Berkshire Hathaway: Buffet-Weggefährte Charlie Munger ist tot
Der langjährige Vizevorsitzende von Berkshire Hathaway und Vertraute von Warren Buffett, Charlie Munger, ist tot. Das gab der US-Konzern bekannt. Munger sei seiner Familie zufolge in einem Krankenhaus in Kalifornien im Alter von 99 Jahren gestorben, hieß es in einer Mitteilung. Darin erklärte Buffett, Berkshire hätte »ohne Charlies Inspiration, Weisheit und Mitwirkung« nicht den heutigen Status erreichen können. Munger war seit 1978 Vice Chairman der Investmentgesellschaft, die von Buffett geleitet wird.
Munger war Jahrzehnte zusammen mit Buffett, 93, bei Berkshire Hathaway aktiv. Er war Vize-Verwaltungschef und einer der größten Aktionäre. Das machte ihn ebenfalls zu einem Milliardär. Das Finanzmagazin »Forbes« schätzte Mungers Vermögen zuletzt auf 2,7 Milliarden Dollar (2,5 Milliarden Euro). Warren Buffett verfügt demnach über ein Vermögen von 119,5 Milliarden Dollar und ist damit der sechstreichste Mensch der Welt. Berkshire Hathaway gehören unter anderem der Versicherer Geico und die Eisenbahngesellschaft BNSF.
Buffett hielt Munger jedoch stets zugute, dass er ihn über seine frühen Value-Investing-Strategien hinaus dazu gebracht hat, große Unternehmen zu kaufen. »Charlie hat mich viel über die Bewertung von Unternehmen und über die menschliche Natur gelehrt«, sagte Buffett 2008.
Munger, Jahrgang 1924, wuchs im Bundesstaat Nebraska auf. Er arbeitete im Supermarkt von Buffett's Großvater. Munger studierte in den Vierzigerjahren Mathematik an der University of Michigan. Er brach das Studium aber ab, um während des Zweiten Weltkriegs als Meteorologe im Army Air Corps zu dienen. Anschließend erwarb er 1948 einen Abschluss in Rechtswissenschaften an der Harvard University, obwohl er keinen Bachelor-Abschluss hatte.
Die beiden Investoren trafen sich erstmals 1959. Munger war bekannt dafür, die Ausführungen Buffetts auf Berkshire-Versammlungen mit dem Satz zu beenden: »I have nothing to add« – »dem habe ich nichts hinzuzufügen«.
