Kursverluste: Bayer stellt sich gegen die Aufspaltung

Steht den Leverkusenern eine Aufteilung bevor? Der Vorstand stemmt sich dagegen vehement. Bild: AFP

Den angeschlagenen Konzern in Einzelteile zu zerlegen würde die Probleme nicht lösen, ist der neue Vorstandschef Bill Anderson überzeugt. Er sieht vier dringendere Problemfelder.

Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hält vorerst an seiner Konglomeratsstruktur fest. „Unsere Antwort auf die Frage nach Strukturveränderungen lautet ‚nicht jetzt‘ – aber das sollte nicht als ‚nie‘ missverstanden werden“, sagte der Vorstandsvorsitzende Bill Anderson am Dienstag zur Vorlage der Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr. Angesichts des Wertverlusts von mehr als 70 Prozent, seitdem Bayer den amerikanischen Saatgutkonzern Monsanto übernommen hat, erhofften sich zahlreiche Investoren von dem neuen Vorstandsvorsitzenden des Dax-Konzerns einen Plan zur Abspaltung von Unternehmensteilen. Mit der damit verbundenen Erwartung, dass die Einzelteile mehr Wert sind als Bayer im Ganzen.

In seiner Rede gab Anderson selbst zu, dass gerade die Trennung der kleinsten Sparte „Consumer Health“, in der die rezeptfreien Medikamentenmarken wie Aspirin gebündelt sind, auf den ersten Blick Sinn ergebe. Damit könnte Bayer seinen hohen Schuldenstand von 34,5 Milliarden Euro drücken. Jedoch, so gab der Amerikaner zu bedenken, wäre eine Trennung mit „erheblichen Kosten und Steuereffekten“ verbunden. Damit verabschiede sich das Unternehmen von einem Geschäft, das jedes Jahr gutes Geld verdiene und gleichzeitig würde ein Verkaufsprozess nicht nur Zeit und Kapazität binden, sondern auch erst in ein paar Jahren wirklich für Geldzufluss sorgen. Bis dahin könnten Bayers Schwierigkeiten noch akuter werden.

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