Börse: Dax schließt im Minus, Apple-Aktie auf Rekordhoch

6 Jun 2023

Der Leitindex Dax dreht am Nachmittag ins Minus und rutscht erneut unter die 16.000 Punkte. Papiere von Zalando notieren am Dax-Ende. An der Wall Street haussieren vor der Apple-Entwicklerkonferenz die Papiere des iPhone-Anbieters.

Apple-Aktie - Figure 1
Foto manager-magazin.de

05.06.2023, 17.12 Uhr

Aktienhändler an der Börse in Frankfurt: Der Dax rutscht am Montag ins Minus

Foto: REUTERS

Am Montag hat der über weite Strecken lethargische Dax sich erst am Nachmittag etwas stärker bewegt – und zwar abwärts. Leicht unter Druck geriet der deutsche Leitindex nach enttäuschenden US-Konjunkturdaten. Zudem stellte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde (67), vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments weitere Leitzinserhöhungen in Aussicht.

Nach seinen Kursgewinnen vor dem Wochenende auf über 16.000 Punkte im Zuge der Beilegung des US-Schuldenstreits ging es für den Dax nun wieder unter die runde Marke. Mit minus 0,5 Prozent auf 15.964 Punkte verabschiedete er sich in den Feierabend. Damit hielt er sich knapp über der für den kurzfristigen Trend relevanten 21-Tage-Durchschnittslinie. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab um 0,6 Prozent auf 27.104 Zähler nach. Der EuroStoxx 50 verlor zuletzt 0,7 Prozent.

Die Aktien von Zalando gerieten nach einer kritischen Studie der Bank JPMorgan mit minus 3,1 Prozent am Dax-Ende unter Druck. Die Titel der Deutschen Telekom erholten sich an der Dax-Spitze um 2,5 Prozent von ihrem neunprozentigen Kurseinbruch am Freitag. Auch die Papiere der Mobilfunkanbieter Telefonica Deutschland und 1&1 legten überdurchschnittlich zu. Die Papiere von Verbio setzten zum Wochenstart ihre dynamische Erholung vom Freitag mit plus 4,5 Prozent fort.

Bei Uniper haben Spekulanten weiterhin das Sagen: So schnell wie der Aktienkurs des verstaatlichten Versorgers zuletzt stieg, so rasant geht derzeit der Verfall. Am Montag brachen die Papiere nochmals um 16 Prozent ein. Nach einer Unternehmensmeldung vom 23. Mai hatten sie sich in wenigen Tagen bis Anfang Juni mehr als verdoppelt und den höchsten Stand seit Ende November 2022 erreicht.

Der Euro rutschte unter die Marke von 1,07 US-Dollar und wurde zuletzt mit 1,0677 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0763 (Donnerstag: 1,0697) Dollar festgesetzt, der Dollar kostete damit 0,9291 (0,9348) Euro.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,32 Prozent am Freitag auf 2,41 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,61 Prozent auf 125,69 Punkte. Der Bund-Future verlor zuletzt 0,46 Prozent auf 134,83 Zähler.

Apple-Anleger in Vorfreude

Die jüngste Euphorie an den US-Börsen über das Ende des US-Schuldendramas ist am Montag wieder etwas mehr der Normalität gewichen. Die Anleger ließen es an der Wall Street langsamer angehen. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab nach einer Handelsstunde um 0,3 Prozent auf 33.664 Punkte nach. Der anhaltende Höhenflug von Apple verhinderte allerdings einen größeren Rücksetzer. Dem technologielastigen Nasdaq und dem breit gefassten S&P 500 verhalf dies sogar zu neuen Jahreshochs. Weil sich Anleger von Apple mit der Vorstellung einer Mixed-Reality-Brille das nächste große Produkt versprechen , schaffte der technologielastige Nasdaq 100 Index ein Plus von 0,5 Prozent auf 14.612 Punkte.

Der S&P 500 zeigte sich stabil, für ihn ging es knapp um 0,11 Prozent auf 4285 Zähler aufwärts. Am Markt hieß es, nach dem Nasdaq-100-Index sei auch der marktbreit aufgestellte Auswahlindex nun an der Schwelle dazu, in einen "Bullenmarkt" einzutreten. Dieser definiert sich mit einem Anstieg um mindestens 20 Prozent gegenüber dem letzten Tiefstand, der vom Oktober 2022 datiert. In dieser Hinsicht hinkt der Dow noch hinterher.

Zum Auftakt der Entwicklerkonferenz WWDC stiegen die Apple-Titel um bis zu 2,1 Prozent auf ein Rekordhoch von 184,80 Dollar. Damit näherte sich der Börsenwert des Elektronikkonzerns der Marke von drei Billionen Dollar. Kein Unternehmen weltweit ist wertvoller. Experten rechnen damit, dass Apple auf der WWDC eine Datenbrille zum Eintauchen in virtuelle Welten vorstellt. Es wäre die erste Einführung einer neuen Produkt-Kategorie seit der Präsentation der Apple Watch vor neun Jahren. Zunächst zeigte das Unternehmen aber die neuesten Versionen seines Laptops MacBook Air.

Bitcoin verliert leicht

Die Digitalwährung Bitcoin gab zuletzt wieder leicht nach. Die Cyberwährung notierte am Morgen bei 26.785 Punkten und damit rund 1,3 Prozent leichter als noch vor 24 Stunden. Im November 2022 war die Währung unter dem Eindruck des Zusammenbruchs der Kryptobörse FTX von über 21.000 US-Dollar auf rund 16.000 US-Dollar eingebrochen. Ein Jahr zuvor erreichte der Bitcoin noch ein Rekordhoch von 69.000 US-Dollar.

Ölpreise steigen nach Opec-Sitzung

Die Ankündigung einer deutlichen Förderkürzung durch Saudi-Arabien hat die Ölpreise zu Wochenbeginn angetrieben. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 77,03 US-Dollar. Das waren 90 Cent mehr als am Freitag.

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