Bruun Larsen: "Der BVB hat mich geschützt"
Jacob Bruun Larsen kehrte am Sonntag nach Dortmund zurück. Sein Abend an der alten Wirkungsstätte war emotional.
Jubelte nach seinem späten Ausgleichstor verhalten: Jacob Bruun Larsen. IMAGO/Nordphoto
Jacob Bruun Larsen hat viele gute Erinnerungen an seine Dortmunder Zeit und noch viele alte Bekannte beim BVB. Nicht nur den Ordner, den er noch von früher kannte, und dem er eigens ein zweites Trikot aus dem Fundus besorgte, nachdem Hoffenheims Torschütze sein Spieltrikot bereits vergeben hatte.
"Jeder, der mich kennt, weiß, was dieser Verein für mich und für meine Familie bedeutet", versicherte Bruun Larsen, der nach fünf Jahren beim BVB 2020 für neun Millionen Euro nach Hoffenheim gewechselt war und sich deshalb nur einen sehr verhaltenen Torjubel gegönnt hatte, "der BVB hat mich geschützt in einer schwierigen Zeit, als ich noch jünger war. Er hat an mich geglaubt und mir einen Profivertrag gegeben, als ich verletzt war. Und Sportdirektor Michael Zorc hat mich im Krankenhaus besucht."
Bruun Larsen betreibt in seinem letzten Vertragsjahr EigenwerbungDeshalb war es ein sehr emotionaler Abend für den 26-Jährigen, als er in der Nachspielzeit den Ausgleich für die TSG erzielt und den Ball zum 1:1 versenkt hatte. "Wir hatten den Punkt verdient", erklärte Bruun Larsen, dessen Vertrag am Ende der Saison ausläuft, "und erstmals als Gegner in diesem Stadion zu treffen, das werde ich nie vergessen."
Eigentlich hatte Bruun Larsen längst auf Hoffenheims Verkaufsliste stehen sollen, nie wollte ihm der Durchbruch im Kraichgau so richtig gelingen, zweimal hatte ihn die TSG bereits verliehen, erst nach Anderlecht in Belgien, zuletzt ins englische Burnley. Nun im finalen Vertragsjahr macht er wieder auf sich aufmerksam. Zuletzt hätte der schnelle Dribbler sogar noch deutlich mehr Argumente für sich sammeln können, hatte aber etwa in Braga in der Europa League oder gegen Freiburg in der Liga dicke Chancen ausgelassen.
Ich war noch ein Tor schuldig.
"Ich war noch ein Tor schuldig", flachste Bruun Larsen deshalb und fügte verschmitzt noch einen Hinweis Richtung Trainer Christian Ilzer hinzu: "Wenn ich von Anfang an gespielt hätte, hätte ich vielleicht zwei Tore gemacht."
Der neue TSG-Coach durfte sich nicht nur über seinen ersten Auswärtspunkt mit Hoffenheim, sondern auch über einen weiteren Entwicklungsschritt freuen. "Das war ein guter Auftritt, viele Dinge haben verbessert funktioniert", registrierte der Österreicher, der Anfang November noch mit Sturm Graz in Dortmund in der Champions League 0:1 verloren hatte, "wir sind auch nach dem Gegentor nicht von unserem Weg abgegangen, das bestärkt die Dinge, die wir der Mannschaft mitgeben."
Auch Alexander Prass, der unter Ilzer bereits Meister und Pokalsieger Österreichs geworden war, erkannte Fortschritte. "Man hat gespürt, dass der Wille bis zum Ende da war und dass die Automatismen immer besser greifen", so Prass.
Michael Pfeifer
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