RB Leipzig stoppt die Bayern

30 Sep 2023
ZDFheute

Sport

Die Bayern-Übermacht in der Bundesliga bröckelt. RB Leipzig knöpft dem Serienmeister aus München beim 2:2 (2:0) im packenden Top-Spiel einen Punkt ab.

Benjamin Sesko (Leipzig) köpft den Ball. Leipzig obenauf, aber nur in der erst Halbzeit. Hier Benjamin Sesko in Aktion.
Quelle: AP

Für die Bayern ist es nach dem 2:2 gegen Bayer Leverkusen schon das zweite Topspiel, das sie in dieser Saison nicht gewonnen haben.

Sané rettet den Bayern einen Punkt

Loïs Openda (20.) und Castello Lukeba (26.) brachten Leipzig 2:0 in Führung. Harry Kane erzielte mit einem Elfmeter den Anschlusstreffer (57.), ehe der abermals starke Leroy Sané in der 70. Minute einen Konter zum 2:2 vollendete.

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von Ullrich Kroemer, Leipzig

Bayern starten mit Riesenchance

Die Bayern setzten das erste Zeichen. Nach drei Minuten tauchte Jamal Musiala nach sehenswertem Schnittstellen-Pass von Kane allein vor dem Leipziger Tor auf. Doch Keeper Janis Blaswich parierte mit einem glänzenden Reflex. Leipzig wirkte beeindruckt und überließ dem Rekordmeister den Ball.

Dann war es Bayern-Torwart Sven Ulreich, der die Gastgeber zurück ins Spiel holte. Der 35-Jährige war für eine Rettungsaktion aus dem Tor geeilt, klärte aber genau vor die Füße von Forsberg. Der Schwede verfehlte das Tor aus gut 40 Metern knapp.

Wir hatten schon die größeren Tormöglichkeiten.

RB-Trainer Marco Rose

Bayern-Keeper Ulreich verschätzt sich beim 2:0

Plötzlich war es ein anderes Spiel - das mit der Leipziger Führung belohnt wurde. Openda schüttelte Minjae Kim nach Pass von Xaver Schlager im Sprint ab und überwand Ulreich - 1:0.

Ulreich hatte dann gehörige Aktien am zweiten Leipziger Tor. Bei einer Ecke verschätzte er sich, und Lukeba traf zum 2:0.

Leipzigs Castello Lukeba (r) erzielt das 0:2 vorbei an Münchens Torhüter Sven Ulreich (l).

Henrichs verursacht Handelfmeter für Bayern

Die Bayern wirkten bis dahin unbeweglich und uninspiriert. Bis auf ein paar weit neben dem Tor landende Abschlüsse war nicht viel zu sehen. Trainer Thomas Tuchel reagierte, brachte nach der Pause Mathys Tel und Raphael Guerreiro für Coman und Leon Goretzka.

Wir haben kein Leben reingekriegt in den Plan. Wir waren in der ersten Halbzeit gar nicht da.

Bayern-Coach Thomas Tuchel

Ein Elfmeter machte dann den Bayern wieder Hoffnung. Bei einem Freistoß von Joshua Kimmich (55.) streckte der in der Mauer stehende Benjamin Henrichs den Ellbogen heraus und wehrte den Ball so ab. Schiedsrichter Marco Fritz sah die Szene zunächst nicht, gab aber nach dem Videostudium Strafstoß. Kane verwandelte sicher.

RB Leipzig mit schnellen Kontern

Bayern erhöhte den Druck spürbar, drängte fast die gesamte Leipziger Mannschaft in den eigenen Strafraum zurück. Die Gastgeber waren nur noch auf schnelles Umschaltspiel aus, schickten immer wieder den quirligen Openda mit langen Bällen.

Ein schneller Konter über Musiala und Torschütze Sané brachte den Bayern den Ausgleich. Und sie drängten weiter, aber auch Leipzig kam noch mal gefährlich vors Tor, als Benjamin Sesko in der Nachspielzeit eine Hereingabe um Zentimeter verpasste und später am herausgeeilten Ulreich scheiterte. Auf der Gegenseite köpfte Eric Maxim Choupo-Moting Blaswich aus fünf Metern in die Arme. Ein Treffer fiel nicht mehr.

Wichtig war, dass wir wieder nachweisen konnten, dass wir dazugehören. Für die Liga bedeutet das hoffentlich Spannung.

RB-Trainer Marco Rose

Dass es in Halbzeit eins für die Bayern nicht gut lief, nahm Trainer Thomas Tuchel auf seine Kappe. "Vielleicht lag es am Plan, nehme ich auf meine Schultern", sagte er nach dem Spiel bei "Sky".

Das ist eine harte Entscheidung gewesen

Leipzigs Aufsichtsratschef Oliver Mintzlaff über Max-Eberl-Entlassung

Mintzlaff erklärt Eberl-Entlassung

Vor dem Gipfeltreffen war die Ad-hoc-Abberufung von RB-Sportchef Max Eberl beherrschendes Thema. Oliver Mintzlaff hob noch einmal die Unumgänglichkeit der Entscheidung hervor. "Es war nicht zu retten", sagte Leipzigs Aufsichtsratschef bei "Sky". Deswegen habe man so konsequent gehandelt.

Eberl wird seit Monaten als Sportvorstand beim FC Bayern gehandelt. Weil der 50-Jährige unter der Woche zum x-ten Mal die Chance zu einem klaren Bekenntnis zu RB verstreichen ließ, handelte Mintzlaff. Der Prozess habe schon im Frühjahr begonnen.

Natürlich hätte man sich gewünscht, dass da mehr Überzeugung ist.

Oliver Mintzlaff über Max Eberl

Er habe lange um Eberl gekämpft, umso trauriger sei das, so Mintzlaff. Er als Aufsichtsratsvorsitzender sei Teil des Prozesses gewesen.

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