Android 15 und weitere Updates: Google führt Diebstahlschutz für ...

Auf der Entwicklerkonferenz I/O widmete sich Dave Burke dieses Frühjahr einem für Technikbegeisterte unangenehmen Thema. »In São Paulo wird alle fünf Minuten ein Handy gestohlen, in London alle sechs Minuten«, erzählte der Manager, der bei Google als Vice President die Android-Entwicklung mitverantwortet, vor Journalisten. Um diese Zahlen zu drücken, wolle sein Unternehmen Android-Smartphones mit neuen Sicherheitsfunktionen ausrüsten, die es Dieben erschweren sollen, gestohlene Geräte zu Geld zu machen.

Ab diesem Dienstag sollen die im Mai angekündigten Funktionen nun nach und nach für verschiedene Android-Geräte eingeführt werden, welche Google zufolge »90 Prozent der aktiven Nutzer*innen weltweit abdecken«. Man arbeite »kontinuierlich daran, diese Funktion auf so viele Geräte wie möglich zu bringen«, schreibt das Unternehmen in einem Blogpost. Nutzerinnen und Nutzer sollen regelmäßig ihre »Diebstahlschutz-Einstellungsseite« prüfen, »um zu sehen, ob euer Gerät derzeit unterstützt wird«. Wie genau sich die neuen Funktionen aktivieren lassen, erklärt Google hier .

Wenn Diebe ein Gerät im Vorbeigehen oder Vorbeifahren entwenden, kann künftig – wenn der ursprüngliche Besitzer des Geräts sich für die Nutzung des Features entschieden hat – eine sogenannte Diebstahl-Displaysperre aktiv werden. In London etwa gibt es oft pro Tag mehrere Fälle, in denen vermummte Männer auf getunten E-Bikes arglosen Passanten Handys aus der Hand reißen. Die Täter versuchen dann oft, den Bildschirm möglichst lange aktiv zu halten, unter anderem mit dem Ziel, die Geräte später zurücksetzen zu können, damit diese sich besser verkaufen lassen.

Das neue Schutzsystem soll nun anhand von Sensordaten den ruckartigen Impuls erkennen, wenn jemand seinem Opfer das Handy aus der Hand reißt. Gleichsam soll eine KI feststellen können, wenn jemand plötzlich mit dem Gerät wegläuft oder wegfährt. Erkennt das System derartige Vorgänge, zieht es die Schlussfolgerung, dass möglicherweise jemand versucht, das Gerät zu stehlen. Als Gegenmaßnahme wird der Bildschirm gesperrt, wodurch es für den Dieb nicht mehr möglich ist, ohne den PIN-Code des Eigentümers darauf zuzugreifen.

Eine weitere neue Schutzfunktion ist die »Offline-Gerätesperre«. Sie soll aktiviert werden, »wenn ein Dieb versucht, euer Gerät offline zu nehmen, um Daten zu extrahieren oder eine Fernlöschung über die Android-Funktion ›Mein Gerät finden‹ zu vermeiden«, heißt es im Blogpost. Sobald das Gerät über längere Zeit nicht mehr mit dem Netz verbunden ist, soll auch hier die Bildschirmsperre automatisch eingeschaltet werden, »damit Diebe es nicht benutzen können«.

Laut Google setzen die neuen Funktionen mindestens Android 10 voraus und sollen als Update der Google Play Services verfügbar gemacht werden. Weitere Informationen zum Diebstahlschutz von Android-Geräten hat Google auf einer Supportseite zusammengefasst .

Google beginnt am heutigen Dienstag außerdem damit, Android 15 für seine hauseigenen Pixel-Smartphones zu veröffentlichen. Neben neuen Sicherheitsfunktionen bringt die neue Version des Betriebssystems laut Google »Updates für faltbare Geräte, mit denen ihr mehr erledigen könnt, sowie Neuerungen für Apps wie Kamera, Nachrichten und Passkeys«.

Darüber hinaus findet noch ein sogenannter Feature Drop für Pixel-Smartphones statt, mit dem Googles Gadgets neue Funktionen bekommen. Dazu gehören etwa Verbesserungen speziell für die Unterwasser- und die Astrofotografie sowie eine Funktion, die störende Geräusche aus Videoaufnahmen entfernen soll. Nicht alle neuen Features sind auf allen Pixel-Modellen verfügbar.