Verkehrspolizisten decken durch verlassenes Auto zahlreiche ...
MK / Bielefeld - Stadtgebiet - Am Montag, 04.11.2024, wurden Beamte des Verkehrsdienstes der Polizei auf einen abgestellten Pkw mit laufendem Motor aufmerksam. Gemeinsam mit dem Amt für Verkehr und dem Außen- und Vollstreckungsdienst der Stadt Bielefeld konnten sie nach umfangreichen Ermittlungen vier Fahrzeuge aus dem Verkehr ziehen.
Das Interesse einer Verkehrsdienststreife war geweckt, als sie auf einen parkenden Lieferwagen trafen, indem sich kein Fahrer aufhielt, jedoch der Motor lief. Als der 27-jährige Bielefelder Fahrer aus einem Wohnhaus zu seinem Auto zurückkehrte, stellten die Beamten fest, dass er Inhaber einer Bielefelder Spedition ist und einige seiner Fahrzeuge zur Fahndung ausgeschrieben waren. So auch der benutzte Lieferwagen vor Ort, für den kein Versicherungsschutz bestand. Am Ende der Kontrolle stellten die Beamten das Auto des 27-Jährigen sicher.
Bei den folgenden Ermittlungen erkannten die Polizisten weitere Verdachtsmomente, wie Steuerschulden, Zahlungsversäumnisse gegenüber Leasingfirmen und Versicherungsunternehmen. Nach den bisherigen Erkenntnissen hatte die Firma beispielsweise seit Juni 2024 durchgehend einige Fahrzeuge ohne gültigen Versicherungsschutz und ohne Genehmigungen nach dem Güterkraftverkehrsgesetz zum Transport eingesetzt. Ohne diese Erlaubnis hätten die Fahrzeuge gar nicht zur Güterbeförderung eingesetzt werden dürfen.
In enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Verkehr sowie dem Außen- und Vollstreckungsdienst der Stadt Bielefeld wurden die Siegel auf den Kennzeichen von drei Lkw der Marken MAN und Iveco und einem Pkw Citroen entfernt. Die Verkehrspolizisten stellten die Fahrzeuge sicher. Ein Abschleppunternehmen transportierte sie ab.
Ziel der Sicherstellungen ist die Verwertung beziehungsweise Rückgabe der Fahrzeuge, um finanzielle Rückstände der Bielefelder Spedition auszugleichen. In diesem Zusammenhang bedankte sich ein Braunschweiger Leasingunternehmen bei der Polizei Bielefeld, weil es ihre, bereits seit längerem, vermissten Fahrzeuge zurückerhielt. Von einem ehemaligen Auftraggeber der Spedition erfuhren die Beamten, dass das deutschlandweit operierende Unternehmen wegen der fehlende Genehmigungsurkunden keine Aufträge mehr an die Bielefelder Firma vergeben wird.
Die beteiligten Beamten des Verkehrsdienstes gehen nach dem derzeitigen Ermittlungsstand davon aus, dass die Spedition hohe fünfstellige Bußgelder für die Verstöße zu erwarten hat. Besonders wichtig erscheint den Polizisten aber, dass sie hier gemeinsam mit der Stadt Bielefeld nicht versicherte Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen haben. Für andere Verkehrsteilnehmer hätte der fehlende Versicherungsschutz beispielsweise bei einem Verkehrsunfall zu Komplikationen bei der Schadensregulierung führen können.
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