China und Russland: Das Geraune von der neuen Weltordnung

11 Jan 2024
China

Endlich sei die Zeit der US-Dominanz und der "globalistischen Eliten" vorbei, jubeln extrem Rechte wie Linke. Sie fallen auf einen Trick autoritärer Politiker herein.

11. Januar 2024, 7:51 Uhr 30 Kommentare

Hören auch Sie immer öfter von einer "neuen Weltordnung"? Dass es nun vorbei sei mit der "US-Dominanz" und dem "Herumgeschubse der Welt durch Washington und globalistische Eliten"? Ich lese das in Briefen an die ZEIT-Redaktion oder in den Äußerungen extrem Linker und Rechter in Deutschland. Ich höre es vor allem von draußen: Der chinesische Herrscher Xi Jinping verbreitet diese Erzählung. Und sein russischer Verbündeter Wladimir Putin redet dauernd davon. Die neue Weltordnung, das ist ihr Traum.

Gerade ist in Moskau ein strategisches Papier vorgestellt worden, zu dessen Autoren die einflussreichen Politikwissenschaftler Sergej Karaganow und Dmitri Trenin gehören. Sie sprechen von einer "globalen Mehrheit", deren Teil Russland sei. Als "Avantgarde" dieser Mehrheit sehen sie die "Brics" an, ein Forum, dem ursprünglich nur China, Indien, Russland, Brasilien und Südafrika angehörten und dem sich nun andere Länder anschließen. Der Ukraine-Krieg habe gezeigt, dass Moskau nicht isoliert sei, sondern von einer globalen Mehrheit unterstützt würde. Russland sei nach Meinung der Autoren "die wichtigste geopolitische Ressource und der militärpolitische Dreh- und Angelpunkt dieser globalen Mehrheit". Also eine, wenn nicht sogar die Führungsmacht. So der Anspruch.

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