Dominant, aber defensiv anfällig: Bayern gewinnen dank Joker ...
Dominante Bayern bestimmten gegen Heidenheim von Beginn an die Partie, zeigten sich aber auch zweimal defensiv anfällig. So blieb es bis in die Schlussphase spannend, in der Joker Musiala die endgültige Entscheidung besorgte.
Jamal Musiala traf als Joker dreimal. IMAGO/DeFodi Images
In bislang drei Duellen hatte Heidenheim neunmal gegen den FC Bayern getroffen, nach zuletzt vier Niederlagen am Stück wählte Trainer Frank Schmidt diesmal aber einen defensiven Ansatz. So waren es wenig überraschend die Münchner, die die Partie von Beginn an bestimmten.
Dominante Bayern jubeln nach Kimmich-Ecke86 Prozent Ballbesitz und zwölf Torschüsse standen bis zur Pause in der Statistik des Rekordmeisters, der im Vergleich zu 0:1-Heimniederlage im DFB-Pokal gegen Leverkusen auf fünf Positionen verändert antrat: Für Neuer (Rippenprobleme) stand erneut Peretz zwischen den Pfosten. Dafür gab Pavlovic sein Startelf-Comeback, Goretzka blieb draußen. Außerdem begannen Boey, Guerreiro und Müller anstelle von Laimer, Coman und Musiala (alle drei Bank).
Taktisch beorderte Coach Vincent Kompany Guerreiro hinter Müller ins Mittelfeld-Zentrum. Seine Elf meldete sich schnell durch kleinere Chancen von Müller (12.) und Sané (15.) an und jubelte schließlich nach einer Kimmich-Ecke: Upamecano startete aus dem Gewühl vom langen Pfosten in die Mitte durch und köpfte wuchtig ein (18.).
Dayot Upamecano bejubelt seinen Treffer. IMAGO/Sven Simon
Harmlose HeidenheimerAus dem Spiel heraus kamen die Münchner trotz weiterhin dominanter Spielweise allerdings selten so gefährlich vor das Tor wie Davis in Minute 39, als er am Pfosten scheiterte. Müller lenkte zudem einen Kimmich-Distanzschuss über die Latte (40).
Trotzdem hatte der FCB alles im Griff, auch weil die Gäste, bei denen nach dem 0:4 gegen Eintracht Frankfurt Siersleben, Traoré, Kerber und Honsak anstelle von Busch, Dorsch, Scienza und Kaufmann starteten, einfach nicht gefährlich ins letzte Drittel kamen. Die aussagekräftige Bilanz nach 45 Minuten: Null Torschüsse.
Upamecanos Aussetzer - Joker Musiala stichtAuch im zweiten Durchgang ging es zunächst nur in eine Richtung, in die des Heidenheimer Tores. Pavlovic verfehlte dieses nur knapp (49.). Hinten erlaubten sich die Münchner aber einen Aussetzer und schenkten den Gästen den Ausgleich: Nach einem abgefangenen Ball spielte Upamecano unsauber zurück und in den Lauf von Honsak, der Peretz umkurvte und mit dem ersten Gäste-Torschuss auf 1:1 stellte (50.).
Geschockt zeigte sich der Rekordmeister allerdings nicht und stellte nur sechs Minuten später den alten Abstand wieder her: Der direkt nach dem Gegentreffer eingewechselte Musiala nutzte seinen Freiraum und schweißte die Kugel aus rund 14 Metern flach ins Eck (56.).
Dorsch macht es noch einmal spannendSo war womöglich aufkeimende Hoffnung bei den Gästen schnell dahin, denn die Münchner dominierten weiter, ließen aber weitere gute Möglichkeiten durch Olise (62.) und dem quirligen Musiala (74.) aus. Beide scheiterten an Keeper Müller.
Als der eingewechselte Goretzka mit einem abgefälschten Schuss zum 3:1 traf (84.), schien die Partie entschieden, doch die Bayern präsentierten sich ein weiteres Mal nicht aufmerksam in der Defensive und so brachte der ebenfalls eingewechselte Ex-Münchner Dorsch die Gäste noch einmal heran (85.). Es war erst der zweite Torschuss der Gäste. Die endgültige Entscheidung besorgte schließlich in der Nachspielzeit erneut Musiala (90.+1).
So geht es weiter: Die Bayern spielen am Dienstag (21 Uhr) in der Champions auf Schalke gegen Schachtar Donezk. In der Bundesliga reist der FCB am kommenden Samstag (15.30 Uhr) nach Mainz.
1:0 Upamecano (18')
1:1 Honsak (50')
Spieldaten
Der FCH ist ebenfalls wieder international im Einsatz, am Donnerstag (18.45 Uhr) in Istanbul gegen Basaksehir. Am folgenden Sonntag (15.30 Uhr) wartet dann zu Hause der VfB Stuttgart.