Mainz gewinnt Spiel der dummen Platzverweise

3 Stunden vor
Wilder Sieg in Augsburg Mainz gewinnt Spiel der dummen Platzverweise

Stand: 20.09.2024 22:56 Uhr

Augsburg – Mainz - Figure 1
Foto Sportschau

Trotz langer Unterzahl hat Mainz 05 beim FC Augsburg gewonnen - auch weil FCA-Torjäger Samuel Essende nachtrat und Kohrs Ellenbogen-Einsatz ungestraft blieb.

Essende sah am Freitag in Augsburg in der 70. Minute die Rote Karte und bremste damit die Aufholjagd des FCA. So gewann Mainz glücklich mit 3:2 (2:1) nach Toren von Armindo Sieb (13.) und Jonathan Burkardt (15., 49.). Augsburg ging trotz der Treffer von Keven Schlotterbeck (25.) und Essende (57.) sowie Gelb-Rot für den Mainzer Nadiem Amiri (35.) leer aus. Da half auch der Vereins-Bundesligarekord von 30 abgegebenen Torschüssen nicht - Mainz war mit nur fünf Torschüssen erfolgreicher.

Der FSV feierte damit am 4. Spieltag der Fußball-Bundesliga den ersten Sieg (5 Punkte) und überholte Augsburg (4 Punkte) in der Tabelle. "Ich bin stolz, wir haben alles gegeben - aber das war nicht das beste Spiel von uns", sagte der Mainzer Trainer Bo Henriksen der Sportschau. Sein dänischer Landsmann Jess Thorup lobte sein Augsburger Team ebenfalls. "Wir waren brutal dominant über 90 Minuten und haben alles probiert, viele Chancen erarbeitet. Nur die letzte Qualität und das Glück haben gefehlt."

Sieb und Burkardt per Kopf

Mainz hatte den höchst unterhaltsamen Fußballabend mit einem Doppelschlag eingeläutet. Augsburgs Abwehr schlief bei einem Einwurf und ließ Phillipp Mwene zu viel Zeit zu flanken - Sieb traf per Kopf aus sechs Metern. Zwei Minuten bereitete der Schweizer Mwene den nächsten Kopfballtreffer vor, bediente dieses Mal Burkardt aus dem Halbfeld.

Augsburg brauchte eine Standardsituation, um ins Spiel zurückzufinden. Nach Marius Wolfs Freistoß aus dem Halbfeld legte Jeffrey Gouweleeuw den Ball zurück vors Tor, wo Schlotterbeck kraftvoll abschloss.

Amiris bittere zwei Minuten

Den nächsten Schub brachte Amiris Aussetzer. Der Mainzer kassierte zunächst Gelb wegen Reklamierens und nur zwei Minuten später Gelb-Rot wegen Trikotziehens - und das in einer ungefährlichen Situation im Mittelfeld. "Die Aktion war nicht gut", sagte Henriksen bei DAZN, "da müssen wir klüger sein."

Mainz zog sich in Unterzahl weit zurück. Augsburg rannte an, schaffte bis zur Pause aber keinen weiteren Treffer.

Essende trifft erst das Tor und dann Kohr

Nach dem Seitenwechsel legten überraschend die Mainzer nach: Eine Flanke von Aymen Barkok verlängerte Hyun-seok Hong per Kopf und Burkardt grätschte den Ball am zweiten Pfosten ins Tor.

Trotzdem blieb Augsburg am Drücker und schaffte erneut den verdienten Anschluss durch einen wuchtigen Kopfball von Essende. Anschließend schien es nur eine Frage der Zeit bis zum Ausgleich, aber Torschütze Essende leistete sich eine Tätlichkeit.

Am Bildschirm sah Schiedsrichter Sören Storks, wie Essende dem Mainzer Dominik Kohr abseits des Balles von hinten in die Beine trat - eine klare Rote Karte. Was der VAR Storks allerdings nicht zeigte: Unmittelbar zuvor hatte Kohr Essende mit dem Ellenbogen am Kopf getroffen - auch das war eine mögliche Tätlichkeit. "Warum kriegt er da nicht auch Rot?", sagte Augsburgs Trainer Jess Thorup.

Zentner entschärft Fallrückzieher

Auch im Spiel zehn gegen zehn war Augsburg das deutlich bessere Team und dem Ausgleich nah. In der 90. Minute setzte der eingewechselte Angreifer Steve Mounié zu einem schönen Fallrückzieher an, aber der starke Mainzer Torhüter Robin Zentner lenkte den Ball um den Pfosten.

Tief in der Nachspielzeit bekam Augsburg zunächst sogar noch einen Elfmeter. Am Bildschirm sah sich Schiedsrichter Storks die Grätsche von Silvan Widmer gegen Schlotterbeck lange an und nahm die Entscheidung zurück. Widmer hatte Schlotterbeck am Fuß getroffen, aber erst deutlich nach dessen missglücktem Schussversuch. Augsburgs Trainer Thorup war im Sportschau-Interview dennoch sauer. "Das war keine klare Fehlentscheidung, warum greift der VAR dann ein?"

So retteten die Mainzer die Führung glücklich über die Zeit. "Für die Zuschauer heute war es ein extrem geiles Spiel, für uns, den FCA, war es sehr enttäuschend", sagte Schlotterbeck.

Augsburg muss nach Leipzig, Mainz gegen Heidenheim

Am kommenden Spieltag muss Augsburg nach Leipzig (28.09., 15.30 Uhr), Mainz empfängt zeitgleich Heidenheim.

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