Welche Bedeutung hat Allerheiligen heute?
Allerheiligen wird jedes Jahr am 1. November begangen. Friedhöfe erstrahlen an dem Datum oft in einem besinnlichen Kerzenlicht. Aber welche Bedeutung hat Allerheiligen?
Allerheiligen ist ein Hochfest und damit ein wichtiger Feiertag in der katholischen Kirche. In fünf Bundesländern gilt der 1. November auch als gesetzlicher Feiertag. Alle anderen feiern den Reformationstag am 31. Oktober – außer Hessen und Berlin. Die beiden Bundesländer gehen Ende Oktober und Anfang November leer aus. Welche Bedeutung Allerheiligen hat und welche Bräuche üblich sind, lesen Sie hier.
Welche Bedeutung hat Allerheiligen?Offiziell ist Allerheiligen den Heiligen der Kirche gewidmet. Wie katholisch.de berichtet hat Papst Gregor IV. das Fest 835 auf den 1. November verlegt, Allerheiligen wurde aber bereits vorher gefeiert – und zwar am ersten Sonntag nach Pfingsten. Ursprünglich galt der Tag wirklich nur den Heiligen der katholischen Kirche. Diese sind im Martyrologium festgehalten. Die erste Ausgabe erschien 1584 im Auftrag von Papst Gregor dem XIII, wie es in der 2004 erschienenen Ausgabe heißt. Mehr als 6000 Namen sind in der Liste festgehalten.
Erst Ódilo von Cluny, der Vorsteher des Klosters Souvigny in Burgund, soll als erster den Feiertag etwas erweitert haben. Er soll nämlich im Jahr 998 in allen von ihm geführten Klöstern eingeführt haben, dass am Tag nach Allerheiligen allen verstorbenen Gläubigen gedacht wird. So entstand der kirchliche Feiertag Allerseelen, der immer am 2. November begangen wird.
Laut katholisch.de feiern Katholiken Allerheiligen und Allerseelen, weil Jesus Christus die Welt der Lebenden und der Verstorbenen verbindet. Mittlerweile gibt es keine klare Trennung mehr zwischen Allerheiligen und Allerseelen. Viele Familien dekorieren die Gräber verstorbener Angehöriger oft bereits am 31. Oktober oder 1. November.
Bedeutung: Warum werden an Allerheiligen Kerzen angezündet?Die Bräuche sind regional aber auch länderübergreifend sehr unterschiedlich: So wird zum Beispiel in Mexiko der 1. November als Tag der Toten (Dia de Muerto) gefeiert, allerdings nicht besinnlich, sondern laut: Bunte Gesichtsmalereien und farbenfrohe Paraden stehen auf dem Programm. In Deutschland ist es je nach Region Brauch Blumen oder Kerzen an die Gräber der Angehörigen zu bringen. Es ist auch üblich, dass Katholiken für die Verstorbenen gute Taten vollbringen – zum Beispiel in Form einer Spende.
Kerzen werden an die Gräber gestellt, weil sie die Seele der Verstorbenen repräsentieren sollen. Sie gelten laut katholisch.de als Seelenlicht und sollen auf ewig für die Angehörigen leuchten. Auch in anderen Ländern werden Kerzen zum Gedenken an verstorbene Angehörige angezündet. In Mexiko sollen die Kerzen dazu dienen, den Weg der Verstorbenen zu erhellen. An Allerheiligen sollen nämlich dem Glauben nach die Toten die Lebenden besuchen.
Übrigens: In Bayern gilt an Allerheiligen ein Tanzverbot. Es gibt sogar Filme, die nicht öffentlich gezeigt werden dürfen.