Marktbericht DAX nach Biden-Rücktritt höher erwartet

22 Jul 2024
Biden Rücktritt

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Leichte Kursgewinne voraus DAX nach Biden-Rücktritt höher erwartet

Stand: 22.07.2024 07:36 Uhr

Nach dem Biden-Rücktritt versuchen die Anleger, die politischen Perspektiven in den USA und deren Folgen für die Finanzmärkte neu zu bewerten. Der DAX könnte sich nach seiner schwachen Vorwoche stabilisieren.

Der Rücktritt von US-Präsident Joe Biden als Präsidentschaftskandidat der Demokraten bewegt zu Wochenbeginn auch die Anleger an den Finanzmärkten. Nach dem Attentat auf Trump vor einer Woche schienen dessen Chancen zuletzt immens gestiegen. Nun werden die Karten aber neu gemischt.

"Dies ist wieder ein Wettbewerb geworden", erklärt Brian Jacobsen, Chefökonom Annex Wealth Management. "Der Trump-Trade wird wahrscheinlich eine Verschnaufpause einlegen, da die Anleger die Wahrscheinlichkeiten des Wahlausgangs neu einschätzen."

DAX mit Gegenreaktion nach Kursverlusten

Der DAX dürfte mit leichten Gewinnen in den ersten Handelstag der Woche starten. Der Broker IG taxiert die deutschen Standardwerte zur Stunde 0,2 Prozent höher bei 18.209 Punkten. Zum Wochenschluss hatte sich der Abwärtstrend am deutschen Aktienmarkt nochmals beschleunigt. Für den Freitag stand ein Minus von 1,0 Prozent auf 18.172 Punkte zu Buche - es war der fünfte Verlusttag in Folge. Das Wochenminus belief sich auf über drei Prozent.

Marktbeobachter sprechen daher mit Blick auf die heute zu erwartenden leichten Kursgewinne denn auch von einer technischen Gegenreaktion auf den jüngsten Kursrutsch. Die technischen Perspektiven für den DAX hatten sich zuletzt mit dem Rutsch unter die 50-Tage-Linie deutlich eingetrübt.

Biden-Rückzug: Was macht der Dow Jones?

Spannend wird heute die Reaktion des US-Aktienmarktes auf den Rückzug des amtierenden Präsidenten aus dem Präsidentschaftswahlkampf gegen Donald Trump. Beim Broker IG liegt der Dow Jones Industrial aktuell praktisch ohne Reaktion minimal im Plus nach seinem schwachen Wochenabschluss.

An der Wall Street hatte sich am Freitag die Korrektur der Rekordrally fortgesetzt, vor allem Tech-Werte standen abermals deutlich unter Druck. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,9 Prozent tiefer mit 40.287 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,7 Prozent auf 5.505 Zähler nach und der Index der Technologiebörse Nasdaq 0,7 Prozent auf 17.726 Stellen.

Nikkei mit deutlichen Kursverlusten

Die negativen Vorgaben von der Wall Street lasten zu Wochenbeginn auf den asiatischen Aktienmärkten. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index liegt im späten Tokioter Handel 1,1 Prozent im Minus. Damit setzt der japanische Leitindex seinen Abwärtstrend den vierten Handelstag in Folge fort, vor allem Chipwerte stehen unter Druck. Die Börse in Shanghai büßt aktuell 0,8 Prozent ein.

Ölpreise ziehen an

Am Rohstoffmarkt steigt derweil die Risikolust der Anleger wieder, die Ölpreise ziehen am Morgen an. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) Rohöl der Nordseesorte Brent steigt um 0,5 Prozent auf 83,08 Dollar.

Gold korrigiert weiter vom Rekordhoch

Im asiatischen Devisenhandel gibt der Euro leicht nach. Aktuell büßt die europäische Gemeinschaftswährung 0,1 Prozent auf 1,08877 Dollar ein. Die Feinunze Gold liegt am Morgen bei 2.405 Dollar. Damit geht die Korrektur seit dem Rekordhoch in der Vorwoche bei 2.484 Dollar weiter.

Varta-Aktionäre müssen bluten

Am deutschen Aktienmarkt steht die Varta-Aktie vor einem Kurseinbruch. Der schwäbische Batteriehersteller will mit einem radikalen Schnitt finanziell wieder festen Boden unter den Füßen bekommen. Das angeschlagene Unternehmen will voraussichtlich heute beim Amtsgericht Stuttgart ein vorinsolvenzliches Sanierungsverfahren anmelden, wie Varta am Sonntagabend mitteilte. Zwei Lösungen stehen im Raum - die bisherigen Aktionäre würden aber in beiden Fällen leer ausgehen. Ihre Anteile waren am Freitag noch 440 Millionen Euro wert.

VW holt GTI-Treffen vom Wörthersee nach Wolfsburg

VW holt das traditionelle GTI-Treffen vom Wörthersee nach Wolfsburg. Nach der Absage der Veranstaltung in Österreich sollen sich die Fans des sportlichen VW Golf ab Freitag direkt am Produktionsstandort treffen. Bis zu 35.000 Besucher werden früheren Angaben zufolge vom 26. bis 28. Juli direkt neben der Volkswagen-Arena erwartet.

Freenet muss sich neuen Chef suchen

Das Telekomunternehmen Freenet braucht einen neuen Chef. Der derzeit amtierende Vorstandsvorsitzende Christoph Vilanek habe den Personalausschuss des Aufsichtsrats der Gesellschaft darüber informiert, dass er für eine Verlängerung seiner Amtszeit nicht zur Verfügung steht, teilte das Unternehmen am Sonntagabend mit. "Der Aufsichtsrat wird den Such- und Auswahlprozess für einen geeigneten Nachfolger kurzfristig initiieren."

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