Wolfs feiner Schlenzer: Augsburg feiert ersten Saisonsieg

Torschütze und Dosenöffner: Marius Wolf. IMAGO/kolbert-press

Vor der Länderspielpause kassierten Jess Thorups Augsburger beim 1. FC Heidenheim eine herbe 0:4-Niederlage, nach der die Fuggerstädter etwas gut zu machen hatten - und das gegen den FC St. Pauli vom Start weg zeigten. Mit fünf Veränderungen in der Startelf (Bauer, Wolf, Jakic, Vargas und Neuzugang Onyeka begannen für Pedersen, Breithaupt, Maier, Jensen und Tietz) gaben die Gastgeber - vom Trainer in einem 3-4-2-1-System formiert - von der ersten Minuten an den Takt vor und bestimmten das Geschehen.

Gegen die tiefstehenden Gäste, die nach der Rückkehr in die Bundesliga wie der FCA noch auf ihr erstes Erfolgserlebnis warteten, fehlte es den Augsburgern allerdings an zündenden Ideen, um die Dominanz im letzten Drittel in Zählbares umzumünzen. Der auffällige Onyeka schoss aus der Distanz vorbei (11.), Schlotterbecks Kopfball wurde von Smith geblockt (22.) - weitere nennenswerte Chancen blieben trotz teils übermäßigen Drucks aus.

Spieler des Spiels

Spielnote

Eine zähe erste Halbzeit zweier biederer Mannschaften. Erst nach der Pause nahm die Partie Fahrt auf und blieb lange Zeit spannend.

3,5

Tore und Karten

1:0 M. Wolf (47')

2:0 P. Tietz (67')

   

Spieldaten

Labrovic2,5 - M. Bauer3,5, Gouweleeuw3,5, K. Schlotterbeck3 - M. Wolf2 , Onyeka3 , Jakic3, Giannoulis4 , Rexhbecaj3 , Vargas3 - Essende3,5

Vasilj2,5 - Wahl4,5, Smith3,5, Mets4,5 - Treu4, Irvine4, La. Ritzka5 , R. Wagner4,5 , Boukhalfa3,5 - J. Eggestein5 , Guilavogui4

Schiedsrichter-Team

Spielinfo

Stadion WWK-Arena Zuschauer 30.660 (ausverkauft)

Der FC St. Pauli, bei dem Trainer Alexander Blessin nach dem 0:1 bei Union Berlin Boukhalfa für den verletzten Metcalfe brachte, hielt dem Druck also stand, konnte sich angesichts des hohen Augsburger Pressings über Vargas und Rexhbecaj aber kaum aus der Schlinge lösen. Einzig Boukhalfa konnte im ersten Durchgang einen Torabschluss verbuchen, Onyeka blockte diesen allerdings regelkonform (30.).

Und obwohl der FCA defensiv nichts anbrennen ließ und das Spiel kontrollierte, gingen die Gastgeber mit hängenden Köpfen in die Pause. Ursächlich dafür war wohl die große Chance, die Essende in der 45. Minute freistehend liegenließ, als er an Vasilj scheiterte und der Lohn für den starken Auftritt ausblieb.

Lange sollte es aber nicht bei diesem Zustand bleiben. Denn während Blessin mit einem Doppelwechsel (Saad und Saliakas für Wagner und Ritzka) auf den enttäuschenden ersten Durchgang reagierte, hielt Thorup an Bewährtem fest - und durfte kurz nach Wiederanpfiff jubeln. Nach einem intensiven Zweikampf zwischen Mets und Essende kam Wolf rechts im Strafraum an den Ball und schlenzte diesen zu seinem ersten Tor im FCA-Dress neben den zweiten Pfosten (47.).

Von nun an war St. Pauli gefordert und drängte auch nach vorne, konnte sich aber keine klaren Chancen erspielen. Der FCA aber wurde immer passiver, weshalb Thorup erstmals wechselte - und ein goldenes Händchen bewies. Bei einem Konter fand Onyeka Joker Tietz am zweiten Pfosten, der sechs Minuten nach seiner Einwechslung aus kurzer Distanz auf 2:0 stellte (67.).

Weil Onyeka (69.) und Rexhbecaj (70.) kurz darauf die Vorentscheidung verpassten, durfte der FC St. Pauli aber weiter an das Comeback glauben - und schöpfte durch Boukhalfas Kopfballtor nach einer Saad-Flanke neue Hoffnung (75.).

Die große Chance auf den Ausgleich in einer ereignisreichen Schlussphase hatte Joker Saad, der Labrovic per Aufsetzer beinahe überwand. Der Kroate aber streckte sich, spitzelte den Ball um den Pfosten (85.) - und durfte gegen Ende der Nachspielzeit aufatmen, weil der ebenfalls eingewechselte Kabadayi einen Konter zur endgültigen Entscheidung veredelte (90.+6).

Nach dem ersten Sieg der neuen Bundesliga-Saison eröffnet Augsburg den kommenden Bundesliga-Spieltag am Freitag beim 1. FSV Mainz 05 (20.30 Uhr), St. Pauli schließt den Spieltag dagegen ab - und hofft im Heimspiel am Sonntagabend (19.30 Uhr) gegen RB Leipzig auf erste Zähler.