Nikolas Häckel: Sylts ehemaliger Bürgermeister ist tot
Der ehemalige Bürgermeister von Sylt, Nikolas Häckel (parteilos), ist gestorben. Die Gemeinde Sylt bestätigte dem SPIEGEL den Tod des 50-Jährigen. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. »Mit Bestürzung erhielten wir soeben die Nachricht, dass unser ehemaliger Bürgermeister Nikolas Häckel verstorben ist. Wir alle sind zutiefst betroffen. Unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie von Nikolas Häckel«, teilte ein Sprecher der Gemeinde mit.
Häckel starb wohl an den Folgen einen tragischen Unfalls. Er hatte nach SPIEGEL-Informationen in Hamburg über eine App ein erotisches Treffen mit einem Mann vereinbart. Sie trafen sich in dessen Wohnung. Offenbar lief dort am Nachmittag des 26. Oktober ein mutmaßlich einvernehmliches sexuelles Geschehen aus dem Ruder, bei dem Häckel verletzt wurde. Der andere Mann rief den Notarzt, Häckel wurde in ein Krankenhaus im Stadtteil St. Georg gebracht. Dort starb er wenige Tage später. Die Männer hatten ihr Treffen gefilmt. Ermittler stellten das Material nach SPIEGEL-Informationen sicher.
Die Hamburger Polizei bestätigte dem SPIEGEL, dass »ein Todesermittlungsverfahren zum Nachteil eines 50-jährigen Mannes eingeleitet wurde«.
Häckel hatte stets offen über seine Homosexualität gesprochen. In einem Interview mit dem SHZ sagte er 2021: »Ich würde mich sehr freuen, wenn endlich der Mann in mein Leben treten würde, der mich glücklich macht.«
Nach Vorwürfen zu seiner Amtsführung abgewähltHäckel war von 2015 bis September 2024 Bürgermeister auf der Nordseeinsel Sylt. Wegen Vorwürfen zu seiner Amtsführung musste er sich einem Abwahlverfahren stellen und unterlag deutlich. Im vergangenen Jahr hatte er einen Burn-out erlitten, seit Februar 2024 war er erneut krankgeschrieben. Dem SPIEGEL erzählte Häckel im September von seiner Leidensgeschichte . »Der Job«, sagte er, »hat mich krank gemacht.« Über die Jahre habe er sich aufgerieben. Auf einer Insel, die »kaum regierbar« sei. Im Sommer hatte die Gemeindevertretung das Abwahlverfahren beschlossen. Nach der Wahl hatte Häckel gesagt, er wolle ins Kloster.