Vor Landtagswahl in Thüringen: Björn Höcke sagt TV-Auftritt ab ...

28 Aug 2024
Björn Höcke

Björn Höcke ist Spitzenmann der AfD in Thüringen, vor der Landtagswahl am 1. September liegt seine vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestufte Landespartei in den Umfragen konstant bei Werten um die 30 Prozent. Nun verzichtet Höcke nach Angaben seiner Partei auf einen TV-Auftritt. Als Erklärung werden »gesundheitliche Gründe« angegeben.

»Es ist die momentane Gesamtbelastung im Wahlkampf«, sagte Thüringens AfD-Co-Sprecher Stefan Möller der Nachrichtenagentur dpa. Zuvor hatte der Sender n-tv berichtet, dass Höcke nicht wie geplant an einer TV-Runde von n-tv und Antenne Thüringen teilnehmen werde. Stattdessen werde Möller in der Runde sein.

Die Sender gaben an, Höcke habe bereits am Montag versucht, die seit drei Monaten geplante Diskussion abzusagen. Zunächst habe er »private Gründe« dafür angeben lassen. Auf Nachfrage sei er nicht bereit gewesen, dies zu präzisieren. Schließlich habe Höcke am Dienstag erneut zu- und am Mittwoch endgültig abgesagt. Am Montag hatte der AfD-Rechtsaußen an der »Wahlarena« im Fernsehen des Mitteldeutschen Rundfunks teilgenommen.

Der Pressesprecher der Thüringer AfD, Torben Braga, sagte dem SPIEGEL: »Björn Höcke hat darum gebeten, die Termine am Mittwoch abzusagen. Am Donnerstag geht der Wahlkampf wie geplant weiter.«

In Thüringen wird ebenso wie in Sachsen am Sonntag ein neuer Landtag gewählt. Die AfD liegt in Umfragen zur Wahl in Thüringen mit rund 30 Prozent auf dem ersten Platz vor der CDU von Spitzenkandidat Mario Voigt, dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und der Linkspartei von Ministerpräsident Bodo Ramelow. Die SPD liegt knapp über der Fünfprozenthürde, während Grüne und FDP den Wiedereinzug in den Erfurter Landtag verpassen könnten.

Der frühere Gymnasiallehrer Höcke ist seit 2013 Sprecher des AfD-Landesverbands und seit 2014 auch Fraktionschef im Landtag. Der Verfassungsschutz bezeichnet Höcke als Rechtsextremisten. Die Thüringer AfD wurde im Jahr 2021 vom Landesamt für Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft und wird beobachtet. Schlagzeilen machte Höcke zuletzt mit zwei Prozessen vor dem Landgericht Halle, in denen der 52-Jährige wegen Verwendens von NS-Vokabular jeweils zu Geldstrafen verurteilt wurde. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

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