Champions League: To-dos der Bundesligisten an Spieltag 4

21 Tag vor

Der vierte Spieltag in der Ligaphase der Champions League steht an und stellt die deutschen Vertreter wieder einmal vor knifflige Aufgaben. Das sollten die Bundesligisten in der Königsklasse beachten.

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Vorhang auf für den vierten Spieltag in der Champions League. Mit dem FC Bayern, Borussia Dortmund und dem VfB Stuttgart treten drei deutsche Vertreter vor heimischer Kulisse an, während Bayer 04 Leverkusen und RB Leipzig auf die Insel fliegen. Die Sachsen warten bisher noch auf ihren ersten Punkt in der neuen Ligaphase.

In der Bundesliga grüßt der FC Bayern von der Tabellenspitze, in der Champions League müssen die Münchner allerdings gegen SL Benfica dringend dreifach punkten, um ihre Chancen auf einen Platz unter den besten Acht der Ligaphase zu wahren. Der Gegner aus Lissabon hat sich bereits nach vier Spieltagen von Trainer Roger Schmidt getrennt, der im Sommer auch beim FCB als Nachfolger von Thomas Tuchel gehandelt wurde.

Seit Bruno Lage das Team aus der Hauptstadt übernommen hat, geht es für den zweimaligen Champions-League-Sieger aufwärts. Einer der Garanten für das Formhoch ist Kerem Aktürkoglu. Der Neuzugang von Galatasaray kickte vor vier Jahren noch in der vierten türkischen Liga und befindet sich momentan am vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere. In fünf Ligaspielen erzielte er fünf Treffer, bei seinen drei Einsätzen in der Königsklasse schlug der 26-Jährige dreimal zu.

Die Offensive des FC Bayern muss sich vor keinem Gegner der Welt verstecken, die Defensive agierte unter Trainer Vincent Kompany dagegen gerade auf internationaler Ebene mehrmals wacklig. Der FC Barcelona deckte die Konteranfälligkeit des Rekordmeisters zuletzt beim 4:1 gnadenlos auf. Mit Aktürkoglu verfügt Benfica über einen schnellen Umschaltspieler, der die Räume, die das riskante Pressing von Kompany hergibt, ideal bespielen kann. Verhindert der FC Bayern die schnellen Gegenstöße über den türkischen Torjäger, werden Kane, Musiala und Co. den zweiten Sieg in der Champions League einfahren.

Es geht doch. Nach einer desaströsen Woche mit dem 2:5 in Madrid, dem 1:2 in Augsburg und dem Pokalaus gegen den VfL Wolfsburg, gelang Borussia Dortmund mit dem 2:1 über RB Leipzig ein Achtungserfolg, der dem angezählten Nuri Sahin erst einmal Luft verschafft. In der Champions League muss der BVB nun unter Beweis stellen, dass der starke Auftritt am Samstagabend keine Eintagsfliege war.

Mit Sturm Graz könnte der Gegner jedoch kaum undankbarer sein, denn allzu oft waren es in der Vergangenheit genau die Spiele als klarer Favorit, in denen der BVB ins Wanken geriet. Die Österreicher reisen ohne Punkt nach Dortmund, führen ihre Liga allerdings erneut an.

Auch wenn Sahin weiter so viele Akteure fehlen, dass sogar die Bank nicht voll besetzt sein wird, muss der BVB von Anfang an dominant-seriös auftreten und beweisen, dass man auch Pflichtsiege einfahren kann. Denn alleine durch Achtungserfolge in Spitzenspielen kann Schwarz-Gelb das Ruder in dieser Saison nicht rumreißen.

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Zurück in der Spur? Gegen Leipzig zeigt sich auch der kritisierte Emre Can stark verbessert. (Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)

Bayer Leverkusen: Über die Außen zum Erfolg bei Alonsos Rückkehr

Für Bayer Leverkusen könnte die kommende Aufgabe in der Champions League kaum schwieriger sein. Die Werkself tritt beim FC Liverpool an, der in Jahr eins nach Jürgen Klopp alle Erwartungen übertrifft. Unter Nachfolger Arne Slot führen die Reds die Premier League vor Serienmeister Manchester City an und sind in der Königsklasse neben Aston Villa das einzige Team, das die perfekte Ausbeute von neun Punkten aus drei Spielen verzeichnen kann.

Doch so gut der auf mehr Kontrolle bedachte spielerische Ansatz v0n Arne Slot funktioniert, gibt es doch einige Baustellen, die auch der Niederländer noch nicht beheben konnte. Die Außenverteidiger, meist Andy Robertson und der in der Offensive herausragende Trent Alexander-Arnold, stoßen in der Defensivarbeit oftmals an ihre Grenzen.

Beim 2:2 gegen Arsenal hatte Robertson riesengroße Probleme mit dem Tempo und der Dribbelstärke von Bukayo Saka, auch Alexander-Arnold sah gegen Gabriel Martinelli oftmals nur die Rücklichter. Den Schienenspielern der Werkself kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Gerade der pfeilschnelle Jeremie Frimpong muss Robertson immer wieder in Laufduelle verwickeln, dann kann es was werden mit einem Punktgewinn bei Xabi Alonsos Anfield-Rückkehr.

RB Leipzig: Den Tempovorteil ausnutzen

Drei Spiele, null Punkte – der Start in die Champions League ist für Marco Rose und RB Leipzig gehörig in die Hose gegangen. Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass die Roten Bullen mit Atlético, Juventus und Liverpool bisher nur auf europäische Schwergewichte getroffen ist. Nun geht es auswärts in den Celtic Park, wo die Sachsen erstmals als Favorit ins Rennen gehen.

In der Offensive haben die Schotten mit dem Japaner-Duo aus Kaizen Maeda und Kyogo Furuhashi sowie dem früheren Leipziger Nicolas Kühn schnelle Waffen, die immer wieder für Gefahr sorgen können. Doch auch Leipzig verfügt in der Offensive über einen Tempovorteil. Beim 1:7 gegen den BVB kam die Hintermannschaft der Glasgower überhaupt nicht mit dem Speed eines Karim Adeyemi oder Jamie Gittens klar. Mit Lois Openda und Benjamin Sesko im Sturm sowie Christoph Baumgartner und Antonio Nusa auf den Zehnerpositionen, scheint der RB-Kader wie gemacht, um dem Team von Brendan Rodgers wehzutun.

Mit klassischem RB-Fußball – hohes, aggressives Pressing, schnelles Umschalten in die Tiefe – wird Leipzig im Celtic Park die ersten Zähler der Ligaphase einfahren. Danach geht’s allerdings schon wieder in den Außenseitermodus: Am 5. Spieltag wartet Inter auf die Rose-Elf.

Gegen Stammverein Atalanta kommt El Bilal Toure eine Schlüsselrolle zu. (Photo by Valerio Pennicino/Getty Images)

VfB Stuttgart: Atalanta mit der eigenen Waffe schlagen

Nach dem 1:0 über Juventus bekommt es der VfB Stuttgart erneut mit einem Gegner aus der Serie A zu tun. Mit Atalanta läuft der amtierende Europa-League-Champion in der MHP-Arena auf. Die Mannschaft von Gian-Piero Gasperini ist für ihre intensive Arbeit gegen den Ball bekannt, lässt dem Gegner durch ein konsequentes Eins-gegen-eins über den gesamten Platz kaum Luft zum Atmen.

Demgegenüber steht der VfB Stuttgart, der mit seinem ballbesitzorientierten Spielstil eine ähnliche Philosophie verfolgt wie Bayer Leverkusen, das Atalanta im letztjährigen Finale der Europa League mit 0:3 unterlag, weil Gasperinis Pressing die Werkself immer wieder zu Fehlern zwang.

Für den VfB könnte eine Chance zum Erfolg darin liegen, ein Stück weit von seinem Stil abzurücken, dem Gegner den Ball zu überlassen und so den Bergamasken nicht ihre hohen Ballgewinne zu ermöglichen. Aus einer kompakten Defensive heraus verfügt der VfB mit El Bilal Toure – übrigens aus Bergamo ausgeliehen – über einen konterstarken Stürmer, der dem Spiel des Teams von Sebastian Hoeneß eine Komponente gibt, die man in der Vorsaison nicht im Kader hatte. Ihm kommt gegen seinen Stammverein eine Schlüsselrolle zu.

Champions League: Die Aufgaben der deutschen Teams in der Übersicht

Dienstag, 5. November

Borussia Dortmund – Sturm Graz (21 Uhr, DAZN)

FC Liverpool – Bayer 04 Leverkusen (21 Uhr, Prime)

Celtic – RB Leipzig (21 Uhr, DAZN)

Mittwoch, 6. November

FC Bayern – SL Benfica (21 Uhr, DAZN)

VfB Stuttgart – Atalanta (21 Uhr, DAZN)

(Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)

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