Ankara: Zahl der Todesopfer nach Anschlag steigt auf fünf - Türkei ...

3 Stunden vor
Ankara
Startseite:newstimeSchock in der Türkei

Auf dem Gelände des Unternehmens der Türkischen Luft- und Raumfahrt (TUSAS) in Ankara hat es nach Angaben des Innenministers einen Terroranschlag gegeben. Jetzt fliegt das türkische Militär Gegenattacken.

Auf dem Gelände eines Rüstungsunternehmens in Ankara hat es nach Regierungsangaben einen Terroranschlag gegeben. Dabei habe es fünf Tote gegeben, sagte Innenminister Ali Yerlikaya am Mittwoch (23. Oktober).

Zuvor hatte er zudem von 14 Verletzten gesprochen. Der Angriff sei auf dem Grundstück der türkischen Firma Tusas in einem Außenbezirk der Hauptstadt Ankara verübt worden. Auch die beiden mutmaßlichen Angreifer:innen seien getötet worden, sagte Innenminister Ali Yerlikaya. Der Angriff trage die Handschrift der PKK, so der Minister.

Angriffe auf Syrien und Irak

Nach dem Anschlag hat die Türkei Ziele in Nordsyrien und im Nordirak aus der Luft angegriffen. Man habe 32 Ziele zerstört, teilte das türkische Verteidigungsministerium laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu mit. "Unsere Luftangriffe werden auf entschlossene Weise fortgesetzt", hieß es weiter. Die türkische Regierung hatte wenige Stunden davor den Anschlag mit der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in Verbindung gebracht.

Die Türkei geht regelmäßig gegen die PKK mit Hauptquartier in den nordirakischen Kandilbergen vor, ebenso gegen die syrische Kurdenmiliz YPG im Norden Syriens, die sie als Ableger der PKK betrachtet.

Im Video: Verbindung zur PKK? Erste Festnahme nach Bombenanschlag in IstanbulMilitär vor Ort und Nachrichtensperre

Der Sender NTV berichtete, es gebe eine Geiselnahme. Medienberichten zufolge fuhren zahlreiche Krankenwagen zum Ort des Anschlags. Medien veröffentlichten Aufnahmen von Überwachungskameras, auf denen die mutmaßlichen Attentäter:innen, ein Mann und eine Frau, mit Schusswaffen zu sehen waren. Der staatsnahe Sender DHA berichtete von drei Attentäter:innen, die mit einem Taxi angekommen seien. Videoaufnahmen zeigten zudem eine Explosion, im Hintergrund hörte man Schüsse.

Die Umgebung wurde abgesperrt. Außerdem sei das Militär vor Ort. Die türkische Rundfunkbehörde Rtük verhängte eine Nachrichtensperre zu dem Thema.

In einigen Medienberichten war von einem Selbstmordanschlag die Rede. Fernsehbilder zeigten, wie mehrere bewaffnete Angreifer:innen mit Rucksäcken das Gebäude betraten. Zudem waren auf den Bildern ein beschädigtes Tor und ein Zusammenstoß auf einem Parkplatz in der Nähe zu sehen.

Anschlag auf "Augapfel" der türkischen Verteidigungsindustrie

Das Unternehmen Türkische Luft- und Raumfahrt (Tusas) ist eine Tochtergesellschaft der staatlichen Agentur für Verteidigungsindustrie. Die Firma ist unter anderem ein bedeutender Produzent von Kampfflugzeugen und Drohnen. Tusas hat unter anderem die Prototypen des türkischen Kampfflugzeuges Kaan mitentwickelt. Yerlikaya nannte die Firma einen "Augapfel" der heimischen Verteidigungsindustrie. In der türkischen Metropole Istanbul findet in dieser Woche eine Verteidigungs-, Luft- und Raumfahrtmesse statt, an der rund 1.000 inländische und internationale Unternehmen teilnehmen.

NATO-Generalsekretär Mark Rutte, die USA und die Europäische Union sowie der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der sich derzeit bei einem Gipfeltreffen der BRICS-Staaten im russischen Kasan aufhält, verurteilten den Anschlag.

Ankaras Oberbürgermeister Mansur Yavas zeigte sich nach dem Vorfall schockiert. "Ich bin zutiefst traurig über den Schusswechsel und den Terroranschlag, der in der Tusas-Einrichtung in Ankara stattgefunden hat", schrieb er auf X.

In der Türkei haben in der Vergangenheit sowohl die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) als auch die verbotene Terrororganisation PKK schwere Anschläge verübt, auch in der Hauptstadt Ankara.

Justizminister Yilmaz Tunc gab bekannt, dass die Ermittlungen zu dem Vorfall bereits aufgenommen worden seien. Acht Staatsanwälte und ein stellvertretender Generalstaatsanwalt seien mit den Ermittlungen beauftragt worden.

Verwendete Quellen:

Nachrichtenagentur dpa

Nachrichtenagentur Reuters

X: Yilmaz Tunc

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