„Bridgerton“-Beraterin verrät: So werden Sex-Szenen gedreht

13 Jun 2024

Die Netflix-Serie „Bridgerton“ ist für ihre heißen Momente und intimen Szenen bekannt. Damit die auch reibungslos ablaufen, gibt es inzwischen sogar einen eigenen Beruf. Lizzy Talbot arbeitet als Intimitätskoordinatorin unter anderem bei „Bridgerton“ und erzählte in einem Interview mit Netflixwoche, was hinter den Kulissen der berühmt-berüchtigten Sex-Szenen abläuft.

Bridgerton - Figure 1
Foto Berliner Kurier
Intimitätskoordinatoren sorgen bei „Bridgerton“ für gute Sex-Szenen

Als Zuschauer fragt man sich bei Sex-Szenen häufig: Können die wirklich so gut spielen? Und dann nach Feierabend zu Mann oder Frau und Familie gehen, als wäre nichts passiert? Auch die Stars selbst haben damit oft Probleme. Deswegen ist es seit einigen Jahren in der Film- und Theaterbranche üblich, Intimitätskoordinatoren wie Lizzy Talbot einzustellen. Die üben mit den Darstellern, sorgen für einen reibungslosen Ablauf und sind Ansprechpartner, wenn sich jemand mit irgendetwas nicht wohlfühlt.

Bridgerton - Figure 2
Foto Berliner Kurier

Sex in Filmen und Serien: Hier gibt es keinen Zufall

Die Sex-Szene geht eigentlich schon los, bevor der Regisseur „Action!“ ruft. Erst redet der Intimitätskoordinator nämlich mit den Darstellern, erst alleine, dann gemeinsam. So wird herausgefunden, womit sich alle Beteiligten wohlfühlen. Erst dann wird der Regisseur eingeschaltet. Zusammen wird geprobt und eine Choreografie entwickelt – wie bei einem Tanz. Nichts wird dabei dem Zufall überlassen. Improvisation? Fehlanzeige. Zumindest, solange die persönlichen Grenzen noch nicht abgesteckt sind.

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Auch bei intensiven Küssen werden häufig Intimitätskoordinatoren eingesetzt.Landmark Media/imago

Bälle und Tangas: Die Ausrüstung der Intimitätskoordinatoren

Wenn es dann ernst wird, haben Intimitätskoordinatoren jede Menge Requisiten in der Hinterhand, damit die Distanz gewahrt wird – selbst wenn es zwischen den Charakteren heiß hergeht. Hautfarbene Kleidung wie Stringtangas bedecken das Notwendigste und Hilfsmittel wie Pilates-Bälle oder Kissen aus Memory-Schaumstoff sorgen dafür, dass zwischen den Schauspielern Abstand herrscht. Diese Vorsichtsmaßnahmen sollen „die Arbeit der Schauspieler nicht behindern und dennoch die Distanz zwischen ihnen aufrechterhalten“.

Bridgerton - Figure 4
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Intimitätskoordinatoren gab es für Film-Sex nicht immer

Initimitätskoordinatoren gab es natürlich nicht immer, und sie werden auch heute nicht immer eingesetzt. Als Zuschauer kann man laut Talbot nicht immer erkennen, ob mit oder ohne gearbeitet wurde. Viel positive Rückmeldung würde es allerdings geben: „Manche Schauspieler haben in der Vergangenheit negative Erfahrungen gemacht, haben sich bei diesen Szenen nicht wohl- oder sicher gefühlt. Darum freuen sie sich über Anwesenheit von Intimacy Coordinators. Sie melden mir zurück, dass es beruhigend ist, eine dritte Partei dabeizuhaben, die sich am Set für sie einsetzt und die eine spezifische Choreografie liefern kann.“ ■

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