Nach Attacken auf Kirchen und Synagogen: Antiterroreinheiten töten ...

24 Jun 2024
Dagestan

Mit einem Antiterroreinsatz hat die Polizei eine Anschlagsreihe gegen Kirchen und Synagogen in der islamisch geprägten russischen Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus nach mehreren Stunden beendet.

»Die Einsatzkräfte und Sicherheitsorgane haben schnell reagiert, aber leider ist es nicht ohne Opfer abgelaufen«, sagte der Bürgermeister von Machatschkala Jussup Umawow in der Nacht zum Montag. Insgesamt haben die Terroristen nach Angaben der Behörden zahlreiche Menschen getötet, darunter mindestens 15 Polizisten. Weitere 16 Personen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Zunächst war von acht toten Polizisten die Rede gewesen, diese Zahl wurde in der Nacht nach oben korrigiert.

Mindestens sechs mutmaßliche Attentäter seien getötet worden, berichten russische Medien unter Berufung auf die Polizei. Andere Quellen berichten von fünf getöteten Angreifern.

Am Abend waren parallele Attacken in der südrussischen Stadt Derbent und in Dagestans Gebietshauptstadt Machatschkala gemeldet worden. In beiden Städten seien Synagogen attackiert worden, teilte der Russische Jüdische Kongress mit. In Derbent wurde die Synagoge durch einen Brand schwer beschädigt. Angegriffen wurden zudem zwei orthodoxe Kirchen, dort kamen auch ein Priester und ein Wachmann ums Leben. Ein weiteres Ziel der Angreifer war ein Polizeiposten in Machatschkala.

»Die Synagoge in Derbent brennt«, schrieb der Vorsitzende der Föderation der Jüdischen Gemeinden Russlands, Borutsch Gorin, im Onlinedienst Telegram. Auch die Synagoge in der größten Stadt der Region, Machatschkala, sei in Brand gesteckt worden. »Während des Angriffs auf die orthodoxe Kirche in Derbent ist dem Priester die Kehle durchgeschnitten worden«, fügte Gorin hinzu.

Zwar haben die Behörden die aktive Phase des Antiterroreinsatzes noch in der Nacht für beendet erklärt. Es bleibt aber weiter unklar, ob alle Attentäter gefasst wurden. Wegen der anhaltenden Terrorgefahr sind die Ausfahrten aus Machatschkala gesperrt. Auch in den anliegenden russischen Teilrepubliken wurden die Sicherheitskräfte in Alarmbereitschaft versetzt.

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