Boris Pistorius: "Wir müssen kriegstüchtig werden"

31 Okt 2023

Boris Pistorius fordert einen "Mentalitätswechsel" – und mehr Wehrhaftigkeit. Deutschland müsse sich an den Gedanken eines Krieges in Europa gewöhnen.

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Aktualisiert am 29. Oktober 2023, 21:05 Uhr Information Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, KNA, mmh 1.168 Kommentare

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Boris Pistorius

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Die Bundeswehr ist laut Pistorius bereits heute eine der stärksten Streitkräfte innerhalb der Nato in Europa. © Moritz Frankenberg/​dpa

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat einen "Mentalitätswechsel" der Deutschen in Sicherheitsfragen gefordert. "Wir müssen uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass die Gefahr eines Krieges in Europa drohen könnte", sagte Pistorius in der ZDF-Sendung Berlin direkt. "Und das heißt: Wir müssen kriegstüchtig werden. Wir müssen wehrhaft sein. Und die Bundeswehr und die Gesellschaft dafür aufstellen."

Zugleich wies Pistorius Vorwürfe zurück, die Modernisierung der Bundeswehr gehe zu langsam voran. Zwei Drittel des 100 Milliarden Euro umfassenden Sondervermögens seien bereits vertraglich gebunden – "viel mehr Tempo" sei nicht möglich, sagte der Minister. Auch bräuchten Produktion und Lieferungen Zeit.  

Pistorius sieht Deutschland an Seite Israels

Mit Hinweis auf die vergangenen 30 Jahre ohne Blockkonfrontation in Europa sagte Pistorius: "Das alles lässt sich, was in 30 Jahren verbockt worden ist, sorry, wenn ich das so sage, und runtergewirtschaftet worden ist, nicht in 19 Monaten wieder einholen." In drei, vier oder fünf Jahren werde die Bundeswehr allerdings anders aussehen, kündigte er an. Laut Pistorius ist die Bundeswehr bereits jetzt eine der stärksten Streitkräfte innerhalb der Nato in Europa.

Zum Krieg in Nahost sagte Pistorius: "Hier geht es um das Selbstverteidigungs- und das Existenzrecht Israels. Und Deutschland gehört eindeutig zu denen, die uneingeschränkt Ja sagen zu diesem Recht." Deshalb sei es "unsere Aufgabe, an der Seite Israels zu stehen". Zugleich wolle Deutschland seinen Einfluss geltend machen, damit "es keine weitere Eskalation gibt". 

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