Russischer Angriffskrieg - Was sind ATACMS-Raketen und welche ...

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Die USA haben der ukrainischen Armee den Einsatz von Waffen mit größerer Reichweite erlaubt, um Ziele jenseits der Grenze im russischen Hinterland angreifen zu können. Laut "New York Times" handelt es sich um Raketen des Typs ATACMS (Army Tactical Missile System). Was ist das Besondere an diesen Raketen?

18.11.2024

Eine Rakete verlässt mit einem Feuerschweif ein auf ein Militärfahrzeug montiertes Abschuss-System.

Das US-amerikanische ATACMS Raketensystem (Archivbild) (IMAGO / Avalon.red / IMAGO / U.S. Army / Avalon)

Bereits im vergangenen Oktober hatte die Ukraine bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg ATACMS-Raketen aus den USA, Frankreich und Großbritannien eingesetzt. Damals handelte es sich allerdings um Modelle mit einer Reichweite von rund 165 Kilometern. Die ukrainische Regierung hatte ATACMS-Raketen mit höherer Reichweite gefordert.

Was leistet das neue Waffensystem?

Das neue Waffensystem hat eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern und wurde konzipiert, um feindliche Truppen und Gerät weit hinter den Frontlinien bekämpfen zu können. Dort sind auf Seiten der russischen Armee nach Angaben westlicher Geheimdienste auch tausende nordkoreanische Soldaten im Einsatz.

Der ukrainische Präsident Selenskyj fordert von den westlichen Verbündeten seit Monaten die Erlaubnis für den Einsatz dieser Waffen, damit etwa Nachschubbasen der russischen Armee oder auch Startplätze für Kampfflugzeuge bombardiert werden können. Die westlichen Verbündeten befürchteten, dies werde zu einer weiteren Eskalation führen und Russland seinerseits zu noch heftigeren Gegenschlägen verleiten.

Wie funktionieren ATACMS-Raketen?

Nach Abschuss vom Boden fliegen ATACMS-Raketen eine ballistische Kurve und sollen am Boden wieder detonieren. Sie gelten als schwer abzufangen, sind im Vergleich zu Marschflugkörpern aber nicht annähernd so präzise. Die Raketen erreichen in der Spitze mehr als dreifache Schallgeschwindigkeit (Mach 3). Dieses hohe Tempo von rund 3.700 km/h macht es auch deutlich schwerer, die Rakete im Vergleich zu einer weniger als ein Drittel so schnellen Taurus-Waffe zielgerichtet zu kontrollieren.

Diese Nachricht wurde am 18.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.

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