Ukraine News: Russland erleidet hohe Verluste nach ATACMS-Angriff

18 Okt 2023
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Stand: 18.10.2023, 11:23 Uhr

Von: Stefan Krieger

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Kiew kann offenbar mit ATACMS-Raketen aus den USA Erfolge erzielen. Selenskyj sieht Fortschritte an der Front. Der News-Ticker.

ATACMS - Figure 1
Foto Frankfurter Rundschau
Ukraine setzt schwere Waffen ein: Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigt Einsatz von ATACMS-RaketenRusslands Verluste in den Gefechten: Moskau soll 620 Soldaten an einem Tag verloren habenDie hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland, der Ukraine und ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 18. Oktober, 11.20 Uhr: Die russischen Invasionstruppen in der Ukraine wollen nach Einschätzung britischer Militärexperten eine Pufferzone um die Region Luhansk in der Ostukraine schaffen. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am Mittwoch (18. Oktober) hervor. Demnach haben die Russen in den vergangenen zwei Wochen erheblich ihre Offensive auf der Achse zwischen den Städten Kupiansk und Lyman verstärkt.

Ziel der Bemühungen, die Teil einer größeren Offensive seien, ist demnach wohl, an den Fluss Oskil vorzustoßen, um eine Pufferzone um die Region Luhansk zu schaffen. Die Erfolge seien bislang jedoch beschränkt, so die Mitteilung der Briten. Die Ukrainer seien mit erheblichen Defensivkräften auf der Achse präsent. Ein größerer Durchbruch der Russen sei daher „höchst unwahrscheinlich“.

Ukraine-Krieg: Russland nennt Lieferung von ATACMS-Raketen „groben Fehler“

Update vom 18. Oktober, 10.15 Uhr: Russland hat die Lieferung der bereits in der Ukraine eingesetzten ATACMS-Raketen als „groben Fehler“ der USA kritisiert. Dieser zunächst von der Öffentlichkeit geheim gehaltene Schritt werde schwere Folgen haben, teilte der russische Botschafter in Washington, Anatoli Antonow, am Mittwoch im Nachrichtenkanal Telegram mit. „Die Entscheidung des Weißen Hauses, den Ukrainern Raketen mit großer Reichweite zu liefern, ist ein grober Fehler.“

Die Raketen wurden nach ukrainischen Angaben beim Beschuss von Militärflugplätzen in den von Russland besetzten Gebieten in der Ostukraine eingesetzt. Dabei seien mehrere russische Hubschrauber vernichtet worden, hieß es in Kiew.

Abschuss einer Artillerie-Kurzstreckenraketen ATACMS. (Archivfoto) © IMAGO/U.S. Army

Die Ausrüstung des „Kiewer Regimes“ mit Waffen zerstöre die strategische und die regionale Sicherheit, sagte Antonow. „Die Vereinigten Staaten treiben es weiter zu einem direkten Zusammenstoß der Nato mit Russland.“ Zugleich meinte er, dass die „amerikanischen Geschenke“ für die Ukraine keinen Einfluss hätten auf den Kriegsverlauf. Russland werde seine Ziele der „militärischen Spezialoperation“ erreichen, wie Moskau den Krieg offiziell nennt.

Schwere Verluste für Russland: Kiew nennt aktuelle Zahlen

Update vom 18. Oktober, 9.30 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach wurden in den Gefechten binnen eines Tages 620 russische Soldaten entweder getötet oder schwer verletzt. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben nicht. Hier die Übersicht (in Klammern die Verluste vom Vortag):

Soldaten: 290050 (+620 zum Vortag)Panzer: 4981 (+2)Gepanzerte Kampffahrzeuge: 9420 (+15)Artilleriesysteme: 6944 (+8)Mehrfachraketenwerfer: 814Luftabwehrsysteme: 547Flugzeuge: 319 (+1)Hubschrauber: 323 (+6)Drohnen: 5301 (+10)Langstrecken-Raketen: 1534 (+1)Schiffe und Boote: 20U-Boote: 1Fahrzeuge und Tanklastzüge: 9303 (+10)Spezialfahrzeuge: 982Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 18. Oktober 2023. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russische Raketenangriffe auf Saporischschja

Update vom 18. Oktober, 8.25 Uhr: Bei russischen Raketenangriffen auf die Stadt Saporischschja im Südosten der Ukraine sind Behördenangaben zufolge in der Nacht zum Mittwoch zwei Menschen getötet worden. Zwischen 01.33 und 01.48 Uhr (Ortszeit, 00.33 und 00.48 Uhr MESZ) seien sechs Raketen auf Saporischschja abgefeuert worden, teilte Regionalgouverneur Juri Malaschko im Onlinedienst Telegram mit.

„Zwei Menschen wurden durch den Einschlag getötet und drei wurden verletzt“, teilte die Polizei mit. Eine der Raketen habe ein Gebäude getroffen. Den Rettungsdiensten zufolge handelte es sich um ein Wohngebäude, von dem die Etagen drei bis fünf getroffen wurden. Sie veröffentlichten Fotos von einem zerstörten Gebäude mit einer teilweise eingestürzten Fassade.

In der Region Saporischschja befindet sich das größte europäische Atomkraftwerk. Das rund 50 Kilometer von der Stadt Saporischschja entfernte Akw wird von russischen Truppen besetzt gehalten.

Update vom 18. Oktober, 6.10 Uhr: Die Ukraine flog russischen Angaben zufolge in der Nacht Luftangriffe auf die Region Saporischschja. Unter anderem sei ein Wohngebiet in Saporischschja getroffen worden, sagte der von Moskau eingesetzte Beamte Wladimir Rogow. Die Stadt wird von Kiew gehalten, die Region Saporischschja steht teilweise unter russischer Kontrolle. Eine Stellungnahme der Ukraine lag zunächst nicht vor.

Ukraine-Krieg: Selenskyi bestätigt Einsatz von ATACMS-Raketen

Erstmeldung: Kiew – Die Ukraine ist mit neuen schweren Waffen aus den USA versorgt worden. Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte den Erhalt und ersten Einsatz von amerikanischen ATACMS-Raketen. Zugleich berichtete der Sender Voice of America, dass Kiew inzwischen die zugesagten 31 schweren Abrams-Kampfpanzer aus US-amerikanischen Beständen erhalten habe.

Selenskyj dankte US-Präsident Joe Biden für die Unterstützung und bestätigte, dass die getroffenen Vereinbarungen „sehr genau“ umgesetzt würden. „Die ATACMS haben sich bewährt“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Nach Berichten ukrainischer und amerikanischer Medien wurden die ATACMS am Morgen erstmals bei Angriffen auf zwei von den russischen Besatzern betriebene Flughäfen im Osten der Ukraine eingesetzt.

Kiew hatte das Waffensystem (englisch: Army Tactical Missile System) schon vor längerem angefordert. Bei den Angriffen gegen Flugplätze in der Nähe der Städte Luhansk und Berdjansk wurden am Dienstag nach ukrainischen Angaben neun Hubschrauber zerstört. Darüber hinaus seien Spezialtechnik, eine Abschussrampe der Flugabwehr und Waffenarsenale zerstört worden, teilten die Spezialkräfte der Armee in Kiew über Telegram mit. Start- und Landebahnen seien ebenfalls beschädigt worden. Der ukrainische Armeechef Walerij Saluschnyj veröffentlichte auf Telegram ein kurzes Video, auf dem nach seinen Angaben der Start der ATACMS-Raketen zum Angriff auf die russischen Flugbasen zu sehen war.

Die ATACMS-Raketen, die vom Boden aus gegen Ziele am Boden abgefeuert werden, haben nach Angaben des Rüstungskonzerns Lockheed Martin eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern und treffen sehr präzise. Wie die New York Times und die Washington Post unter Berufung auf US-Regierungsbeamte berichteten, handelt es sich bei den nun an Kiew gelieferten Raketen aber um gedrosselte Modelle.

Selenskyj sieht Erfolge an der Front

Nach einer Sitzung des ukrainischen Generalstabs hob Selenskyj Erfolge seiner Truppen im Kampf gegen die russischen Besatzer hervor. „Es gibt Ergebnisse“, sagte er am Dienstag, ohne Details zu nennen. Kurz zuvor hatte die ukrainische Militärführung von neuen Geländegewinnen im zentralukrainischen Bezirk Saporischschja berichtet. Die russischen Linien seien dort um knapp einen Kilometer zurückgedrängt worden. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. (Mit Agenturmaterial)

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