Niederlande: Randale bei Eritreer-Treffen in Den Haag

18 Feb 2024

In den Niederlanden sind zwei rivalisierende Gruppen von Eritreern aneinandergeraten, es flogen Steine, Fahrzeuge gingen in Flammen auf. Der Anlass der Gewalt ist unklar.

Den Haag - Figure 1
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18. Februar 2024, 0:47 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, tst 89 Kommentare

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Niederlande

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Feuerwehrleute im Einsatz am Den Haager Opernhaus. Die Polizei griff nach Unruhen im Konferenzzentrum in eine Konfrontation zwischen zwei Eritreer-Gruppen ein. © Robin Utrecht/​dpa

Bei einem Treffen von Eritreern im niederländischen Den Haag hat es heftige Auseinandersetzungen gegeben. Zwei Gruppen von Eritreern gerieten aneinander, es flogen nach Polizeiangaben auch Steine. Gewalttäter setzten Polizeiautos, einen Bus und weitere Personenwagen in Brand. Das Veranstaltungsgebäude wurde schwer beschädigt. 

Die Polizei ging mit Tränengas gegen die Gewalttäter vor. Der Bürgermeister verhängte am Ort des Krawalls den Notstand, was der Polizei weiterreichende Befugnisse gibt.

Über die Zahl der Verletzten und der Festnahmen gab es keine klaren Angaben. Auch der konkrete Auslöser der Auseinandersetzung ist noch unbekannt. 

In letzter Zeit hatte es bereits in Deutschland und anderen Ländern immer wieder Randale bei Treffen von Eritreern gegeben. Dabei trafen Unterstützer und Gegner der diktatorischen Regierung in dem Land am Horn von Afrika aufeinander.

Gewalt in anderen Städten

So wurden im vergangenen Sommer im hessischen Gießen 26 Polizisten bei Krawallen auf einem solchen Festival verletzt. Nur wenige Wochen später gab es im schwedischen Stockholm 50 Verletzte bei einem Fest von Eritreern. In Tel Aviv wurden im September 150 Menschen verletzt, als ein Protest von Gegnern der eritreischen Regierung gegen eine Veranstaltung in der Botschaft des Landes in Gewalt umschlug.

Eritrea mit seinen rund drei Millionen Einwohnern liegt im Nordosten Afrikas am Roten Meer und ist international weitgehend abgeschottet. Seit einer in einem jahrzehntelangen Krieg erkämpften Unabhängigkeit von Äthiopien vor 30 Jahren regiert Präsident Isayas Afewerki in einer Einparteiendiktatur das Land. Parteien sind verboten, die Meinungs- und Pressefreiheit stark eingeschränkt. Es gibt weder ein Parlament noch unabhängige Gerichte oder zivilgesellschaftliche Organisationen. Zudem herrscht ein strenges Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem, vor dem viele Menschen ins Ausland fliehen. 

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