Bayer-Aktie nach Glyphosat-Urteil: Mit zehn Prozent im Aufwind

Luftbild vom Bayer-Chemiepark in Leverkusen

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© Hans Blossey / IMAGO

Die Klagewelle durch die Übernahme des Glyphosat-Herstellers Monsanto belastet den Bayer-Konzern seit Jahren. Nun konnte Bayer einen Sieg erringen – auch für den Aktienkurs

Der Leverkusener Bayer-Konzern hat im Rechtsstreit um die angeblich krebserregende Wirkung des Unkrautvernichters Glyphosat einen Sieg errungen und sich damit an die Spitze der Dax-Tagesgewinner gehievt. Am Vormittag legte die Aktie um mehr als 10 Prozent zu und steuert auf den größten Tagesgewinn seit mehr als 15 Jahren zu. Damit notiert sie jetzt auch über dem Durchschnitt der vergangenen 38 Tage.

Grund ist die Entscheidung eines Bundesberufungsgericht in Philadelphia vom Donnerstag. Das Gericht wies den Vorwurf zurück, dass die Bayer-Tochter Monsanto gegen die Gesetze im Bundesstaat Pennsylvania verstoßen habe. Der Kläger – ein an Krebs erkrankter Gartenbauer – hatte geltend gemacht, dass der Konzern einen Warnhinweis vor Krebs auf den Unkrautvernichter hätte anbringen müssen. Das Gericht entschied jedoch einstimmig, dass dies über einheitliche Etiketten nicht zulässig gewesen wäre.

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Bayer hatte den Glyphosat-Entwickler Monsanto im Juni 2018 für 63 Mrd. Dollar übernommen und sich damit in den USA eine Klagewelle ins Haus geholt, die den Konzern seitdem schwer belastet. Der Aktienkurs des Pharma- und Agrarkonzerns ist seitdem um mehr als 73 Prozent eingebrochen und erholt sich bisher kaum. In den vergangenen Wochen bewegte sich der Kurs seitwärts.

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Die für Bayer positive Entscheidung des Gerichts steht im Widerspruch zu früheren Urteilen zweier weiterer US-Gerichte. Bis zum 23. Juli hat Bayer insgesamt 14 von 23 Verfahren gewonnen, aber auch hohe Strafen kassiert. „Die widersprüchlichen Entscheidungen der Bundesberufungsgerichte dazu machen eine Überprüfung durch den Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten erforderlich“, erklärte Bayer jetzt in einer Stellungnahme zum Urteil von Donnerstag.

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Die Vorwürfe gegen Glyphosat hat der Leverkusener Pharma- und Agrarkonzern stets zurückgewiesen. Behörden weltweit haben das Mittel als nicht krebserregend eingestuft. Die Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation WHO bewertete das Herbizid 2015 aber als „wahrscheinlich krebserregend“. 

Mit rtr

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