ATP Finals: Zverev schlägt Alcaraz trotz Schreckmoment
Beim Auftaktmatch der ATP Finals konnte sich Alexander Zverev auf sein Aufschlagspiel verlassen und schlug Carlos Alcaraz mit 6:7 (3:7), 6:3, 6:4 - trotz eines Schreckmoments in Satz 3.
Alexander Zverev darf sich nach dem Auftaktsieg gegen Carlos Alcaraz freuen. IMAGO/Marco Canoniero
Alexander Zverev breitete lachend die Arme aus winkte befreit dem Turiner Publikum zu: Der Olympiasieger hat zum Auftakt der ATP Finals für eine faustdicke Überraschung gesorgt und Carlos Alcaraz entzaubert. Der 26 Jahre alte Hamburger besiegte den an Position zwei gesetzten Wimbledon-Sieger aus Spanien mit 6:7 (3:7), 6:3, 6:4 und stieß die Tür zum Halbfinale entschlossen auf. Auch ein Sturz im dritten Satz brachte Zverev nicht aus dem Rhythmus.
Erst spät hatte sich Zverev erst für das Turnier in Turin qualifiziert und bei der Auslosung der Viertelfinals die Gruppe um Daniil Medvedev, Andrey Rublev und Carlos Alcaraz erwischt.
Gegen den Spanier hatte der Turniersieger von 2018 und 2021 vor dem Turnier eine ausgeglichene Bilanz vorzuweisen (3:3), bei den bisherigen beiden Duellen 2023 aber seine Grenzen aufgezeigt bekommen: Sowohl im Achtelfinale des Masters von Madrid als auch im Viertelfinale der US Open hatte der aktuelle Weltranglistensiebte aus Deutschland keinen Satz gewonnen. Diesmal erwischte gegen den Weltranglisten-Zweiten in Turin aber einen guten Start.
Ass verhindert Satzverlust - zunächstBereits bei Alcaraz' zweitem Aufschlagspiel holte sich Zverev den ersten Break, überzeugte im gesamten ersten Satz mit einer starken Erstaufschlagsquote (84 Prozent) und erlaubte sich nur wenige Fehler.
Dennoch verlor er Satz eins an Alcaraz, weil sich mit zunehmender Spielzeit Fehler einschlichen. Mehrmals gelang es dem Spanier, der sich nicht in Bestform zeigte, zu rebreaken. Den Satzverlust konnte der Deutsche beim Stand von 5:6 mit einem Ass verhindern, auch der Start in den Tie-Break gelang - nach Break führte er mit 3:2.
Dann ließ er seinen Kontrahenten aber immer besser hineinfinden. Beim Stand von 6:3 ließ Alcaraz schließlich seine Klasse aufblitzen, verwandelte den ersten von drei Satzbällen und holte sich Satz 1 mit 7:6 (7:3).
Alcaraz zeigt Schwächen - Zverevs Aufschläge bringen den SiegAnfang des zweiten Durchgangs verlor Alcaraz dann wieder seine Souveränität, leistete sich einfache Fehler und Zverev zog schnell auf 3:0 davon. Mit drei Assen in einem Spiel besiegelte er schließlich den Satzgewinn.
Nach einem Break zum 3:2 im entscheidenden dritten Satz fiel Zverev dann und verzog kurz das Gesicht - Erinnerungen an seine Sprunggelenksverletzung aus dem Vorjahr wurden wach. Doch er kämpfte sich durch, zeigte stets ein starkes Aufschlagspiel und jubelte über den überraschenden Erfolg.
Am Dienstag hat Zverev nun einen Tag frei, bevor es am Mittwoch wieder ernst wird. Stattdessen ist nun wieder die Parallelgruppe mit Novak Djokovic gefordert, der Serbe trifft am Dienstagabend (21 Uhr) auf den Südtiroler Jannik Sinner, am Nachmittag (14.30 Uhr) messen sich bereits Stefanos Tsitsipas und Boris Beckers Schützling Holger Rune.
kmx, sid