Berlin Marathon: Heiligenhauserin kämpft sich ins Ziel

Heiligenhaus / Berlin. Bei der Jubiläumsveranstaltung des Traditionslaufs konnte die Heiligenhauserin Julia Ditewig das Triple holen. Warum am Brandenburger Tor die Tränen flossen.

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Foto Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Es ist geschafft, und das zum dritten Mal: Die Heiligenhauserin Julia Ditewig hat das Triple beim Berlin Marathon geschafft. Einfach war es nie, doch dieser Lauf hatte es aus einem Grund besonders in sich.

Julia Ditewig auf der Strecke des Berlin Marathons im Jahr 2024. © Julia Ditewig

Der Himmel ist strahlend blau, die Sonne scheint, als sich 58.212 Läuferinnen und Läufer auf die 42,195 Kilometer aufmachen. Es ist die 50. Auflage der Traditionsveranstaltung. Die Strecke ist flach und führt an zahlreichen Sehenswürdigkeiten Berlins vorbei; ein Speed-Sightseeing könnte man es auch nennen. „Es war wie immer eine super Veranstaltung, mit wundervollen Menschen, die sich auf der Strecke echt gegenseitig geholfen, unterstützt und angefeuert haben“, resümiert die 34-jährige Heiligenhauserin. „Gänsehautfeeling, wenn so viele Nationen zusammenkommen und einfach zusammen eine schöne Zeit verbringen!“

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Heiligenhauserin bricht am Brandenburger Tor zusammen

Mit dem Laufen hat Julia Ditewig erst vor einigen Jahren angefangen – dass man auch mit einer nicht typischen Marathon-Figur die über 42 Kilometer zurücklegen kann, das wollte die Arzthelferin beweisen. So kämpfte sie sich vor zwei Jahren zum ersten Mal ins Ziel, mit einer besseren Zeit im letzten Jahr, dieses Jahr plagten sie jedoch Schmerzen sechs Kilometer vor dem Ende: „An sich war es der anstrengendste Marathon für mich. Bei Kilometer 34 hatte ich sogar Sicht auf den Besenwagen“. Das ist ein Reisebus, der am Ende des Feldes diejenigen aufgabelt, die zu langsam oder verletzt sind und einfach die Distanz nicht schaffen werden.

Da ist das Ding: Julia Ditewig mit der ganz besonderen Marathoni-Medaille zum 50. Lauf in Berlin. © Julia Ditewig

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Ab Kilometer 38 kämpft Ditewig mit den Tränen, das linke Knie schmerzt so sehr. „Bis dahin lief alles super, ich war zwar langsam, aber schneller als beim ersten Marathon, nur langsamer als beim Zweiten“. Begleitet wurde sie von ihrem Freund, der ihr an einigen Stellen Gels und Taschentücher entgegenhielt. Beim Brandenburger Tor kann Ditewig ihre Tränen nicht mehr verbergen, „da bin ich vor Freude heulend zusammengebrochen, ich war so unfassbar glücklich, dass ich es geschafft habe!“ Nur eins hatte sie dabei fast übersehen: „Vor lauter Emotionen dachte ich, das wäre schon das Ziel, musste aber noch 195 Meter weiter“, berichtet sie lachend und erschöpft.

3932 Teilnehmende schaffen es nicht ins Ziel

Besonders beeindruckt war Julia Ditewig nicht nur von der Stimmung und der Organisation, sondern auch vom ältesten Teilnehmer: „Der letzte Läufer war 82 Jahre alt und ist das erste Mal dort 1974 dort gestartet“; von Beginn an war er also dabei. Er hat den 54.280 Platz belegt; genau wie die Heiligenhauserin, aber anders als 3932 Menschen, die im Besenwagen ihr Ziel erreicht hatten.

Gesendet von Outlook für iOS © Julia Ditewig

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