Waldbrand am Brocken im Harz: Feuer weiter nicht unter Kontrolle

Schierke/MZ. Das Feuer unterhalb des Brockens im Harz ist nach wie vor nicht unter Kontrolle. Das teilte der Landrat des Harzkreises, Thomas Balcerowski (CDU), am Samstagnachmittag mit. Allerdings: "Die Luftunterstützung zeigt Wirkung." 

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Foto Mitteldeutsche Zeitung

So habe sich der Brand trotz aufkommender Winde nicht weiter ausgebreitet. "Es ist uns gelungen, unter dem Einsatz von viel Manpower und auch Technik, das Feuer jetzt zu fixieren. Das heißt, es breitet sich im Moment nicht weiter aus", sagte der Harzer Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse.

Derzeit sind vier Flugzeuge sowie zwei Hubschrauber im Einsatz. Im Laufe des Tages sollen noch zwei weitere Hubschrauber hinzukommen.  Am Boden versuchen derweil etwa 250 Einsatzkräfte, den Brand zu begrenzen.

Waldbrand am Brocken im Harz: Winde erschweren Einsatz

Den Einsatz erschwerte am Samstag der Wind, der mit 25 bis 50 Kilometer pro Stunde über den Brandherd wehte. „Derzeit könnte nur Regen helfen“, hatte Kai-Uwe Lohse der MZ am Samstagmorgen gesagt. Niederschläge werden frühestens für Sonntagabend, eher sogar für Montag, erwartet. Die Einsatzleitung geht von einer mehrtägigen Brandbekämpfung aus.

Kampf gegen den Waldbrand am Brocken im Harz: Ein Hubschrauber mit Löschwasser auf dem Weg zur Brandstelle am Königsberg.

(Foto: Landkreis Harz)

Das Feuer war am frühen Freitagnachmittag am Königsberg ausgebrochen - genau dort, wo vor fast exakt zwei Jahren schon einmal ein Großbrand die Einsatzkräfte und Bewohner über Tage in Atem hielt. „Die Lage ist mindestens genauso schlimm wie damals, wahrscheinlich noch etwas schlimmer“, sagte Lohse. Dieses Mal seien die Einsatzkräfte jedoch besser vorbereitet.

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Foto Mitteldeutsche Zeitung

Großer Waldbrand im Harz am Königsberg: Acht Brände zu einem vereint

Die Feuerwehr identifizierte acht Brandherde, wobei aktuell nicht von einer Brandstiftung ausgegangen wird. Viel mehr seien infolge von Windböen Funken von einem Glutnest in andere Bereiche getragen worden, wo sie dann neue Feuer auslösten. Die Brandentstehung ist derzeit Gegenstand polizeilicher Ermittlungen. 

Wie der Landkreis Harz meldete, haben sich die einzelnen Flammenherde von Freitag auf Samstag zu einem Feuer vereinigt. Die Brandzone hat laut Feuerwehr eine Länge von 1.000 Metern.

Hunderte Einsatzkräfte kämpfen gegen den Waldbrand am Brocken im Harz. Planung des Einsatzes in der Zentral in Schierke.

(Foto: Matthias Bein/dpa)

Für die Betankung der Flugzeuge und Hubschrauber wurden mehrere Plätze eingerichtet. Zudem sind weitere Betankungseinheiten bei Bundespolizei sowie Bundeswehr angefragt. Um das Gebiet zugänglicher zu machen, hat das Technische Hilfswerk Wege befestigt und eine Behelfsbrücke errichtet.

Mitarbeiter des Nationalparks Harz sowie der Feuerwehr und des THW schlagen weitere Schutzstreifen in das Gelände, damit sich die Flammen nicht weiter ausbreiten können. Auch wurden und werden Sprinkleranlagen installiert und Wege angelegt, um die Bekämpfung am Boden zu vereinfachen.

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Waldbrand am Freitag: 500 Harz-Besucher vom Brocken evakuiert

Der Brocken ist weiterhin weiträumig für Zivilisten gesperrt. Die Wegsperrungen sind auf der Website sowie in der App des Nationalparks eingezeichnet. Die Verbotszonen werden bisher weitestgehend eingehalten.

"Wir danken für das vorbildliche Verhalten der Bevölkerung", sagte Landrat Balcerowski am Samstagnachmittag. Am Freitag mussten 500 Besucher mit Bussen vom höchsten Berg Sachsen-Anhalts evakuiert werden. Für die Menschen in Schierke besteht keine Gefahr. Beim Brockenlauf am Samstag wurden die Strecken geändert.

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