Anni Albers: Ein ganz besonderes Google-Doodle zu Ehren der ...
Am heutigen 18. November ehrt Google die deutsch-amerikanische Künstlerin Anni Albers mit einem Video-Doodle. Diese Form der angepassten Google-Logos ist mittlerweile sehr selten geworden, passt für die heutige Ehrung aber sehr gut. Anni Albers gilt als eine der einflussreichsten Textilkünstlerinnen und unterrichtete die Kunst des Webens sowohl in Deutschland als auch nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA.
Das heutige Video-Doodle für Anni Albers zeigt uns zunächst einen gewebten Stoff mit einem sehr abstrakt gehaltenen, aber dennoch erkennbaren, Google-Schriftzug. Der Schriftzug ist mit rotem Faden auf einem sehr klassischen Untergrund aufgenäht und enthält zusätzlich einen pulsierenden Button. Dieser ist ebenfalls im passenden Design gehalten und hebt sich absichtlich mit einer abgehackten Bewegung vom Rest des Untergrunds ab. Ein Klick öffnet das folgende Video.
Im Video sehen wir eine Web-Maschine, deren Einrichtung und auch Benutzung. Es zeigt, wie man richtig webt, wie die Maschine bei den komplizierten Arbeitsschritten hilft und (aus Beobachterperspektive) sehr leicht ein Muster entsteht. Tatsächlich ist das eine große Kunst, die sehr viel einfacher aussieht, als sie ist. Wer das einmal probiert hat, weiß sehr genau, was ich damit meine.
Anni Albers verstand diese Form als Kunst, was zuvor nicht der Fall gewesen ist. Sie sagte einmal, dass das Malen eine Kunst ist, das gleiche Motiv aus Stoff hingegen ein Handwerk. Dem stellte sie sich entgegen und entwarf viele abstrakte Muster, die schlussendlich dennoch als Kunst anerkannt worden sind und ihr zusätzlich zum Titel als Textildesignern die Einstufung als Künstlerin bescherte.
Googles offizielle Doodle-Beschreibung:
An diesem Tag im Jahr 1933 stachen Albers und ihr Mann Josef in Richtung USA in See, um vor Nazi-Deutschland zu fliehen.
Albers wurde am 12. Juni 1899 in Berlin geboren. Schon in jungen Jahren hatte sie ein ausgeprägtes Auge für Design und besuchte 1922 die Kunstschule am Staatlichen Bauhaus , wo sie sich in der Weberei einschrieb. 1930 wurde sie schließlich Dozentin an der Schule und leitete die Webereiabteilung drei Jahre lang, bis das Bauhaus geschlossen wurde.
Sie wurde eingeladen, am Black Mountain College zu unterrichten, einer Kunstschule in North Carolina, die sich auf praxisorientiertes Lernen konzentrierte. Während ihrer Amtszeit wurden Albers‘ Werke weithin von gleichgesinnten Experten und Enthusiasten anerkannt. 1949 war sie die erste Textildesignerin, die eine Einzelausstellung im Museum of Modern Art in New York City veranstaltete. Diese unglaubliche Leistung festigte ihren Status als wahre Pionierin der Webkunst.
Albers veröffentlichte zwei Bücher mit den Titeln „On Designing“ (1959) und „On Weaving“ (1965), die noch heute von angehenden Künstlern diskutiert und studiert werden. In den folgenden Jahrzehnten wurden ihre Werke weltweit gefeiert. Sie hatte 1976 zwei große Ausstellungen in Deutschland und erhielt mehrere Ehrendoktorwürden und Auszeichnungen für ihr Lebenswerk.
Albers inspirierte die Massen dazu, die Grenzen des Textildesigns zu erweitern. Sie wird für ihren kreativen Umgang mit unorthodoxen Materialien, ihre Beiträge zur modernen Webkunst und ihre unerschütterliche Hingabe an die Handwerkskunst in Erinnerung bleiben.