Bayer-Aktie stürzt ab | Börsen-Zeitung

21 Nov 2023
Bayer-Aktie
Bayer-Aktie stürzt ab Aktien Bayer-Aktie stürzt ab Dax geht unter 16.000 Punkten die Puste aus – Auch Aurubis unter den Verlierern tom Frankfurt

Nach einer Woche mit kräftigen Zugewinnen ist dem deutschen Leitindex am Montag die Luft ausgegangen. Bis Handelsschluss verlor der Dax 0,1% auf 15.901 Zähler. Besser sah es beim MDax aus, der 0,4% auf 26.395 Punkte zulegen konnte. Der Euro Stoxx 50 trat bei 4.342 Zählern auf der Stelle.

Seit seinem Oktober-Tief hatte der Leitindex starke Aufschläge von fast 9% verzeichnet, davon allein rund die Hälfte in der Vorwoche. Nun allerdings könnte sich die runde Marke von 16.000 Punkten als größere Hürde herausstellen.

Charttechnisch sei der Leitindex laut dem Experten Christoph Geyer bereits an eine Widerstandszone herangelaufen. "In dieser Woche wird sich entscheiden, ob die Kraft für einen Ausbruch nach oben ausreicht. Die Indikatoren befinden sich im überkauften Bereich und dürften eine gewisse Bremswirkung entfalten", schrieb er. Allerdings spreche die Saisonalität für weiter steigende Kurse, denn in den vergangenen 62 Jahren sei bis zum Jahresende 40-mal ein Gewinn erzielt worden.

Bei den Einzeltiteln standen Aktien von Bayer nach mehreren negativen Nachrichten im Fokus der Anleger. Aktionäre des Pharma- und Agrarchemiekonzerns müssen neben einer milliardenteuren juristischen Glyphosat-Niederlage in den USA auch den überraschenden Abbruch einer klinischen Studie mit dem Pharma-Hoffnungsträger Asundexian verdauen. Bayer-Titel fielen am Montag zwischenzeitlich um mehr als 21% auf 32,60 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit Juni 2006. Der Börsenwert des Aspirin-Herstellers schrumpfte damit um etwa 8,7 Mrd. Euro. Bei Handelsschluss notierte die Aktie noch 18% tiefer bei 34,01 Euro. Damit ist Bayer mit einem Minus von 29% zweitschwächster Dax-Wert. Barclays-Expertin Emily Field strich prompt ihre Empfehlung für die Bayer-Aktien und stampfte das Kursziel von 65 auf 40 Euro ein.

Am MDax-Ende büßten die Anteilscheine von Aurubis 3,6% auf 77,92 Euro ein. Zuvor hatte die Investmentbank Oddo BHF die Titel des Kupferproduzenten mangels positiver Kurstreiber von "Outperform" auf "Neutral" abgestuft. Für die Kupferhütte werde das laufende Geschäftsjahr wohl durchwachsen ausfallen, glaubt Analystin Emna Ben Bdira.

Doch auch am Montag gab es einige Gewinner: Im SDax stiegen die Papiere von SAF-Holland nach einer Kaufempfehlung um 5,8% auf 13,95 Euro und übertrafen ihr Jahreshoch bei 13,91 Euro. Warburg-Analyst Fabio Hölscher signalisierte mit seinem auf 20 Euro erhöhten Kursziel noch erhebliches Aufwärtspotenzial für die Aktie, die 2023 ohnehin schon zu den besten Nebenwerten zählt.

Am Devisenmarkt setzten die Anleger weiter auf ein Ende des US-Zinserhöhungszyklus. Der Dollar-Index verlor bis zu 0,4% auf 103,47 Punkte und markierte den tiefsten Stand seit Anfang September. Der Euro kletterte mit 1,0940 Dollar dagegen auf den höchsten Stand seit Ende August. Nach Einschätzung der Commerzbank könnte sich die Euro-Stärke fortsetzen, sollte die EZB später und langsamer ihre Leitzinsen senken, als der Markt erwarte.

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