Nach dem Großbrand in der Konstanzer Altstadt schätzt die Polizei den entstandenen Schaden auf einen siebenstelligen Betrag. Mehr als 200 Einsatzkräfte sind im Einsatz, darunter auch Feuerwehren aus der Schweiz . Mittlerweile ist das Feuer in den drei betroffenen Häusern gelöscht, sie sind alle denkmalgeschützt. Die Feuerwehr ist jetzt mit Nachlöscharbeiten beschäftigt, außerdem sucht sie nach Glutnestern.
Gebäude nach Brand einsturzgefährdetDer Brand war in der Nacht in der Zollernstraße 10 in der Altstadt ausgebrochen. Es handelt sich laut einer Polizeisprecherin um das "Stadtlerhaus", einen Gebäudekomplex, der aus drei aneinandergebauten Häusern besteht. Alle drei Häuser sind nach dem Brand einsturzgefährdert. Das Technische Hilfswerk (THW) ist deshalb vor Ort, am Nachmittag soll ein Statiker dazustoßen.
Das "Stadlerhaus" wurde Anfang des 20. Jahrhunderts vom Konstanzer Verleger Friedrich Jakob Georg Stadler gebaut, erklärt der Konstanzer Historiker Ralf Seuffert. Ende des 20. Jahrhunderts zog der Verlag um. Heute befinden sich in den Häusern unter anderem das Möbelgeschäft "Bent-Sørensen" und einige Wohnungen im Dachgeschoss.
Zahl der Verletzten von Polizei nach unten korrigiertAm frühen Morgen sprach die Polizei von einem Schwerverletzten und 16 Personen mit leichten Verletzungen. Diese Zahl ist laut Angaben der Polizei inzwischen nach unten korrigiert: Sieben Menschen sind leicht verletzt, darunter fünf Feuerwehrkräfte und zwei Bewohner. Einen Schwerverletzten gibt es zum aktuellen Zeitpunkt nicht. Außerdem seien zwei Hunde gerettet worden.
Brand in der Nacht ausgebrochenDie Konstanzer Feuerwehr sei gegen 1:22 Uhr alarmiert worden, sagte Feuerwehrsprecher Fabian Daltoe dem SWR. Bei ihrem Eintreffen hatte der Brand demnach bereits auf ein weiteres Gebäude übergegriffen. "Aktuell sind zwei Gebäude betroffen, ein drittes versuchen wir noch zu halten", sagte der Feuerwehrsprecher dem SWR am Donnerstagmorgen. Aktuell laufe die Brandbekämpfung über vier Drehleitern und mehrere Trupps am Boden.
Wie die Polizei dem SWR mitteilte, handelt es sich bei dem in Brand geratenen Gebäude um ein Ladengeschäft mit Wohnungen - auch ein Möbelhaus sei betroffen. "Es brennt - und zwar heftig", hatte ein Sprecher der Polizei am frühen Donnerstagmorgen in einer Ersteinschätzung dem SWR gesagt. Zur Brandursache und Höhe des Sachschadens gibt es noch keine Angaben.
SWR-Reporterin Isabel Heine berichtete aus Konstanz:
Rauchentwicklung - Warnungen über AppÜber die Nina-Warn-App seien Meldungen veröffentlicht worden mit dem Hinweis auf eine starke Rauchentwicklung im linksrheinischen Stadtgebiet. Darin hieß es dem Polizeisprecher zufolge, dass das betroffene Gebiet gemieden werden sollte und Fenster und Türen geschlossen bleiben sollten.
Der Polizeisprecher betonte, dass im Konstanzer Innenstadtgebiet immer die Gefahr bestehe, dass der Brand auf umliegende Gebäude übergreife.
Auch Anwohner äußerten gegenüber dem SWR die Sorge, dass sich das Feuer ausbreiten könnte. "Ich habe Sorgen, dass das Haus einstürzt. Ich glaube, wir hatten einen Brand vor 15 Jahren in der Altstadt und seitdem sind wir alle sehr besorgt, wenn es wieder brennt", sagte eine Anwohnerin am Donnerstagmorgen. Das Haus sei eines der schönsten Gebäude in Konstanz, so ein anderer Altstadt-Bewohner. Er habe die Rauchwolke vom Balkon aus gesehen. In der Altstadt gebe es viele alte Gebäude, "da kann schnell ein Flächenbrand entstehen."
Im Jahr 2010 kam es in Konstanz zu einem Brand, damals stürzte das betroffene Gebäude ein. So berichtete der SWR ein Jahr später über das Unglück: