Blauzungenkrankheit breitet sich weiter aus, Impfaktion läuft

15 Aug 2024

Stand: 15.08.2024 14:55 Uhr

In Niedersachsen breitet sich die Blauzungenkrankheit stark aus. Am Donnerstag hat der Agrarausschuss des Landtags das Landwirtschaftsministerium über den Stand informiert.

Blauzungenkrankheit - Figure 1
Foto NDR.de

Mehr als 460 Fälle seien im August bereits dokumentiert, im Juni waren es demnach noch weniger als zehn. Mittlerweile wurde die Blauzungenkrankheit in allen Bundesländern nachgewiesen, so dramatisch wie in den Niederlanden sei die Lage aber noch nicht, hieß es im Ausschuss. Seit 2023 seien dort 50.000 Schafe und Ziegen an dem Virus gestorben oder wurden gekeult. In Niedersachsen sind bislang vor allem Rinder (und ein Alpaka) infiziert. Die Infektionen seien eher zufällig aufgefallen. Die Tiere hätten keine Symptome gehabt, beim Verkauf aber getestet worden, so das Landwirtschaftsministerium.

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Ministerium genehmigt nicht zugelassene Impfstoffe

Gegen die aktuelle Virusvariante gebe es drei Impfstoffe, keiner davon sei allerdings offiziell zugelassen. Auf Grundlage einer Verordnung des Bundeslandwirtschaftsministeriums dürfen diese mittlerweile trotzdem genutzt werden. Die Erlaubnis dazu ist laut einer Vertreterin des Landwirtschaftsministeriums allerdings zu spät erteilt worden, um die Ausbreitung zu verhindern. Aktuell werde dennoch weiterhin geimpft: Mehr als 50.000 Rinder, fast 100.000 Schafe und knapp 4.000 Ziegen sind laut Ministerium mittlerweile immunisiert.

Keine Entschädigung für tote Tiere

Von dem Virus betroffene Betriebe dürfen keine Tiere transportieren und entsprechend auch nicht verkaufen - egal ob geimpft oder nicht. Weil das Virus nicht immer tödlich ist, gibt es zudem keine Entschädigungszahlungen für gestorbene Tiere. Allerdings wird die Impfung bezuschusst. Aktuell gebe es Gespräche zwischen der Landesregierung und Verbänden, um die Situation zu verbessern. Solange diese laufen, will sich das Landvolk Niedersachsen vorerst nicht zu dem Thema äußern. Der Verband der bäuerlichen Betriebe gab an, Niedersachsen hätte früher auf die Blauzungenkrankheit reagieren und Halter informieren sollen. Etwa indem es die Halter eher informiert hätte. Grade kleinere Betriebe würden durch den Verlust von Tieren härter getroffen.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 15.08.2024 | 08:00 Uhr

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