Champions League: Real Madrid beendet Titeltraum von Borussia ...

2 Jun 2024
Champions-League-Finale 2024 Trotz Topleistung - Real beendet Titeltraum des BVB

Stand: 02.06.2024 00:03 Uhr

Champions-League - Figure 1
Foto Sportschau

Borussia Dortmund spiet lange ein ganz starkes Finale, doch dann zeigt Real Madrid sein Titel-Gen. Trotz zahlreicher Chancen verpasst der BVB am Samstag (01.06.2024) seinen zweiten Champions-League-Triumph nach 1997.

27 Jahren nach dem bisher einzigen Champions-League-Sieg in München gegen Juventus Turin schien es, als könnte Dortmund Real bezwingen. Die Abschlussschwäche sorgte am Ende aber dafür, dass die "Königlichen" ihren 15. Titel in der Königsklasse feiern dürfen. Dani Carvajal (74.) und Vinicius Junior (83.) sorgten in Wembley in der Schlussphase für die Entscheidung zugunsten der Spanier.

"Gegen Real kriegst du nicht viele Chancen, aber wir haben sie bekommen und hätten ein-, zweimal mehr daraus machen müssen", sagte Gregor Kobel im "ZDF". "Aktuell sind wir natürlich extrem enttäuscht, aber es ist ein riesiger Erfolg, dass wir das Finale hier spielen konnten. Wir haben eine überragende Champions-League-Saison gespielt und gezeigt, dass wir auf Topniveau bestehen können. Ich hoffe, dass wir alle auch stolz auf uns sind."

"Das war 70 Minuten mehr als Augenhöhe, das macht es besonders schmerzhaft. Wir haben ein großartiges Spiel gezeigt, ich bin extrem stolz auf die Mannschaft. Wir sind mit Mut aufgetreten, mit Herz, wir haben es nur verpasst, das Tor zu schießen - und dann schlägt Real zu, wie sie es gefühlt seit 100 Jahren machen", sagte Mats Hummels im "ZDF". "Wir hatten in dieser Champions-League-Saison Glück, heute hatten wir es nicht."

Rekordverdächtige Flitzer auf dem Feld

Das Spiel hatte gerade erst begonnen, da bekam es schon seine erste Geschichte - die allerdings nicht sportlicher Natur war. Nach nur 22 Sekunden war bereits der erste Flitzer auf dem Feld. Am Ende schafften es gleich vier Flitzer auf den Rasen. Nach über zweiminütiger Unterbrechung rückte dann der Sport wieder in den Fokus.

Doch der bot zunächst nichts Unterhaltsames, was die kuriosen ersten Momente verdrängen konnte. Beide Mannschaften neutralisierten sich, es gab keinerlei Torszenen - für den BVB aber schon ein Achtungserfolg, da er zeigte, Real in Schach halten zu können. Wenig später zeigte sich, wie viel Selbstvertrauen Dortmund aus dieser Anfangsphase schöpfen konnte.

Adeyemi und Füllkrug mit Topchancen

Zwischen der 21. und 28. gab die Mannschaft von Trainer Edin Terzic ein Chancenfeuerwerk ab. Anders als im Halbfinale, als Paris St. Germain in beiden Spielen insgesamt sechsmal das Aluminium getroffen hatte, war diesmal aber der BVB im Pech. Zunächst tauchte Karim Adeyemi nach Traumpass von Mats Hummels frei vor Thibaut Courtois auf, legte sich den Ball dann aber zu weit vor und wurde geblockt (21.).

Kurz darauf verpasste Adeyemi eine Hereingabe von Marcel Sabitzer ganz knapp wenige Meter vor dem gegnerischen Tor, nur ein paar Zentimeter fehlten wenige Sekunden später Niclas Füllkrug. Nach einem Zuspiel von Ian Maatsen grätschte der BVB-Stürmer den Ball an Courtois vorbei, traf aber nur den Pfosten (23.). Der belgische Torwart konnte dann auch noch den Flachschuss von Adeyemi parieren (28.), später war er auch gegen Sabitzer zur Stelle (41.).

Madrid nach der Pause mit ersten Chancen

Dortmund in der ersten Halbzeit total überlegen, mit 8:2 Torschüssen und extrem mutigem, geradlinigem Spiel nach vorne - aber im Pech. Real rettete sich gegentorlos in die Kabine und die Frage stand im Raum: Hatte Dortmund im Halbfinale das Glück aufgebraucht oder kommt es in der zweiten Halbzeit des Finals zurück?

Madrid tat dem BVB nicht den Gefallen, so schwach weiterzuspielen wie vor der Pause. In der 49. Minute hatte Toni Kroos mit einem Freistoß die erste gute Chance für die "Königlichen" - aber Gregor Kobel im Dortmunder Tor nutzte die erste Gelegenheit, sich im Finale auszuzeichen. Nach der folgenden Ecke köpfte Carvajal knapp drüber, etwas später hatte der Rechtsverteidiger die nächste Einschussmöglichkeit, als Maatsen noch blocken konnte (57.).

Füllkrug vergibt erneut

Der BVB blieb aber richtig gut im Spiel, bestach vor allem in der Rückwärtsbewegung, das Real-Starensemble in der Offensive bekam keine Gelegenheit, sich zu entfalten. Und nach vorne blieb das Terzic-Team gefährlich, Füllkrug vergab aber per Kopf die nächste Chance nach einer Flanke von Adeyemi (63.).

Dann kam aber tatsächlich der erste Moment, in dem Dortmund richtig Glück hatte - es sollte allerdings der einzige bleiben. Vinicius Junior brachte eine punktgenaue Flanke auf Jude Bellingham, dem aber einige Millimeter fehlten, um den Ball ins Tor zu drücken - Kobel war bereits vergeblich aus seinem Gehäuse geeilt (69.).

Statt Reus-Märchen gibt es den Carvajal-Schock

Kurz darauf bereitete Dortmund dann die perfekte Finalgeschichte vor: Marco Reus wurde in der 72. Minute eingewechselt und bekam seinen letzten Einsatz für den BVB nach zwölf Jahren. Schon im Vorfeld hatten viele die Märchenstory skizziert, dass sich der 35-Jährige, dessen Karriere von vielen Verletzungen und Rückschlägen geprägt war, mit dem Titel und Siegtor aus Dortmund verabschiede. Die Realität sah aber ganz aus.

Nur Sekunden nach dem Wechsel jubelte nämlich Real. Kroos brachte eine perfekte Ecke auf den ersten Pfosten, wo Carvajal im Duell gegen Füllkrug das bessere Timing hatte und zum 1:0 für die Madrilenen einköpfte (74.).

Real nach der Führung wie beflügelt

Kurz darauf beinahe der zweite Madrid-Treffer, Nico Schlotterbeck konnte mit den Zehenspitzen aber gerade so noch das Tor von Bellingham verhindern (77.). Dann entschärfte Kobel erneut einen Freistoß von Kroos (80.), einen Fernschuss von Eduardo Camavinga (81.) und einen Kopfball von Nacho (82.).

Real plötzlich wie im Rausch, und dann auch mit der Entscheidung. Die minütlichen Chancen des 14-maligen Champions-League-Siegers gingen weiter und diesmal war auch Kobel ohne Chance. Vinicius Junior tauchte diesmal frei vor ihm auf und traf den Ball so falsch, dass der BVB-Torhüter keine Chance mehr hatte (83.).

Madrid eiskalt - und Dortmund mit der Gewissheit, trotz einer herausragenden Leistung ohne Titel nach Hause fahren zu müssen. Und wie 2013 (gegen den FC Bayern) war das Wembley in London für den BVB kein gutes Pflaster.

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten