal Musiala erzielt das 2:0 für Deutschland. Foto: dpa/Federico Gambarini

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#15 Nico Schlotterbeck: Hätte seine Startelfpremiere fast mit einem Tor gefeiert, aber Schiedsrichter Oliver pfiff seinen Treffer zurück - eine zweifelhafte Entscheidung (4.). Blieb bei Standards vorne gefährlich, wie bei seinem guten Kopfball in der 6. Minute. Verteidigte oft mutig auch weit in der gegnerischen Hälfte - mit wechselndem Erfolg. Brachte sehr viel Energie ins Spiel, brauchte aber auch Glück in der 42. Minute nach einem Ballverlust im eigenen Strafraum. In der zweiten Hälfte etwas ruhiger - und schließlich mit dem tollen Ball auf Musiala vor dem 2:0. - Note: 2

Starke Leistung im heimischen Stadion: Nico Schlotterbeck. Foto: imago/Matthias Koch

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#19 Leroy Sané (bis 88.): Starke Aktion in der 16. Minute, als er als Ein-Mann-Konter einen Freistoß in Top-Position herausholte. Lief gleich mehrfach stark in die Tiefe, bekam von seinen Mitspielern vor allem in der ersten Hälfte aber nicht die Bälle. Rannte sich dann auch öfter fest, war aber aktiver als so mancher Kollege. Auch im Pressing fleißig und dynamisch. - Note: 3,5

#21 Ilkay Gündogan (bis 65.): Bewegte sich immer wieder gut zwischen die dänischen Reihen und sorgte für Überzahlen, trug anfangs aber noch nicht allzu viel Gefährliches bei. Auch in der zweiten Hälfte wenig am Ball und schließlich ausgewechselt. - Note: 4

#23 Robert Andrich (bis 65.): Startete als Verbindungsspieler zwischen Abwehr und Angriff richtig gut, etwa mit einem starken Ball auf Raum (3.) und mehreren guten Verlagerungen . Sorgte mit einem unnötigen Foul für eine herausragende Freistoßposition für die Dänen. Als Ausputzer vor der Abwehr nicht immer sicher, aber oft da, wo er sein musste. - Note: 3

Eingewechselt

#9 Niclas Füllkrug (ab 65.): Hatte als Wandspieler im Sturm in der Schlussphase kaum Aktionen, wird das aber verschmerzen können. Seine einzige Chance - die er vergab - wurde wegen Abseits abgepfiffen. Legte dann Wirtz‘ Abseitstor mit gutem Körpereinsatz auf. - Note: 3,5

#25 Emre Can (ab 65.): Kam für Andrich und füllte dessen Rolle genauso ordentlich aus, wie sein Vorgänger. - Note: 3

Nicht zu bewerten

#20 Benjamin Henrichs (ab 80.): Durfte links hinten ran, hatte einen Abschluss bei dem er deutlich drüber zielte.

#17 Florian Wirtz (ab 80.): Legte einen Ball in Füllkrugs Lauf, der aber im Abseits stand, spielte noch zwei, drei gute Pässe und hatte einen Abschluss, den er zu mittig ansetzte. Dann bei seinem Abseitstor im Pech.

#16 Waldemar Anton (ab 88.): Kam zu seinem EM-Debüt in den Schlussminuten.

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