Biathlon: Voigt und Strelow verpassen Platz zwei um Zentimeter

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Biathlon in Kontiolahti Voigt und Strelow fehlen Zentimeter für Platz zwei

Stand: 30.11.2024 14:23 Uhr

Vanessa Voigt und Justus Strelow haben den deutschen Biathleten einen gelungenen Auftakt in die neue Saison beschert. Das Duo lief am Samstag (30.11.2024) in der Single-Mixed-Staffel in Kontiolahti nach einem Krimi auf Platz drei.

Voigt und Strelow, die in der vergangenen Saison gemeinsam in Antholz zu ihrem ersten Weltcupsieg gelaufen waren, mussten sich nach insgesamt vier Nachladern und einem packenden Finish den Franzosen Julia Simon und Quentin Fillon Maillet (neun Nachlader) im Kampf um Platz zwei geschlagen geben. Die Entscheidung fiel erst per Zielfoto. Den Sieg sicherte sich die schwedische Staffel mit Ella Halvarsson und Sebastian Samuelsson nach 36:17,6 Minuten (vier Nachlader) mit zehn Sekunden Vorsprung.

"Am Ende sind mir die Kräfte ausgegangen", meinte Strelow im Anschluss im ZDF. "Das ärgert mich, aber beim nächsten Mal bin ich vorne." Trotz des knappen Ausgangs zeigte sich das deutsche Duo nach dem Rennen zufrieden. "Das Podium nehmen wir gerne mit. Das gibt ein gutes Gefühl", sagte Voigt. "Es war ein Fight bis zum Schluss, aber wir können zufrieden sein."

Strelow bügelt Voigts Nachlader aus

Voigt eröffnete das Rennen für Deutschland, hatte nach den ersten 1,5 Kilometern allerdings direkt Probleme am Schießstand. Die ersten Schüsse im Liegendanschlag fielen zwar, dann brauchte sie aber zwei Nachlader und handelte sich früh einen Rückstand von mehr als 20 Sekunden auf die Spitze ein. Während Simon die Führung für Frankreich mit einer schnellen nächsten Runde und einem erneut fehlerfreien Schießen weiter ausbaute, konnte auch Voigt etwas aufholen. Dieses Mal leistete sie sich nur einen Nachlader im Stehen und übergab an Position zwölf an Strelow.

Der 27-Jährige aus Dippoldiswalde zeigte sofort, warum er zu den besten Schützen im Weltcup gehört und rückte mit einer fehlerfreien Einlage auf Rang sechs vor - zehn Sekunden fehlten zu diesem Zeitpunkt aufs Podest. Auch in der Folge bewies Strelow, dass mit ihm in dieser Saison zu rechnen ist. Auf der eisigen, harten Strecke kam er gut zurecht, am Schießstand ließ er fünf weitere Volltreffer im Stehen folgen und übergab beim Wechsel als Fünfter mit 20 Sekunden Rückstand auf die weiter führenden Franzosen.

Packender Kampf um Platz zwei

Auch Voigt hatte nun offensichtlich ihr System am Schießstand gefunden. Dank einer makellosen Serie ließ sie die Staffeln aus Österreich und der Schweiz hinter sich und lief auf Rang drei vor. An der Spitze hatte mittlerweile die Schwedin Halvarsson die Führung von Frankreich übernommen. Voigts Rückstand betrug zu diesem Zeitpunkt weiter mehr als 20 Sekunden - und sollte sich erhöhen. Zwar leistete sie sich erneut keinen Fehler, ließ sich vor ihrem ersten Schuss allerdings viel Zeit, wodurch sie Platz drei wieder an Österreich verlor.

Was hatte Strelow auf den letzten Runden im Köcher? Eine ganze Menge! Zwar leistete auch er sich im Liegen seinen ersten Nachlader, korrigierte den Fehler aber umgehend und eroberte Rang drei zurück. Zudem schmolz der Rückstand auf Frankreich und Schweden, da sich auch Fillon Maillet und Samuelsson kleine Schwächen erlaubten. Der Schwede brachte beim finalen Anschlag schließlich eine fehlerfreie Serie ins Ziel und lief dem Sieg entgegen. Fillon Maillet patzte dagegen, Strelow nutzte die Chance prompt und ging knapp vor dem Franzosen zurück auf die Strecke. Es entwickelte sich ein Krimi, der erst auf der Zielgeraden seine Entscheidung fand - und Frankreich letztlich hauchdünn über Platz zwei jubeln ließ.

Voigt "wieder mit einem Lächeln auf dem Mund"

Dennoch konnte die deutsche Staffel mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein. Vor allem Voigt, die zuletzt von mentalen Problemen im Sommer berichtet hatte, die sie zu einer längeren Trainingspause zwangen. Dabei habe ihr auch der Zusammenhalt im Team geholfen, zurück in die Spur zu finden. "Es geht wieder mit einem Lächeln auf dem Mund", erklärte die 27-Jährige aus Schmalkalden: "Dann gelingt auch so etwas wie heute."

Auch Frauen-Bundestrainer Kristian Mehringer war voll des Lobes für die Leistung. "Es war ein perfekter Einstieg. Besser kann man es sich nicht wünschen. Die zwei haben es richtig gut gemacht." Über den verpassten zweiten Platz könne man sich zwar ärgern, "aber man hat gesehen, dass wir Gas geben können". Dass die Körner hinten heraus fehlen, gehöre nun einmal dazu.

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