Nicht Chelsea, nicht Inter, nicht Juve: Was macht Lukaku jetzt?
Romelu Lukaku wird von seinen Gegenspielern vor allem wegen seiner Physis und seinem starken Abschluss gefürchtet. Doch der Belgier manövriert sich im Laufe des Sommers selbst ins Aus. Wird der Stürmer in diesem Sommer noch einen Verein finden?
Der Transfermarkt läuft auf Hochtouren und viele Vereine sind derzeit auf der Suche nach einem neuen Stürmer. Ein Angreifer, der noch frei wäre, ist Romelu Lukaku. Aktuell steht der Belgier beim FC Chelsea bis 2026 unter Vertrag, Trainer Mauricio Pochettino plant aber nicht mit ihm. Spätestens seitdem der 30-Jährige nicht zum Trainingsauftakt erschien, ist er nicht mehr im Kader.
Dabei hatte das Team von der Stanford Bridge ihm immer wieder eine Chance gegeben: 2011 kam der damals 18-Jährige aus Anderlecht nach London, wo er, nach einer ersten Spielzeit hinter Didier Drogba und Fernando Torres, in seiner zweiten Saison zu West Bromwich Albion verliehen wurde - mit 17 Treffern in 35 Spielen durchaus erfolgreich.
Bei Chelsea konnte er sich in der folgenden Spielzeit jedoch erneut nicht durchsetzen, weshalb er nach einem Jahr Leihe an den FC Everton verkauft wurde. Dort erzielte er über 68 Premier-League-Tore in 141 Spielen.
Anschließend zeigte er überzeugende Leistungen in jeweils zwei Spielzeiten bei Manchester United und bei Inter Mailand, bevor er wieder zu Chelsea kam. Doch in seiner ersten „richtigen“ Saison bei den Blues (immerhin 26 Einsätze in der PL) blieb er mit nur 8 Toren hinter den Erwartungen. In Folge dessen wurde er in der letzten Saison erneut nach Mailand ausgeliehen.
Welche Optionen hat Lukaku noch?
Lukaku, der 2021 für 113 Millionen Euro von Inter Mailand nach London kam, wollte mit seinem Fernbleiben vom Trainingsgelände einen Wechsel erzwingen und zu Juventus Turin nach Italien transferiert werden.
Chelsea war bereit, mit Juventus zu verhandeln und schlug einen Deal vor, der den Tausch von Lukaku gegen Dusan Vlahovic inklusive einer zusätzlichen Zahlung in Richtung Italien vorsah. Dieser Deal ist nun geplatzt: Juventus forderte eine Zusatzzahlung in Höhe von 40 Millionen Euro, für Chelsea war diese Summe zu hoch.
Dem erfahrenen Mittelstürmer gehen damit langsam aber sicher die Optionen aus: Trotz seines tragischen Auftritts im CL-Finale wollte Inter Mailand ihn nach dem Ende der Leihe eigentlich fest verpflichten. Überraschenderweise reagierte der bullige Stürmer dann aber nicht mehr auf die Anfragen der Nerazzurri. Weder die Verantwortlichen, noch seine ehemaligen Mitspieler konnten ihn erreichen.
Im Vorfeld hatte Lukaku immer wieder betont, wie sehr der Klub ihm am Herzen läge. 2021 war er mit Inter italienischer Meister geworden und von der Liga als bester Spieler der Saison ausgezeichnet worden.
Dieses Verhalten nahmen ihm die Inter-Verantwortlichen im Nachhinein übel. Vizepräsident Javier Zanetti äußerte sich im Gespräch mit der Gazzetta dello Sport frustriert: „Lukaku hat uns verraten. Wir sind sehr enttäuscht.“ Er führte weiter aus: „Angesichts dessen, was Inter für ihn getan hat, haben wir erwartet, dass er sich als Profi und als Mann anders verhält.“ Diese Option hat der Belgier sich ebenso wie einen Verbleib bei Chelsea erfolgreich verspielt.
Die Situation für den belgischen Kapitän spitzt sich zu
Stattdessen wollte der 1,90m-Hüne zur alten Dame nach Turin wechseln. Aber auch dieses Vorhaben steht unter einem schlechten Stern. Nicht nur, dass der Tauschdeal geplatzt ist, auch unter den Juve-Fans regte sich heftiger Widerstand gegen den Transfer. Die Fans protestierten lautstark im Stadion beim Eröffnungsspiel gegen die eigene Zweitvertretung: „Wir wollen Lukaku nicht!“
Schon im Pokalhalbfinale der letzten Saison geriet der in Antwerpen geborene Angreifer mit den Juventus-Supportern aneinander: Nach rassistischen Beleidigungen aus dem Publikum, jubelte er nach einem Tor provokativ in die Menge und zog so den Hass der Fans auf sich. Diesen Vorfall hatten die Turiner Anhänger natürlich noch lange nicht vergessen.
Um bei einer möglichen Teilnahme an der EM 2024 die belgische Nationalmannschaft als Kapitän anzuführen, braucht der 104-malige Nationalspieler allerdings Einsatzzeiten im Verein.
Aktuell sieht es so aus, als würde ihm nur der Weg in die Saudi Pro League bleiben, da aktuell kein europäischer Verein Interesse bekundet. Ob das für eine Nominierung in die Mannschaft von Nationaltrainer Domenico Tedesco reicht oder ob sich doch noch ein Abnehmer für das 93kg-Kraftpaket findet, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.