Einsturz von Mehrfamilienhaus: Tödliche Explosion in Den Haag ...
Nachdem in Den Haag fünf Menschen bei einer Hausexplosion gestorben sind, gehen die Behörden wohl von einem kriminellen Hintergrund aus. »Wir wissen, dass die Polizei ermittelt, auch im Hinblick auf das Szenario eines Verbrechens«, sagte der niederländische Justizminister David van Weel, wie die Zeitung »Algemeen Dagblad« berichtet.
»Wenn dies das Ergebnis einer absichtlichen Explosion wäre, wäre das schrecklich«, sagte der Minister. Das würde auch unterstreichen, was für ein »großes Problem« die Niederlande mit Explosionen haben. »Wenn es sich um ein Verbrechen handelt, dann werden wir die Täter fassen.« Polizei und Staatsanwaltschaft wollten am Abend über den Stand der Ermittlungen auf einer Pressekonferenz informieren und äußerten sich zunächst nicht zur Frage der Ursache der Explosion.
Am Unglücksort wurde über mögliche Ursachen der Katastrophe spekuliert. In den Niederlanden gibt es seit längerer Zeit immer wieder Sprengstoffanschläge im kriminellen Milieu. Betroffen sind Häuser, Firmengebäude und Autos. Die nachts an Hauseingängen, Fassaden oder Geschäften deponierten Spreng- oder Brandsätze richten Sachschäden an, verletzt wird in der Regel niemand.
Suche nach Opfern geht weiterVor Ort dauerte unterdessen die Suche nach weiteren Opfern an. Wie viele Menschen noch unter den Trümmern des eingestürzten Gebäudes vermutet werden, ist nicht bekannt. Die Rettungskräfte waren die gesamte vergangene Nacht und auch den gesamten Sonntag mit dem Beseitigen der Trümmer beschäftigt. Die Abriss- und Bergungsarbeiten dauern nach Einschätzung der Rettungskräfte wohl noch einige Tage an.
Die Polizei fahndete unterdessen auch am Tag nach der Katastrophe weiter nach einem Auto, das unmittelbar nach der Explosion mit hoher Geschwindigkeit wegfuhr. Anwohner wurden gebeten, mögliche Videoaufnahmen vom Unglücksort zu schicken, auf denen das Auto zu sehen sein könnte.
Gemutmaßt wurde auch, dass in dem Gebäude kurz vor dem Jahreswechsel möglicherweise illegale Feuerwerkskörper gelagert worden sein könnten, die dann explodierten. Wegen restriktiver Regeln zum Verkauf von Böllern und Raketen zu Silvester gibt es in den Niederlanden einen umfangreichen Handel mit illegalem und oft gefährlichem Feuerwerk. Am vergangenen Dienstag etwa wurden in einem Schuppen 1,3 Tonnen an Feuerwerk entdeckt.