EM 2024: Ballack liefert sich hitzige TV-Diskussion nach Elfmeter für ...

2 Tage vor

Kai Havertz jubelt neben Joachim Andersen, der den Elfmeter verursacht hatte. Bild: AP / Andreea Alexandru

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EM 2024

Es gibt wohl keine Regel im Fußball, die seit Erfindung des Spiels häufiger und intensiver diskutiert wird als die nach dem Handspiel. Wurde früher aufgrund der Tatsachenentscheidung auf dem Platz hitzig diskutiert, hob der Videoschiedsrichter (VAR) diese Debatte auf ein ganz neues Level – und entscheidet mitunter auch Spiele.

Die strauchelnde deutsche Nationalmannschaft profitierte beim 2:0-Sieg im EM-Achtelfinale gegen Dänemark innerhalb weniger Minuten sogar zweimal vom Eingriff des VAR. Dieser war an sich nicht falsch, aber führte dennoch zu wilden Diskussionen.

Zumindest eine Entscheidung brachte Michael Ballack bei MagentaTV nach Abpfiff so richtig auf die Palme. Er diskutierte heftig mit dem Bundesliga-Unparteiischen und Schiedsrichter-Experten Patrick Ittrich.

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Ballack unterstützt Dänen-Trainer wegen "lächerlicher Handregel"

Denn kurz bevor Kai Havertz das DFB-Team in der 53. Minute per Elfmeter in Führung brachte, erzielte eigentlich Dänemarks Joachim Andersen den ersten Treffer des Abends. Doch das vermeintliche Tor für die Gäste wurde durch den Videoschiedsrichter aberkannt, da Mitspieler Thomas Delaney nur Zentimeter im Abseits gestanden hatte.

"Wenn eine Entscheidung gut ist, sollte man das vom Mond aus sehen können und es sollte nicht um ein paar Zentimeter gehen. Wenn es nur um ein paar Zentimeter geht, ist es etwas fraglich", echauffierte sich Dänemarks Trainer Kasper Hjulmand nach dem Spiel.

Fast im direkten Gegenzug bekam Andersen eine Flanke von David Raum aus kurzer Distanz an die Hand. Nach Ansicht der TV-Bilder entschied der britische Schiedsrichter Michael Oliver auf Elfmeter. Hjulmand nannte es "lächerliche Handregel" und bekam dafür viel Unterstützung von Ex-Nationalspieler Michael Ballack.

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Die Uefa kommunizierte die Hand-Entscheidung auch im Stadion. Bild: imago images / Dave Shopland

"Dieses Ausschlagding, was immer anzeigt, ob jemand am Ball war, können wir gleich abschaffen", sagte der 47-Jährige. "Ich denke, wir sollten immer noch nach Menschenverstand urteilen und eine Interpretation finden, wann es ein elfmeterwürdiges Handspiel ist."

Gerade in der Situation um Andersen "brauchen wir nichts reininterpretieren, er hätte die Hand wegziehen können. Für mich ist das eine normale Bewegung."

Michael Ballack hat für den Elfmeter für das DFB-Team kein Verständnis.Bild: Imago Images / Chai v.d. Laage

Und er dachte auch schon an kommende Spiele, wenn die deutsche Mannschaft mal nicht von einer solchen Entscheidung profitieren sollte. "Im nächsten Spiel gibt es die Entscheidung vielleicht gegen uns, dann diskutieren wir genauso."

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EM 2024: Bundesliga-Schiedsrichter verteidigt DFB-Elfmeter

Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich, der ebenfalls als MagentaTV-Experte im Studio war, gab Ballack Kontra und nahm den Unparteiischen in Schutz. Er erklärte:

"Wir haben eine Regel und versuchen, die Handspiele bei abgespreiztem Arm alle gleich zu bewerten. Und ich kann nachvollziehen – aus Spielersicht – dass das nicht zufriedenstellend ist. Die Handspielregel ist ein Problem, das wir haben."

Es gäbe aktuell noch nicht die optimale Lösung, die Handspielregel zu bewerten. "Ich glaube, dass Spieler bewusst Dinge im Handspielbereich tun", unterstellte der 45-Jährige den Spielern nicht immer gute Absichten.

In einer nicht nur meteorologisch unruhigen Partie setzt sich Deutschland letztlich verdient mit 2:0 gegen Dänemark durch und zieht ins EM-Viertelfinale ein.

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