Nahe der Grenze: Kiew meldet Verstärkung von Truppen im ...

21 Tag vor
Belarus

Die Ukraine hat dem mit Russland verbündeten Nachbarland Belarus vorgeworfen, Truppen an der Grenze zur Ukraine zusammenzuziehen. Das Außenministerium in Kiew teilte am Sonntag mit, ukrainische Geheimdienste hätten beobachtet, dass Belarus »unter dem Deckmantel von Übungen eine erhebliche Zahl von Kräften in der Region Gomel in der Nähe der ukrainischen Grenze zusammengezogen hat«.

Kiew warnte Belarus davor, unter dem Druck Russlands »tragische Fehler« zu begehen. Die belarussische Armee müsse ihre »unfreundlichen Akte« einstellen. Das Außenministerium forderte die belarussischen Steitkräfte auf, ihre Truppen von der Grenze abzuziehen und einen Abstand zur ukrainischen Grenze einzunehmen, der größer sei als die Reichweite der belarussischen Raketensysteme.

Kiew erklärte zudem, es habe die Anwesenheit von Kämpfern der russischen Söldnergruppe Wagner festgestellt, von denen einige nach dem gescheiterten Aufstand ihres Chefs Jewgeni Prigoschin in Russland im Juni 2023 von Belarus aufgenommen worden waren.

Die Ukraine warnte, Militärübungen im Grenzgebiet stellten wegen der Nähe des Atomkraftwerks Tschernobyl eine Gefahr für die »weltweite Sicherheit« dar. »Wir betonen, dass die Ukraine niemals feindliche Aktionen gegen das belarussische Volk unternommen hat oder unternehmen wird«, fügte das Außenministerium in Kiew hinzu.

Die Erklärung des Außenministeriums erfolgte vor dem Hintergrund der ukrainischen Offensive in der russischen Grenzregion Kursk. Seit dem 6. August vermeldete die Ukraine dort beträchtliche Geländegewinne. Gleichzeitig rückt Russland im Osten der Ukraine weiter vor.

Belarus ist ein Verbündeter Russlands – aber bisher aktiv nicht an Putins Krieg beteiligt

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte vor wenigen Tagen Truppenverstärkungen in Richtung der Grenze zur Ukraine angekündigt. Als Grund dafür nannte er wiederum starke Truppenansammlungen auf ukrainischer Seite. Dort habe die Ukraine bis zu 120.000 Soldaten stationiert, behauptete er in einem Interview. Belege für seine Behauptung nannte er keine. Eigene Truppen hat Belarus nicht viele, Schätzungen zufolge insgesamt weniger als 48.000 Soldaten.

Belarus ist zwar mit Russland verbündet, aber nicht aktiv am Krieg gegen die Ukraine beteiligt. Allerdings erlaubte Lukaschenko im Februar 2022 den Vorstoß russischer Truppen aus Belarus heraus in die Ukraine. Nach schweren Rückschlägen und Verlusten beim versuchten Vorstoß nach Kiew mussten sich diese russischen Einheiten zurückziehen.

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