Baerbock sieht Habeck als Kanzlerkandidat: "Auf jeden Fall"
Die Grünen-Spitze zieht sich zurück - Vorbereitung für einen Wahlkampf von Wirtschaftsminister Habeck als Kanzlerkandidat? Die Unterstützung der Außenministerin jedenfalls ist ihm sicher.
Außenministerin Annalena Baerbock hat sich für Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck als Kanzlerkandidaten der Grünen bei der Bundestagswahl 2025 ausgesprochen.
Bei der Bundestagswahl 2021 war Baerbock selbst als Kanzlerkandidatin angetreten, schloss eine weitere Kandidatur für 2025 aber aus.
Aus Sicht von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck liegt die Entscheidung über eine Kanzlerkandidatur der Grünen beim Bundesparteitag Mitte November.
Außenministerin Annalena Baerbock hat sich für Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck als Kanzlerkandidaten der Grünen bei der Bundestagswahl 2025 ausgesprochen. Auf die Frage, ob Habeck der Richtige für die Rolle sei, sagte die Grünen-Politikerin in der ARD-Sendung "Maischberger": "Auf jeden Fall". Es gehe um Vertrauen und Verlässlichkeit.
Habeck habe als Wirtschaftsminister "in einer der schwierigsten Zeiten" deutlich gemacht, dass er das Land in der Krise führen konnte. Mit Blick auf das umstrittene Heizungsgesetz und die Abhängigkeit von russischer Energie nach Beginn Ukraine-Kriegs sagte Baerbock, Habeck habe dafür gesorgt, "dass wir gut durch den damaligen Winter gekommen sind".
Im Video: "Tiefste Krise": Grünen-Chefs Nouripour und Lang treten nach Wahldebakel zurückBaerbock schließt Kandidatur für die Bundestagswahl 2025 ausBei der Bundestagswahl 2021 war Baerbock selbst als Kanzlerkandidatin angetreten, die Grünen erreichten damals 14,8 Prozent der Stimmen und zogen in die Bundesregierung ein. Für die Bundestagswahl 2025 hat sie eine neuerliche Kandidatur ausgeschlossen.
Über den Rückzug der Grünen-Spitze sagte Baerbock, dies sei die Entscheidung der Parteivorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour gewesen, denen ihr größter Respekt gelte. Sie habe davon erst am Morgen in New York erfahren.
Die Grünen hätten es im Wahlkampf offensichtlich nicht geschafft, mit den Menschen in tiefergehende Gespräche zu kommen, sagte Baerbock und nannte als Beispiel die Unterstützung für die Ukraine. Das habe man gemeinsam als Partei reflektiert und man habe sich für den Bundestagswahlkampf neu aufstellen wollen. Vor dem nächsten Parteitag werde man sich nun gemeinsam, "allem in großer Unterstützung von Robert Habeck", als Team strategischen und inhaltlichen Fragen widmen.
Mehr dazu:
Die Entscheidung über eine Kanzlerkandidatur der Grünen liegt aus Sicht von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck beim Bundesparteitag Mitte November. Wenn es nach ihm gehe, werde man auf dem Parteitag eine sehr ehrliche Debatte darüber führen, "wer wir sein wollen, was wir in den Regierungsjahren gemacht haben, was wir geleistet haben und welche Personen - und ob ich eine der Personen sein kann, die diese Partei dann in den nächsten Jahren nach vorne führt", sagte Habeck am Abend im "heute journal" des ZDF.
Im Video: Bei UN-Debatte: Annalena Baerbock attackiert PutinDer Parteitag in Wiesbaden werde kein "Show-Parteitag". Es werde eine ehrliche Aussprache und ehrliche Debatte über Inhalte, Programmatik und Personen geben. "Das ist alles jetzt auf dem Tisch. Wir reden jetzt darüber, wie die Partei diese Chance, die uns Ricarda Lang und Omid Nouripour geschenkt haben, am besten nutzt", so Habeck mit Blick auf den angekündigten Rückzug der beiden Parteivorsitzenden. Am Ende gelte:
Jeder Kandidat, auch ich, wenn ich Kanzler- oder Spitzenkandidat werden sollte, muss sich einer geheimen Abstimmung stellen, so dass wir ein ehrliches Votum bekommen.
Habeck hatte bisher zwar Interesse an einer Kanzlerkandidatur für die Bundestagswahl im September 2025 erkennen lassen, sich aber öffentlich nicht eindeutig festgelegt.
Mehr dazu:
Mehr News und Videos