Vor ManCity: Wer in der Champions League ein 3:0 verspielte
Manchester City kann sogar dann nicht mehr gewinnen, wenn die Skyblues bereits mit 3:0 führen. Vielen anderen Mannschaften ist das in der Champions League noch nicht passiert.
Bekannte Gesichter, denkwürdige Spiele: Xabi Alonso, Jürgen Klopp, Erling Haaland (v. li.). imago images
Wenn sich Anhänger von Manchester City diesen nachhallenden Dienstagabend schönreden wollen, könnten sie sich theoretisch darauf berufen, nach fünf Niederlagen in Serie ja zumindest mal wieder einen Punkt eingefahren zu haben. Was praktisch nach dem 3:3 gegen Feyenoord Rotterdam in der Champions League freilich nicht passieren wird.
Denn der Titelträger von 2023 hatte vor heimischer Kulisse noch bis weit in die zweite Hälfte mit 3:0 geführt, in dieser Phase war es scheinbar nur darum gegangen, wie hoch der gebeutelte Gigant denn nun gewinnen würde, um seine Krise vorerst ad acta zu legen. Es kam bekanntlich anders. Und vielleicht lag das nicht nur an der bedenklichen Form der Mannschaft von Pep Guardiola, sondern auch am Monat November.
Seit die Champions League unter diesem Namen in der Saison 1992/93 uraufgeführt wurde, ist es erst neunmal passiert, dass eine Mannschaft einen 3:0-Vorsprung nicht über die Zeit gebracht hat. Gleich sechs dieser neun Spiele stiegen im November. Die jüngsten fünf nun tatsächlich allesamt. Sie waren somit ausschließlich Gruppenspiele.
Ein "Wunder von der Weser"Vor City gegen Feyenoord im November 2024 war es im November 2023 Benfica gegen Inter passiert, im November 2017 Jürgen Klopps FC Liverpool beim FC Sevilla. Benfica ließ im November 2016 auch schon bei Besiktas federn, Arsenal im Heimspiel im November 2014 gegen den RSC Anderlecht. Dieses Quintett an Partien endete übrigens durch die Bank 3:3.
Feiern mit den Fans: Werder gewann 1993 nach 0:3 noch 5:3. picture alliance / dpa
Anderlecht hatte das 1993 mal noch extremer erlebt, als die Belgier nach 45 Minuten mit 3:0 bei Werder Bremen führten - um bei einem der "Wunder von der Weser" tatsächlich noch mit 3:5 zu verlieren. Das war aber auch schon Anfang Dezember gewesen, als dieser Herbst- fast schon zum Winter-Blues geworden war. Im März 2001 gewann Deportivo La Coruna in der damals ausgespielten Zwischenrunde gegen Paris St. Germain trotz 0:3-Rückstandes noch mit 4:3.
Das CL-Finale schlechthinDie Reds aus Liverpool sind übrigens nicht nur Opfer des Herbst-Blues geworden, sie haben im November 2002 beim FC Basel nach einem 0:3 auch selbst noch 3:3 gespielt - und im Mai 2005 für den ganz großen Ausreißer in dieser Auflistung gesorgt.
Das wohl berühmteste 0:3-Comeback ereignete sich nämlich nicht einfach nur in einem Spiel der K.-o.-Runde, sondern im Champions-League-Finale 2005. Carlo Ancelottis klar favorisierte AC Mailand ging in Istanbul mit diesem deutlichen Vorsprung in die Kabine, um zwischen der 54. und der 60. Minute gleich drei Gegentreffer in Folge zu schlucken - und später noch das Elfmeterschießen zu verlieren. Dagegen ist Citys nächster Dämpfer gegen Feyenoord sogar zu verschmerzen.
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