Brand in Mehrfamilienhaus gelegt Mann in Bad Münstereifel greift Ehefrau und Kinder mit Stichwaffe an

Update | Bad Münstereifel · Ein 34-jähriger Mann hat am Mittwochmorgen in Bad Münstereifel mit einer Stichwaffe seine Kinder und seine Ehefrau angegriffen. Im Anschluss soll er einen Brand in dem Mehrfamilienhaus gelegt haben.

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Mann greift Familie mit Messer an und legt Feuer

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Foto: Axel Vogel

In Bad Münstereifel soll ein 34-jähriger Mann am frühen Mittwochmorgen gegen 3.30 Uhr auf seine Ehefrau und zwei seiner Kinder eingestochen haben. Das teilte die Polizei Bonn mit. Der Tatverdächtige soll seine 33-jährige Ehefrau und zwei seiner drei Kinder in der gemeinsamen Wohnung in Holzem mit einer Stichwaffe angegriffen haben. Die drei Kinder sind zehn, 13 und 15 Jahre alt.

Außerdem soll der Mann in dem Mehrfamilienhaus mit insgesamt 13 Bewohnern einen Brand gelegt haben. Dabei zog sich das dritte Kind eine Rauchgasvergiftung zu. Bevor die Einsatzkräfte ankamen, floh der 34-Jährige. Die Kinder und die Ehefrau wurden von einem Notarzt versorgt und in ein Krankenhaus gebracht. Die Verletzungen der 33-jährigen Frau und der beiden Kinder seien „erheblich“, sagte Robert Scholten, Sprecher der Polizei Bonn. Lebensgefahr könne dabei nicht ausgeschlossen werden. Zusätzlich wurden drei weitere Bewohner des Hauses verletzt.

Wie Scholten berichtet, wurden die Einsatzkräfte zunächst wegen des Brandes alarmiert. Allerdings bemerkten sie dann die drei schwer verletzten Personen. Sofort übernahm die Polizei den Einsatz. Da die Beamten den Ehemann und Vater nicht antrafen, leiteten die Polizei Bonn und die Staatsanwaltschaft Bonn umgehend eine Fahndung wegen versuchter Tötung ein. Der Mann wurde gegen 8 Uhr auf einem Rastplatz bei Alzey an der Autobahn 61 festgenommen. Er habe dabei keinen Widerstand geleistet, sagte Scholten. Warum der 34-Jährige seine Familie angegriffen haben soll, ist derzeit noch unklar. Laut Scholten sei die Familie sowie die weiteren Bewohner des Mehrfamilienhauses bisher unauffällig gewesen, das Haus befände sich in einer ruhigen Wohngegend.

Als die Einsatzkräfte der Feuerwehr Bad Münstereifel in der Nacht am Einsatzort ankamen, stand der Balkon sowie Teile der Wohnung in Flammen. Der Dachfirst brannte ebenfalls. Laut Einsatzleiter Thomas Bauerfeind hatte bei Eintreffen der Rettungskräfte bereits ein Anwohner das Haus verlassen. Die anderen Bewohner wurden über eine Leiter gerettet. Insgesamt waren in der Nacht 75 Einsatzkräfte vor Ort.

Anwohner hörten einen Knall

Gegenüber dem GA berichteten Anwohner, in der Nacht einen Knall gehört zu haben. Eine Anwohnerin war durch den Knall aufgewacht, hielt diesen allerdings für ein Gewitter. Da sie nichts weiteres Verdächtiges bemerkte, legte sie sich wieder schlafen. Sie und ihr Mann wachten erst durch den Trubel am Morgen auf.

Auch ein junger Mann, welcher mit seiner Freundin und zwei Kindern im Obergeschoss des Mehrfamilienhauses wohnt, berichtete von einem Knall. Der Mann hielt diesen für das Schlagen einer Tür, berichtet er gegenüber dem GA. Der Zeuge hatte den gesamten Einsatz mitbekommen und auch die Rettung der Verletzten im Treppenhaus beobachtet. Er selbst sowie seine Freundin mit den Kindern blieben unverletzt.

Ein Anrufer, der in der Nacht den Notruf rief und somit den Rettungseinsatz einläutete, gab an, Detonationen gehört zu haben. Woher der Knall genau kam, konnte die Feuerwehr bisher nicht feststellen. Laut Polizeisprecher Scholten seien solche Geräusche bei einem Hausbrand nicht ungewöhnlich, dennoch berücksichtige die Polizei solche Schilderungen bei den Ermittlungen.

Auch am Mittag waren noch diverse Kräfte von Polizei und Feuerwehr vor Ort. Die Nachlöscharbeiten hielten noch mehrere Stunden an. Das Gebiet musste weiträumig abgesperrt werden, um die Zufahrtswege freizuhalten. Brandermittler untersuchten am Mittwochmittag den Tatort. Zeugen sollen sich unter der Rufnummer 0228/150 mit der Polizei in Verbindung zu setzen.