Waldbrand am Brocken im Harz: Löscharbeiten gehen weiter

9 Tage vor

Stand: 07.09.2024 08:53 Uhr

Der großflächige Waldbrand am Brocken im Harz ist noch nicht unter Kontrolle. Die Löscharbeiten gehen auch heute weiter - vor allem aus der Luft. In der Nacht musste sich die Feuerwehr teilweise zurückziehen.

Am Morgen wolle sich die Einsatzleitung einen Überblick verschaffen und das weitere Vorgehen beraten, teilte die Leitstelle Harz (Sachsen-Anhalt) mit. Die Flammen sollen heute mit sieben Hubschraubern und vier Flugzeugen aus der Luft bekämpft werden, wie der Landkreis Harz am Freitagabend mitteilte. Am Abend war es den Angaben zufolge nicht gelungen, den seit Stunden lodernden Brand am Brocken unter Kontrolle zu bringen. Weil das Feuer einzelne Schutzstreifen übersprungen hatte, mussten sich einige Feuerwehrleute zurückziehen, teilte der Landkreis weiter mit. Die Löscharbeiten seien schwierig, so ein Sprecher. Viele der einzelnen Brandstellen hätten sich vereinigt. Um zu verhindern, dass sich die Flammen weiter ausbreiten, konzentriere sich die Feuerwehr auf eine sogenannte Riegelstellung am Boden. Bis zum Einbruch der Dunkelheit waren zudem zwei Löschflugzeuge aus Niedersachsen, eins vom Landkreis Harz und ein Hubschrauber im Einsatz. Der Landkreis forderte weitere Hubschrauber von Bundeswehr und Bundespolizei an.

500 Menschen vom Brocken evakuiert

Der Waldbrand ist den Angaben des Landkreises Harz zufolge am Freitag gegen 14 Uhr nahe der Kesselklippe am Brocken ausgebrochen. Die Rauchwolke sei kilometerweit zu sehen gewesen. 500 Menschen - Wanderer, Sportler und Touristen - wurden am Nachmittag vom Brocken mit Bussen in Sicherheit gebracht. Denn die Harzer Schmalspurbahnen stellten den Verkehr auf der Strecke zwischen Drei Annen Hohne und dem Brocken ein. Eine Bahn, die unterwegs war, wurde evakuiert. Fahrgäste wurden von Bussen zurück ins Tal gebracht. Die Evakuierung des Brockens war laut Landkreis am Abend abgeschlossen. Für den heutigen Brockenlauf sei eine Alternativroute erarbeitet worden.

Tagelanger Brand am Königsberg im September 2022

Vor zwei Jahren hatte es an derselben Stelle schon einmal gebrannt. Tagelang versuchten die Feuerwehren den insgesamt zwölf Hektar großen Brand zu löschen. Zeitweise waren sieben Löschhubschrauber im Einsatz, auch zwei Löschflugzeuge aus Italien unterstützten. Der Landkreis Harz hatte seinerzeit den Katastrophenfall ausgerufen. Wegen des unwegsamen Gebiets war es für die Feuerwehrleute ein schwieriger Einsatz, immer wieder loderten die Flammen neu auf.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 07.09.2024 | 08:00 Uhr

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