Einsturz von Mehrfamilienhaus: Nach Explosion in Den Haag ...
Die Löscharbeiten dauerten viele Stunden, derzeit suchen Rettungskräfte mit Spürhunden nach etwa 20 Vermissten. Auch im Umfeld des Gebäudes entstand große Verwüstung. Angrenzende Wohnungen wurden beschädigt und die Straße war mit Trümmerteilen übersät.
»Ich sah nur Flammen. Das ist ein gewaltiger Schock«Ein 14-jähriger Anwohner berichtete der Nachrichtenagentur AFP, die Explosion habe sich »wie ein Erdbeben« angefühlt. »Ich habe geschlafen, und plötzlich gab es einen riesigen Knall«, sagte er. »Ich schaute aus dem Fenster und sah nur Flammen. Das ist ein gewaltiger Schock.«
Die Ursache für die Explosion ist noch unklar, aber inzwischen gibt es offenbar eine erste mögliche Spur: Die Polizei fahndet nach einem Auto, das unmittelbar nach der Explosion mit hoher Geschwindigkeit vom Ort des Unglücks wegfuhr. Anwohner wurden gebeten, mögliche Videoaufnahmen zu schicken, auf denen das Auto zu sehen sein könnte.
Immer wieder Sprengstoffanschläge von KriminellenIn den Niederlanden kommt es immer wieder zu Sprengstoffanschlägen im kriminellen Milieu. Die Explosionen und Brandschläge treffen Häuser, Firmengebäude und Autos. Die nachts an Hauseingängen, Fassaden oder Geschäften deponierten Spreng- oder Brandsätze richten Sachschäden an, verletzt wird in der Regel niemand. Nach Polizeiangaben geht es bei den Anschlägen um Drogen, Einschüchterung und Erpressung. Bei Beziehungsstreits komme ebenfalls Sprengstoff zum Einsatz.
Ob die Explosion und der anschließende Brand in Den Haag allerdings einen kriminellen Hintergrund haben, ist noch offen. Anfang des Jahres gab es in Rotterdam eine Explosion mit drei Toten in einer Wohnanlage. Wie sich herausstellte, hatte sich im Gebäude ein illegales Labor zur Herstellung von Drogen befunden.
Der niederländische Ministerpräsident Dick Schoof zeigte sich schockiert von der aktuellen Katastrophe in Den Haag und bot den Opfern die Hilfe der Regierung an. Der niederländische König Willem-Alexander und Königin Maxima erklärten in einer Stellungnahme: »Unser Mitgefühl gilt all jenen, die persönlich betroffen sind oder um das Schicksal ihrer Angehörigen fürchten.«