Wie denken die BVB-Profis über Şahin? Experte schöpft bösen ...
Stand: 27.10.2024, 11:00 Uhr
Von: Florian Bajus
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Borussia Dortmund kämpft mit sportlichen Problemen und öffentlicher Kritik. Für Dietmar Hamann ist auch offen, wie die Spieler zu Nuri Şahin stehen.
Dortmund – Borussia Dortmund und Nuri Şahin hatten sich den Herbst 2024 sicherlich anders vorgestellt. Mit dem siebten Platz in der Bundesliga und nur einem einzigen Punkt in der Fremde erfüllt Schwarzgelb keineswegs die Erwartungen.
Borussia Dortmund verliert auch in AugsburgAnstatt sich den Spitzenteams Bayern München, Bayer Leverkusen und RB Leipzig zu nähern, stagniert Dortmund und muss sich vorerst darauf konzentrieren, mit dem SC Freiburg, Union Berlin und Eintracht Frankfurt Schritt zu halten.
Die Fans des BVB äußern in den sozialen Medien sowohl Kritik an der Kaderplanung als auch an Cheftrainer Şahin, dessen Fortschritte nur langsam sichtbar werden. Nach der 1:2-Niederlage gegen den FC Augsburg stellte Sportdirektor Sebastian Kehl sich jedoch klar hinter den Trainer.
Kann Nuri Şahin den Abwärtstrend von Borussia Dortmund stoppen? © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Heike Feiner„Wir haben vollstes Vertrauen. Wir sind nicht da, wo wir hinwollen, aber wir haben immer wieder beschrieben, dass wir für manche Dinge Zeit brauchen. Es gibt keine Alternative, als weiter hart zu arbeiten“, äußerte Kehl bei Sky Sport.
Hamann vermutet: Hat Şahin ein Spielerproblem?Der Pay-TV-Sender berichtete zudem, dass das Team ebenfalls hinter Şahin stehe und sich selbst in die Pflicht nehme. TV-Experte Dietmar Hamann hat in den letzten Wochen jedoch einen anderen Eindruck gewonnen.
„Es gab mehrere Spieler, die Edin Terzić nicht mehr wollten. Das war der erfolgreichste Trainer der letzten zehn Jahre. Jetzt kommt der nächste Trainer – ich habe das Gefühl, in der Mannschaft sind einige, die sagen: ‚Wir wollen den nicht‘“, äußerte Hamann den Verdacht, dass in der BVB-Kabine teilweise eine Anti-Şahin-Stimmung herrscht.
Nach der 2:5-Niederlage in der Champions League gegen Real Madrid verteidigte Hamann den BVB-Coach, doch nicht zum ersten Mal rätselte der ehemalige Profi über die Atmosphäre in der Mannschaftskabine.
Hamann: BVB hat „Spielern zu viel Macht gegeben“Hamann vermutet einen gravierenden Fehler der Vereinsführung. Sport-Geschäftsführer Lars Ricken hatte zwar im Juli erklärt, Terzić habe seinen Rücktritt selbst angeboten und Şahin als Nachfolger vorgeschlagen. Damit habe der BVB den Spielern jedoch „den Wunsch erfüllt“, mit einem neuen Trainer in die neue Saison zu starten.
„Der Verein hat sich letztes Jahr in eine Abhängigkeit begeben. Ich habe das Gefühl, dass dieselbe Situation jetzt schon wieder eingetreten ist. Man hat den Spielern viel zu viel Macht gegeben“, so Hamann.
Mit der Unterstützung für Şahin soll daher in gewisser Weise ein Zeichen gesetzt werden: „Wer Trainer ist, entscheidet immer noch der Verein. Die Spieler haben sich unterzuordnen, das geht die nichts an.“ Wie viele Möglichkeiten der 36-Jährige noch bekommen wird, bleibt jedoch abzuwarten.