Reus erlöst schwachen BVB gegen Wolfsburg

Maßarbeit: Marco Reus erlöste einen schwachen BVB mit seinem Tor in der 69. Minute. IMAGO/Treese

BVB-Coach Edin Terzic rotierte nach dem 0:2 bei Paris St. Germain kräftig durch und brachte sechs frische Kräfte: Neben Startelf-Debütant Füllkrug und Ex-Wolfsburger Nmecha erhielten Bensebaini, Özcan, Reus und Bynoe-Gittens das Vertrauen - für Süle, Wolf, Can, Malen und Adeyemi hatte das einen Bankplatz zur Folge, Sabitzer fehlte verletzt (Muskelverletzung). 

Wolfsburgs Trainer Niko Kovac besetzte nach dem 2:1 gegen Union Berlin die beiden Flügelpositionen neu: Cerny und Tiago Tomas begannen für Wimmer und Gerhardt, ansonsten beließ er es bei seiner gegen die Köpenicker erfolgreichen Elf - die den Gegner in den ersten ein, zwei Minuten energisch anlief, sich dann aber rasch in die eigene Hälfte zurückzog.

Die Dortmunder kamen so früh zu einer ersten Annäherung über die rechte Seite, als Bynoe-Gittens knapp verpasste (3.), kurz darauf prüfte Reus mit einem präzisen direkten Freistoß Casteels, der sich aber hellwach zeigte und stark parierte (4.).

Wer nun allerdings ein Dortmunder Offensivfeuerwerk erwartete, wurde bitter enttäuscht: Durch das eng besetzte Mittelfeld ging praktisch überhaupt nichts; das Flügelspiel funktionierte zwar, die Hereingaben ins Zentrum hatten jedoch allesamt Verbesserungspotenzial. Bynoe-Gittens zeigte auf der linken Seite gute Ansätze, blieb aber meist hängen. Als er Özcan einsetzte, setzte dieser den Ball freistehend deutlich über das Tor (21.).

Die Wölfe durften sich derweil über ihr funktionierendes Defensivspiel freuen, mussten sich aber vorwerfen lassen, Dortmunder Fehler nicht auszunutzen. Mal zögerte Svanberg nach Hummels' Fehlpass zu lange (20.), dann brachte Tiago Tomas einen blitzsauberen Konter nach Wolfsburger Ballgewinn gegen Nmecha nicht eiskalt zu Ende gespielt und scheiterte aus halblinker Position an Kobel (37.). Wenig überraschend ging es deshalb torlos in die Kabinen.

Nach Wiederanpfiff zeigte der BVB bessere Ansätze, blieb aber zunächst glücklos. Beziehungsweise nahm man sich selbst der Chance auf eine Führung, weil Füllkrug nach einem genialen Pass von Hummels die Annahme misslang (54.), dann Brandt den Ball nicht richtig traf (55.) und kurz darauf Bynoe-Gittens über das Tor zielte (56.). 

Nachdem erneut Brandt die falsche Entscheidung traf und den Querpass auf Füllkrug verpasste (65.), war es Ex-Kapitän Reus, der seine Mannen erlöste. Der eingewechselte Malen verlagerte auf die linke Seite und Brandt, der mit seiner scharfen Hereingabe den 34-Jährigen, der mit links Maß nahm und den Ball zur Führung ins Netz legte (69.). 

Von den Gästen kam im Anschluss weiter wenig, ein Aufbäumen ließen die Wolfsburger vermissen. Mit einem Fehlpass holte Ryerson den Gegner beinahe noch einmal in die Partie, doch der bislang so gut aufgelegte, an diesem Samstagnachmittag aber wie seine Teamkollegen blasse Wind setzte den Flachschuss knapp neben das Tor (77.). So trudelte das Spiel dem Schlusspfiff entgegen, nach dem ein knappes, aber ungefährdetes 1:0 für die Gastgeber stand. 

Wolfsburg bleibt damit auch im elften Anlauf in Folge in Dortmund ohne Sieg, in den vergangenen acht Gastspielen gelang nur ein Tor. Dortmund durfte sich derweil über den dritten Saisonsieg freuen, mit dem man in Schlagdistanz zur Tabellenführung bleibt (zwei Punkte Abstand).

Borussia Dortmund gastiert bereits am Freitag (29.09., 20.30 Uhr) bei der TSG 1899 Hoffenheim. Die Wolfsburger empfangen am Samstag (30.09., 15.30 Uhr) die Eintracht aus Frankfurt.