US-Präsidentschaftswahl: Führender Demokrat trifft Biden – und ...

26 Tage vor
Biden

Einer der führenden Köpfe der US-Demokraten, Hakeem Jeffries, hat sich persönlich mit US-Präsident Joe Biden getroffen und mit ihm über seine Kandidatur gesprochen. Dabei übermittelte Jeffries Biden offenbar die Sorgen seiner Parteikollegen über die taumelnde Kampagne des amtierenden Präsidenten.

»In meinem Gespräch mit Präsident Biden habe ich direkt die ganze Bandbreite an Erkenntnissen, aufrichtigen Perspektiven und Schlussfolgerungen über den Weg nach vorn zum Ausdruck gebracht, welche die Fraktion jüngst zusammen geteilt hat«, schrieb Jeffries in einem Brief  an die demokratischen Abgeordneten im Repräsentantenhaus. Jeffries ist Fraktionsführer seiner Partei im Repräsentantenhaus. Dort haben die Republikaner die Mehrheit.

Positionierung unklar

Die Gespräche mit Parteikollegen, die er vor der Unterhaltung mit Biden geführt habe, seien »offen, klarsichtig und umfassend« gewesen, schreibt der ranghohe Demokrat weiter. Auffällig ist, dass Jeffries in dem Brief nicht erklärt, ob er Biden seine Unterstützung für dessen Kandidatur zum Ausdruck gebracht oder ihm womöglich sogar den Rückzug nahe gelegt hat. Der Nachrichtensender CNN berichtete Jeffries habe in dem Gespräch eine klare Position vermieden. Die Nachrichtenagentur Reuters zitierte dagegen einen Mitarbeiter aus der Biden-Kampagne mit den Worten, Jeffries habe sich klar an die Seite des PRäsidenten gestellt.

Weitere Demokraten geben Statements ab

Andere Demokraten finden deutlichere Worte. Mike Levin, der ebenfalls im Repräsentantenhaus sitzt, forderte Biden öffentlich auf, sich aus dem Rennen zurückzuziehen. Laut CNN  soll Levin seine Haltung dem Präsidenten in einer Telefonschalte mit mehreren Abgeordneten auch direkt mitgeteilt haben.

Insgesamt haben bislang rund 20 Parlamentarier öffentlich den Rücktritt Bidens von der Präsidentschaftskandidatur gefordert. Dutzende andere haben dem Präsidenten dagegen ihre Unterstützung zugesichert. Der 81-Jährige gibt sich unbeirrt. Auf der Pressekonferenz nach dem Nato-Gipfel sagte Biden erneut, dass er sich für den »Qualifiziertesten« hält, um das Land zu regieren und Donald Trump bei der Wahl im November zu schlagen.

Die »New York Times« berichtete am Freitag, dass Spender Unterstützung in Millionenhöhe zurückhalten wollen, sollte Biden an seiner Kandidatur festhalten. Das Biden-Lager hielt dagegen: Die Spenden für die Wiederwahlkampagne seien während der Pressekonferenz des Präsidenten beim Nato-Gipfel am Donnerstag »explodiert«, sagte ein Sprecher der Kampagne am Freitag laut Reuters während eines Flugs zu einer Wahlkampfveranstaltung in Michigan.

Biden soll beim Parteitag der Demokraten im August offiziell zum Kandidaten der Demokraten für die Präsidentenwahl gekürt werden. Die nötigen Delegiertenstimmen dafür hat er bei den Vorwahlen bereits gewonnen. Deshalb kann auch nur er selbst entscheiden, aus dem Rennen auszusteigen.

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten