Leverkusen stoppt Bayerns Höhenflug

4 Stunden vor
Bayern – Leverkusen

FC Bayern und Bayern Leverkusen trennen sich im Spitzenspiel mit einem Unentschieden. Damit ist der Höhenflug des Rekordmeisters vorerst gestoppt.

Höhenflug gestoppt: Meister Bayer Leverkusen hat dem FC Bayern im Bundesliga-Spitzenspiel ein 1:1-Unentschieden abgetrotzt. Damit gab der Rekordmeister in dieser Saison erstmals Punkte ab.

Robert Andrich hatte die Werkself durch einen Weitschuss in Führung gebracht. Aleksandar Pavlovic glich durch ein Traumtor - ebenfalls aus der Ferne - zum 1:1 aus. Der deutsche Nationalspieler hatte vor dem 0:1 gepatzt.

Die Münchner mussten in ihrem ersten Härtetest dieser Spielzeit erkennen, dass der Meister und Pokalsieger eine andere Qualität hat als die bisherigen Gegner - auch wenn die Werkself sehr abwartend und passiv auftrat.

Die Bayern - erstmals in den Wiesn-Trikots unterwegs - bleiben mit 13 Punkten Tabellenerster. Leverkusen rutscht auf Rang drei.

Kompany und Alonso im Mittelpunkt

Nicht nur auf dem Platz, auch an der Seitenlinie herrschte reges Treiben. Die Trainer Vincent Kompany und Alonso waren gut damit beschäftigt, ihre Mannschaften zu sortieren und nach den Plänen des Gegners auszurichten.

Für die Bayern hieß dies etwa, schnelle Gegenstöße zu verhindern, für Bayer, bei Münchner Angriffen in eine 5-4-1-Formation zu fallen. Selbst Zauberfuß Florian Wirtz war im taktischen Konzept von Alonso fast nur mit Defensivaufgaben betraut.

„Wir sind selbstkritisch, wir wissen, wenn man jedes Spiel drei Tore kassiert, dass das nicht reicht. Wir haben vor dem Spiel gesagt, wenn wir heute defensiv gut stehen, dass wir unsere Möglichkeiten kriegen. Es sind starke Bayern, hier in der Allianz Arena“, sagte Granit Xhaka nach dem Spiel bei Sky.

Die Bayern hatten das Spiel mit ihrem hohen Pressing und konsequenter Rückwärtsverteidigung dominiert, die Annäherung an das Tor aber fiel ihnen schwer.

Bayern fehlt zündender Gedanke

Bayer verknappte den Raum extrem und flocht vor seinem Strafraum ein engmaschiges Netz, in dem sich die Münchner regelmäßig verfingen - wenn sie ihm überhaupt nahekamen. Oft passten sie den Ball weit vor dem Strafraum hin und her, es fehlte ein zündender Gedanke.

Die zunächst beste Gelegenheit der Bayern ergab sich fast zwangsläufig aus einer Standardsituation: Michael Olise setzte einen Freistoß auf das Tornetz (22.). Ehe das Spiel dann endgültig einzuschlafen drohte, ging plötzlich Leverkusen in Führung.

Nach einer von Pavlovic verschuldeten Ecke traf der fast an der Strafraumgrenze lauernde Andrich den Ball perfekt, sein Schuss rauschte an allen Beinen vorbei ins lange Eck - es war Bayers siebtes Tor nach einem ruhenden Ball.

Pavlovic mit Traumtor

Es bedurfte eines Sonntagsschusses am Samstagabend, um die Bayern zurück ins Spiel zu bringen: Pavlovic konnte gut 23 Meter vor dem Tor einen zu kurz abgewehrten Ball in Ruhe annehmen, mit Vollspann jagte er ihn ins Tordreieck.

Dabei profitierte der Nationalspieler von der Untätigkeit von Victor Boniface, der in dieser Situation entscheidend hätte eingreifen können.

Gleich nach der Pause hätte Serge Gnabry dem Spiel eine Wende geben können: Nach Vorlage von Harry Kane, der ebenso wie Boniface weitgehend abgemeldet war, traf er im Fallen erst den Pfosten und per Nachschuss die Latte (48.).

Auch Olise stand noch einmal günstig, scheiterte mit seinem Schuss aus spitzem Winkel aber an Lukas Hradecky, der nur sehr wenig zu tun bekam - seinen emsig verteidigenden Vorderleuten sei Dank.

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